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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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machst du dir einen Kopf darüber, was diese Schnepfen vom ›Richtigen Weg‹ sagen?«, wollte David wissen. »Du magst die doch nicht mal.«
    »Na ja«, räumte ich ein. »Das stimmt, aber…«
    »Wer sind die denn, dass sie sich anmaßen, andere zu verurteilen?«, fragte David. »Sind das die intelligentesten, tollsten Leute an eurer Schule?«
    »Na ja«, sagte ich. »Nein, eher nicht.Aber…«
    »Das, was die predigen, funktioniert doch sowieso nicht«, sagte David. »Sag einfach Nein? Die Kampagne ist doch ein Witz. Die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche, die an der Schule Drogenpräventivkampagnen mitgemacht haben, mit Drogen und Alkohol experimentieren, ist genauso hoch wie bei solchen, die nicht mitgemacht haben. Das liegt daran, dass diese Kampagnen mit billiger Angstmacherei arbeiten, auf die kein einigermaßen intelligenter Jugendlicher hereinfällt. Ich meine, jeder Idiot weiß doch, dass man nicht automatisch als obdachloser Junkie endet, wenn man einmal an einem Joint zieht.«
    »Stimmt«, sagte ich. Denn wenn das wahr wäre, wären alle Hollywoodstars obdachlose Junkies. Ich lese Zeitschriften und weiß deshalb genau, wie krass es auf diesen Premierenpartys in Hollywood zugeht.
    »Das Einzige, was diese Kampagnen bewirken, ist, dass die Jugendlichen, wenn sie dann all die Sachen probieren, zu denen sie Nein sagen sollen – und glaub mir, mehr als die Hälfte aller Jugendlichen probiert sie in irgendeiner Phase des Lebens aus –, total unvorbereitet sind«, sagte David. »Zum Beispiel Paare, die geschworen haben, keinen Sex zu haben. Natürlich schlafen die irgendwann doch miteinander, aber dann benutzen sie keine Verhütungsmittel, weil sie keine haben, denn sie haben sich ja die ganze Zeit bloß darauf vorbereitet, Nein zu sagen, statt sinnvolle Vorkehrungen zu treffen. Verstehst du? Das funktioniert nicht.«
    Ich hätte fast das Telefon fallen gelassen. »Stimmt das… stimmt das echt?«
    »Meinst du, das denkt das Gesundheitsamt sich aus? Die haben nämlich eine Studie in Auftrag gegeben, in der genau das rausgekommen ist. Ich verstehe nicht, wieso diese Schnepfen vom ›Richtigen Weg‹ sich so aufspielen.«
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte ich, völlig baff über diese Information.
    »Also…?« David räusperte sich. »Hätten wir das jetzt geklärt?«
    »Total«, sagte ich glücklich. Ha! Ich freute mich schon auf das nächste Mal, wenn Kris auf Deb herumhackte. Der würde ich ein paar interessante Sachen sagen.
    »Hattest du denn inzwischen eine Gelegenheit, deine Eltern auf Thanksgiving anzusprechen?«, wollte David wissen.
    Ja, hatte ich! Und sie haben Ja gesagt!
    Das war jedenfalls das, was ich sagen wollte. Na ja, was ein Teil von mir sagen wollte.
    Aber ein anderer Teil von mir – der weitaus größere Teil von mir – dachte: Nein! Okay? Nein, habe ich nicht. Das ist eine sehr wichtige Entscheidung, und auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich allmählich vielleicht dazu bereit bin, sie zu treffen, brauche ich noch Zeit. Ja, ich liebe dich über alles und ich bin mir ganz sicher, dass du meine große Liebe bist, aber ich bin erst sechzehn und ich habe auf meiner Wäschekommode noch Actionfiguren stehen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich schon bereit bin, sie wegzupacken …
    »Ach so, ja. Stimmt. Nein. Das habe ich völlig vergessen«, sagte ich deshalb.
    Und hoffte und betete, er würde es mir glauben.
    »Okay«, sagte David und klang nur leicht enttäuscht. Jedenfalls längst nicht so enttäuscht, wie ich befürchtet hatte. »Aber sag mir gleich Bescheid, wenn du sie gefragt hast. Meine Mutter will nämlich den Truthahn bestellen und muss wissen, wie groß er sein soll.«
    O Gott.War das in seinem Jungen-Jargon eine Art Code für: Ich muss wissen, wie viele Kondome ich besorgen muss? Ich stand kurz davor, ihm zu sagen, dass er sich um die Verhütungsmittel nicht kümmern musste, aber in dem Moment klingelte es in der Leitung.
    »Oh, da ruft mich jemand an«, sagte ich etwas erstaunt, weil es schon so spät war. Ich meine, der einzige andere Mensch, der mich sonst auf dem Handy anruft, ist Catherine, und die wird von ihren Eltern an Schultagen gezwungen, um elf ins Bett zu gehen.
    »Alles klar«, sagte David. »Wir sehen uns ja morgen.«
    Was mich ziemlich überraschte.
    »Morgen?« Morgen war die Diskussionsrunde in unserer Aula, die von MTV übertragen wurde. »Ach, kommst du denn auch?«
    »Na klar«, sagte David. »Aber davor haben wir doch auch Aktzeichnen. Hast

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