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Bleib cool Samantha

Titel: Bleib cool Samantha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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richtig funktioniert.
    Und auf einmal erschien mir die Vorstellung, Thanksgiving mit David zu verbringen, viel… interessanter.
    Was nicht heißt, dass ich schon bereit gewesen wäre, ihm fest zuzusagen. Mitzukommen, meine ich. Angst hatte ich trotzdem noch. Aber ich kann sagen, dass ich definitiv… interessierter war als vorher.
    Blöd war nur, dass David, als ich ihn endlich am Handy erreichte,irgendwie plötzlich nicht mehr so… interessiert wirkte.
    Nicht mal als ich ihm erklärte, dass es nichts mit ihm zu tun hatte, sondern mit mir.
    »Ganz ehrlich«, sagte ich. »Ich will… ich will…« Ich wusste nicht so richtig, wie ich es ausdrücken sollte. Mit dir schlafen? Oder sollte ich mich seinem Jargon anpassen (Wort aus dem Fremdwörterlexikon, das »umgangssprachlich geprägte Sondersprache eines bestimmten Berufsstands oder einer sozialen Gruppe« heißt) und sagen: Ich will mit dir Pachisi spielen ?
    Als ich merkte, dass ich beides nicht über die Lippen brachte, entschied ich mich für eine dritte Variante: »…Thanksgiving mit dir wegfahren, David, ehrlich.Aber überleg doch mal, was die Leute sagen würden. Wenn das herauskommt, meine ich.«
    »Sam«, sagte David in einem Tonfall, den ich fast als leidend beschreiben würde, wenn ich nicht gewusst hätte, dass er nichts zu leiden hatte. Jungs haben es im Vergleich zu Mädchen echt so gut. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    Was ja wohl echt typisch Mann war.
    »Na ja, du weißt doch, wie das unter Mädchen ist«, erklärte ich – oder versuchte es zumindest. »Das sind alles die vollen Heuchlerinnen, verstehst du?«
    »Ganz ehrlich, Sam«, sagte David im selben desinteressierten Tonfall, in dem er gesprochen hatte, seit er ans Handy gegangen war. »Ich habe die ganze Woche über kein Wort von dem verstanden, was du gesagt hast.«
    Gott. Ich hatte seine Gefühle wirklich verletzt. Ich musste mich entschuldigen, ganz klar.
    »Im Ernst, David«, sagte ich. »Das ist etwas, womit ich selbst klarkommen muss. Es hat nichts mit dir zu tun, ehrlich. Das ist so, wie…« Ich überlegte verzweifelt, wie ich es ihm so erklären konnte, dass er es verstehen würde.
    Und plötzlich kam mir völlig aus dem Nichts heraus das Bild von Deb Mullins in den Kopf. Debra Mullins in ihrem winzigen Tanzröckchen und mit ihren großen blauen Augen, in denen Traurigkeit und Verletztheit gelegen hatten, nachdem Kris ihren Kommentar losgelassen hatte.
    »In meiner Schule gibt es ein Mädchen, über das erzählt wird, sie hätte ES mit ihrem Freund gemacht – obwohl keiner es mit Sicherheit weiß –, und jetzt wird sie von manchen als Schlampe beschimpft«, erzählte ich. »Das ist echt schrecklich. Die tut mir total leid.«
    »Aha«, sagte David. »Okay.«
    »Ich meine, wie ist das denn an eurer Schule? Da muss es so was doch auch geben, oder?«
    »Hm«, sagte David. »Ich habe keine Ahnung. Kann schon sein.«
    »Kann schon sein?« Mir versagte die Stimme, weil ich so geschockt war.
    »Ich weiß es nicht«, sagte David. »Ich habe so was nie mitgekriegt.«
    O mein Gott, ich konnte gar nicht glauben, dass es an der Horizon School echt so anders ablief als bei uns. Aber anscheinend war es so. Die Horizon School ist anscheinend so eine Art Walhalla der Privatschulen, wohingegen die Adams Highschool, na ja… die Hölle ist.
    »Was ist mit dem ›Richtigen Weg‹?«, fragte ich.
    »Welchem richtigen Weg? Meinst du diesen bescheuerten Verein, in dem deine Freundin Kris Parks ist?«
    »Ja«, sagte ich, ohne aufzuklären, dass Kris Parks alles andere als meine Freundin ist, weil er das selbst wusste. Zumindest hätte er es wissen sollen, weil ich mich schon so oft bei ihm über sie ausgeheult habe. »So was kommt nämlich raus, David.« Wie konnte ich es ihm nur begreiflich machen? »Da kann man so diskret sein, wie man will, irgendwann kommt es raus. Und dann fallen sie über dich her – Kris und ihre Bande vom ›Richtigen Weg‹, meine ich. Außer du gehörst zur Elitegruppe der Schulstars, wie Lucy. Aber zu denen gehöre ich nicht, David. Klar, ich habe deinen Vater gerettet und war im Fernsehen und so, aber ich gehöre nicht zur In-Clique. Oder zu irgendeiner anderen Gruppe. Und ich weiß genau, dass ich ihr nächstes Opfer sein werde.«
    »Wessen nächstes Opfer?«, fragte David.
    Oh Mann, ich hatte echt das Gefühl, dass mir gleich der Kopf explodierte.
    »Von denen vom ›RICHTIGEN WEG‹!«, stieß ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
    »Aber wieso

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