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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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Überlegung: Dass Jack und Valentina nicht mehr zusammen sind, stellt eben doch ein Problem dar. Wie ich Charlotte schon erklärte, war Valentina die einzige Verbindung zwischen ihm und mir.
    Die Folge davon ist, dass ich seitdem unverhältnismäßig viel Zeit damit verbringe, mir alle möglichen Szenarien auszumalen, wie wir einander ganz »zufällig« begegnen könnten.
    Könnte ich zum Beispiel nicht einen Sonderbeitrag über seine Arbeit für meine Zeitung schreiben? Das habe ich als unmoralisch verworfen. Ich kann nicht allein deshalb Sonderbeiträge über Entwicklungshilfeorganisationen schreiben, weil ich regelmäßig schamrot aus Träumen über deren Geschäftsführer aufwache. Außerdem wäre das zu offensichtlich.
    Wie wäre es dann, wenn ich Valentinas Tennisklub beiträte? Das musste ich aus praktischen Gründen verwerfen. Ich könnte niemals zur Tat schreiten, wenn sie immer im Hintergrund herumschwirrt und mehr Fleisch zeigt als ein Bikinimodel. Außerdem wäre das zu offensichtlich.
    Und wenn ich mich einfach in dem Café in der Nähe seines Büros herumdrücke? Das habe ich verworfen, weil es zu stark dem Verhalten einiger meiner Exfreunde ähnelt. Außerdem wäre das zu offensichtlich.
    Nachdem ich also unerfreulich viel Zeit damit verbracht habe, mich in ausgefeilte Ideen zu vertiefen, wie ich Jack treffen könnte, tue ich immer noch genau das: mich vertiefen. Um genau zu sein, bin ich so vertieft, dass ich schon fast Kopfweh kriege. Und jetzt das: eine SMS von ihm persönlich. Nur, dass meine Mutter das verdammte Ding leider gelöscht hat.
    »Könntest du bitte noch mal nachdenken, was genau darin stand?«, bitte ich, bemüht, nicht zu verzweifelt zu klingen.
    »Ach, ich weiß es doch auch nicht. Irgendwas mit einer Hochzeit – das war’s. Ich wollte im Text weiter nach unten blättern, wie man das bei einem Computer macht, aber dann war alles verschwunden. Blödes Gerät, wenn du mich fragst. Vielleicht hat es einen Defekt.«
    »Dein gesunder Menschenverstand hat einen Defekt, sonst nichts«, seufze ich. »Denk noch mal nach, Mum, ja? Das ist jemand, den ich auf Graces Hochzeit kennengelernt habe. Hilft das weiter?«
    »Nicht so ganz«, meint sie vage. »Da stand was von Georgia und Petes Hochzeit.«
    Georgia und Petes Hochzeit. Warum sollte Jack mir deswegen eine SMS schicken?
    »Ist das dein neuer Freund?«, fragt sie.
    »Nein«, antworte ich mürrisch.
    »Du solltest dich wirklich mal etwas locker machen. Manchmal wirkst du furchtbar gestresst, Evie. Warum kommst du nicht mal mit mir zum Reiki?«
    Ich durchforste mein Adressbuch auf der Suche nach Georgias Eintrag. Als sie abhebt, ist der Lärm im Hintergrund so groß, als spräche sie aus dem Inneren eines Staubsaugers.
    »Wie geht es dir?«, fragt sie fröhlich. »Ich hoffe, du hältst dich an deine Schönheitskur – ich will keine Pickel auf meinen Hochzeitsfotos.«
    »Vor lauter Peeling sind meine Wangen schon ganz wund«, versichere ich ihr. »Aber wo bist du eigentlich? Ich kann dich kaum verstehen.«
    »Ein letzter Kontrollbesuch zu den Veranstaltungsräumen«, ruft sie. »Was du da hörst, ist der Helikopter.«
    Georgia heiratet in einem exklusiven, versteckten Hotel auf der am abgeschiedensten liegenden der Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls. Was sicherlich zauberhaft wird, als Ort aber offenbar etwas unpraktisch zu erreichen ist, wenn man eine Hochzeit zu organisieren hat.
    »Dann mache ich es kurz«, sage ich. »Kannst du dir vorstellen, warum der Typ, den Valentina zu Graces Hochzeit mitgebracht hat, mir eine SMS bezüglich deiner Hochzeit schickt?«
    Doch wieder wird sie vom Lärm der Rotorblätter übertönt.
    »Bist du noch dran, Georgia?«, rufe ich. Die Frau am Nebentisch ist sicher begeistert, dass ich hier rumbrülle, während sie in Frieden ihre Tasse Kaffee trinken möchte. »Georgia, ich kann dich nicht verstehen!«
    »Jetzt hör ich dich wieder«, schreit sie zurück. »Ich komme mir vor wie in Apocalypse Now . Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, kannst du dir vorstellen, warum der Typ, den Valentina zu Graces Hochzeit mitgebracht hat, mir eine SMS bezüglich deiner Hochzeit schickt?«
    »Du meinst Jack Williamson?«, fragt sie.
    »Genau den.«
    Kurze Pause. »Keine Ahnung«, kommt es dann.
    Na super. Meine Mutter hat sich geirrt.
    »Ich meine, ich habe keine Ahnung, warum er dir eine SMS schicken sollte«, ergänzt sie. »Aber zur Hochzeit kommt er auf jeden Fall.«

34
     
    I N MEINEM KOPF dreht sich alles. Warum

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