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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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ihn im T-Shirt gesehen.«
    Wahnsinn. Harold stemmte wahrscheinlich heimlich bei sich im Keller Hanteln, denn in der Schule hielt er sich von jeglicher sportlicher Betätigung fern, das wusste ich genau.
    »Dabei habe ich mir doch sogar ›Hellboy‹ angeschaut«, sagte Lucy. »Das habe ich ihm erzählt. Und wir haben uns echt gut darüber unterhalten. Darüber, wie schwierig es sein muss, andere vor den Mächten des Bösen zu beschützen, wenn man selbst der Fürst der Finsternis ist. Ich hätte gedacht, dass er daran gemerkt hätte…«
    Als sie den Satz nicht beendete, fragte ich sanft: »Dass er was gemerkt hätte?«
    »Na ja, dass er MICH auch nicht nach meinem Äußeren beurteilen sollte«, antwortete sie und sah mich mit sehr blauen und sehr gekränkten Augen an. »Ich meine, ich kann doch genauso wenig für mein Aussehen wie Hellboy für seins. Ich sehe vielleicht aus wie eine arrogante Schnepfe, aber ich bin keine.Wieso sieht Harold das nicht? Wieso nicht? Ich meine, Liz konnte doch über Hellboys Hörner auch hinwegsehen.«
    Ich hatte Lucy noch nie so leidenschaftlich über etwas reden hören. Weder über die Cheerleader. Noch über den neuesten Lipgloss von Bon Bell Lip Smackers noch über die neue Stringtanga-Herbstkollektion von »Bare Essentials«. Ich konnte es zwar kaum glauben, aber womöglich war sie tatsächlich in Harold verliebt.Ich meine… so richtig.
    Ich fragte mich, ob Harold auch nur die leiseste Ahnung davon hatte, welche tiefen Gefühle er in dem Herzen erweckt hatte, das unter Lucys perfektem 75-B-Körbchen-Busen schlug.
    »Vielleicht«, sagte ich – sehr vorsichtig, wie ich bemerken möchte, weil ein verliebter Cheerleader ein hochexplosives Wesen ist –, »solltest du Harold nicht gleich verurteilen. Ich meine, vielleicht kann er sich einfach nur nicht vorstellen, dass jemand, der so arrogant und schnepfenhaft aussieht wie du, Interesse an ihm haben könnte.«
    Okay, das war ein Schuss in den Ofen gewesen. Und zwar mittenrein. Das erkannte ich deutlich an dem mörderischen Blick, den Lucy mir zuwarf.
    Deshalb schickte ich schnell hinterher: »Weißt du was? Frag ihn doch einfach, ob er dieses Wochenende was mit dir machen möchte, und warte ab, wie er darauf reagiert?«
    »Soll ich echt?« In Lucys geschwollenen – aber immer noch wunderschönen – Augen keimte Hoffnung. »Meinst du, dass er vielleicht bloß… schüchtern ist, oder so?«
    »Könnte durchaus sein«, sagte ich. Obwohl schüchtern wahrscheinlich nicht der richtige Begriff war. Vielleicht eher vollkommen ahnungslos. Möglicherweise befürchtete er auch, Lucy hätte ihn bloß verarscht. »Man weiß nie.«
    »Ich habe nämlich schon Angst gehabt, dass es daran liegt, dass ich… dass ich so dumm bin.«
    »Lucy!« Ich spürte, wie mein Herz vor Mitleid ganz weit wurde. Mitleid! Mit Lucy! Dem Mädchen, das immer alles bekommen hatte, was es wollte. Tja, jedenfalls bis jetzt… Ich konnte mir nämlich sehr gut vorstellen, dass sie vielleicht sogar recht hatte. Damit, dass Harold sich nicht für sie interessierte, weil sie nicht gerade eine Intelligenzbestie ist. Was hatten die beiden denn schon gemeinsam? Lucy interessiert sich für Juicy Couture Jeans und Flügelärmel und Harold für… na ja, Megabytes.
    »Das kannst du doch nicht wirklich denken«, sagte ich, obwohl ein winziger Teil von mir es nicht für ganz ausgeschlossen hielt. »Ich meine, okay, du bist nicht so belesen und hast keine so umfassende Allgemeinbildung wie Harold, aber dafür weißt du ganz viele Dinge, die er bestimmt nicht weiß. Zum Beispiel… äh…«
    Aber mir fiel nur ein Themengebiet ein, auf dem Lucy sich möglicherweise besser auskannte als Harold: Verhütungsmittel.
    »Dabei habe ich die ganzen blöden Fremdwörter auswendig gelernt, die er mit mir durchgenommen hat«, sagte sie verbittert. »Ästuar und Plinthe und so was. Weil ich gehofft habe, dass er dann merkt, dass ich mir echt Mühe gebe. Ich meine, ich wäre gern so intelligent wie er. Wirklich. Genau wie Hellboy, der ein guter Mensch sein möchte. Aber das ist Harold kaum aufgefallen. Er hat bloß gesagt: › Super und jetzt lernst du die nächste Seite auswendig .‹«
    »Ach Lucy«,seufzte ich.»Weißt du… ich finde,du solltest ihn echt noch mal fragen, ob er was mit dir machen möchte. Vielleicht kann er sich einfach nur nicht vorstellen, dass du dich für ihn interessierst. So richtig ernsthaft, meine ich. Vielleicht denkt er bloß, du findest ihn nett.« Ich hoffte, dass ich

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