Bleib für immer!: Roman (German Edition)
daran, dass ich endlich zu viel Champagner getrunken habe; jedenfalls ist mir plötzlich sehr heiß.
»Ihr beiden – schon wieder zusammen! Hmpf. Ich glllaube langsam, ich sollte eifersüchtig werden!«
Man könnte meinen, das viele Tanzen hätte Valentina etwas nüchterner gemacht. Für uns nicht ersichtlich.
»Ich hab mich möglicherweise ein biiiisschen schmutzig gemacht«, verkündet sie und lässt sich auf Jacks Knie fallen.
»Hast du schön getanzt?«, erkundige ich mich höflich.
Sie hebt ihren Rock hoch, um zu demonstrieren, dass die Rückseite des einen Beins und die Vorderseite des anderen einen schwarzen Streifen aufweisen.
»Ja, aber ich habe absolut keine Ahnung, wie das passsssieren konnte. Du, Evie?«, will sie von mir wissen.
Jack, der sich bemüht, sie nicht von seinem Knie kippen und sich verletzen zu lassen, wirft mir einen Blick zu.
»Vielleicht, als du den Spagat gemacht hast, Valentina«, sage ich.
»Spagat? Hab ich echt? Ha! Manchmmmal erstaune ich mich selbst.«
Jack und ich fangen jeweils den Blick des anderen auf.
»Und alle anderen«, bemerke ich lächelnd.
Sie schnappt sich Jacks Glas, da ihr offenbar einfällt, dass sie seit, ojemine, mehreren Minuten nichts getrunken hat, rutscht dabei aber beinahe zu Boden. Er kann sie gerade noch festhalten, aber nicht mühelos. Die Venen in seinem Hals treten hervor, als er sie hochhebt.
»Ich glaube, ich sollte Valentina lieber ins Hotel bringen«, keucht er.
»Ja. Klar«, bestätige ich.
»Jack, ich … glaube … ich glaube … wir sollten mal richich schön ssssusamm tanzen.« Valentinas Kopf wackelt von einer Seite zur anderen. Er hält sie noch fester, um sie nicht fallen zu lassen.
»Hat mich gefreut, dich kennenzulernen«, sagt er zu mir.
»Mich auch«, entgegne ich.
»Schönen Abend noch«, fügt er hinzu.
»Ach, ich glaube, ich gehe jetzt sowieso auch.« Ich zucke mit den Achseln.
»Klar«, sagt er.
»Genau«, sage ich.
»Tschüss.«
»Tschüss.«
Und weg ist er. Mit Valentina im Arm.
Was sich grässlich, grässlich falsch anfühlt.
Als Jack gegangen ist, suche ich den Raum nach Charlotte ab und stelle fest, dass sie wohl schlafen gegangen sein muss, wie die meisten anderen Gäste es jetzt tun. Der Disco-Mann packt zusammen, und ich sehe keinen speziellen Grund, noch länger zu bleiben. Besonders da Gareth immer noch irgendwo lauert wie ein ganz besonders unbeirrbarer Klingone.
Als ich meine Tasche nehmen will, fällt mir etwas auf dem Stuhl neben meinem ins Auge. Ein Handy.
Ein Handy, das nur Jack gehören kann.
21
Sonntag, 25. Februar
I CH KOMME gerade noch rechtzeitig zum Frühstück herunter, bevor das Buffet abgeräumt wird. Patrick und Grace sitzen noch am Tisch und verputzen riesige Portionen geräucherten Lachs und Rührei aus Freilandhaltung.
»Und, hat er sich gut gemacht in der Hochzeitsnacht?«, frage ich, als ich Grace beim Saft treffe. »Oder hast du dich schon besser amüsiert, während du auf einem Trockner saßt?«
»Letzteres, fürchte ich.« Sie gießt sich ein großes Glas Orangensaft ein. »Er konnte nicht mal mehr aufrecht stehen, geschweige denn seinen Mann stehen. Aber wir können uns ja noch auf zwei Wochen Malediven freuen, da hat er ausreichend Zeit, mich zu entschädigen.«
»Vorausgesetzt, sein Kater lässt in absehbarer Zeit nach«, grinse ich. Die Säcke unter seinen Augen sehen momentan aus, als könnte man einen ganzen Wocheneinkauf darin verstauen.
»Na, egal. Wie bist du denn noch vorangekommen, nachdem wir weg waren?«, will sie wissen.
»Gut«, sage ich. »Was meinst du damit?«
Sie verengt die Augen.«Du weißt genau, was ich meine. Ich meine Jack. Hast du Fortschritte gemacht?«
Mein Blick besagt, dass ihre Andeutung vollkommen haarsträubend ist – als hätte sie mich zu meiner knospenden Beziehung mit Mr Bean befragt.
»Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, ich wäre an Jack interessiert. Ich meine, er ist ja sehr nett und so …«
»Und nicht dumm, ich hab’s dir ja gesagt«, unterbricht sie.
»Nein, nicht dumm«, stimme ich zu.
»Außerordentlich gut aussehend«, fährt sie fort.
Ich nicke.
»Er ist auf jeden Fall das, was manche Leute als attraktiv bezeichnen würden«, sage ich, entschlossen, unverbindlich zu bleiben.
»Zu denen auch du gehörst?« Sie hebt eine Augenbraue.
»Jetzt hör mal, du meine Güte, er hat was mit Valentina«, sage ich. »Warum um Himmels willen versuchst du, mich mit ihm zu verkuppeln?«
Sie zuckt mit
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