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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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Brautjungfer zu sein, einschließlich Grace (die wahrscheinlich gut auf den zusätzlichen Stress verzichten könnte), Georgia (die sich schon auf ein bisschen hochzeitsfreie Zeit gefreut hatte), Charlotte (die durch Georgias Hochzeitsvorbereitungen schon genug traumatisiert ist) und Valentina (die entzückt ist – hat sie doch wieder eine Starrolle ergattert).
    »Hast du in letzter Zeit noch neue Brautjungfern angeworben?«, erkundige ich mich.
    »Nein, habe ich nicht. Obwohl mir nicht ganz klar ist, warum dich das so stört. Es wird nett. Je mehr, desto besser.«
    »Es stört mich, weil man zwar nicht unbedingt jede Konvention sklavisch einhalten muss …«
    »Gott bewahre«, wirft sie ein.
    »… das Heiraten aber, falls dir das entgangen sein sollte, eine Zeremonie ist und damit per definitionem gewissen Konventionen genügt.«
    Sie runzelt die Stirn.
    »Damit will ich nur sagen, dass man wenigstens einige der Regeln befolgen muss«, schließe ich.
    »Gegen welche Regeln verstoße ich denn?«, will sie wissen.
    »Eigentlich soll man nur wenige Leute als Brautjungfern auswählen«, maule ich. »Meine Freundinnen wären genauso gern als Gäste gekommen. Ich meine, du bist nicht mal zu Graces Hochzeit gekommen.«
    »Nur weil Bob und ich in Ägypten waren.«
    »Ach ja, euer Ägyptenurlaub …«
    Mum gibt mir durch ihren Gesichtsausdruck zu verstehen, keinen Wert auf eine neuerliche Äußerung meiner Meinung zu diesem Thema zu legen.
    »Wir haben ihn genossen, das habe ich dir bereits gesagt«, bemerkt sie.
    Warum nicht Ägypten als Urlaubsziel?, könnte man sich fragen. Die Pyramiden, eine Nilkreuzfahrt, das Grab Tutanchamuns. Herrlich.
    Nur, dass die Ägyptenreise meiner Mutter keine dieser Sehenswürdigkeiten enthielt und bei Otto Normalpauschalurlauber Herzversagen auslösen würde. Ihre Fahrt wurde von einer Umweltgruppe organisiert und sah vor, dass sie, Bob und ein paar andere gleichgesinnte Wahnsinnige jeden Tag um fünf Uhr morgens aufstanden, um danach sechs Stunden lang Tampons und anderen widerlichen Abfall am Nilufer aufzusammeln. Manchmal mache ich mir Sorgen um meine Mutter.
    »Ist ja auch egal«, fährt sie fort. »All deine Freundinnen haben sich wirklich gefreut, als ich sie gefragt habe. Besonders Valentina. Nettes Mädchen.«
    »Das sagst du nicht mehr, wenn sie versucht, dir auf deiner eigenen Hochzeit die Schau zu stehlen«, murmle ich.
    Dann gehe ich aufs Klo, und auf dem Rückweg bietet sich mir ein Anblick, der mich leicht beunruhigt. Meine Mutter hat mein Mobiltelefon in der Hand. Der Grund für meine Besorgnis liegt darin, dass Technik und meine Mutter nicht gerade auf gutem Fuß miteinander stehen. Diese Frau hat gedacht, Bloggen hätte etwas mit Abholzung zu tun.
    »Ich wollte für dich drangehen«, sagt sie. »Ich dachte, es klingelt. Aber ich glaube, es war doch eins von diesen SMS-Dingern.«
    »Lass mich mal sehen.« Ich nehme ihr das Handy ab und kneife die Augen zusammen. Das war bestimmt die Nachrichtenredaktion, die nach mir sucht, weil sie eine Riesenstory für mich haben. Ich kann es spüren.
    »Welche Taste hast du gedrückt?«, frage ich.
    »Keine!«, protestiert sie.
    »Dann ist ja alles gut«, sage ich immer noch mit einem etwas unguten Gefühl. Doch ich stecke mir das Telefon in die Tasche meiner Jeansjacke.
    Sie zögert. »Na gut, vielleicht habe ich irgendwo draufgedrückt«, gesteht sie schuldbewusst.
    Vorwurfsvoll ziehe ich eine Augenbraue hoch.
    »Ich wollte es nicht, ich wollte nur für dich drangehen.«
    »Okay. War da eine Textnachricht?«
    »Ja.«
    »Weißt du noch, was da stand?«
    »Ähm, irgendwas von einer Hochzeit, von jemandem namens John. Nein, sorry, Jack. Genau, Jack. Es war definitiv Jack.«

33
     
    I CH SPUCKE fast meinen Kaffee wieder aus.
    Seit Graces Hochzeit sind Wochen vergangen, und ich habe von Jack weder etwas gehört noch gesehen. Das hatte ich auch nicht erwartet, nachdem er und Valentina wieder getrennter Wege gehen. Wobei ich eher an den Weihnachtsmann glaube als daran, dass sie ihn abserviert hat.
    Aber eines ist sicher: Ich denke immer noch an ihn. Was wirklich ein bisschen ärgerlich ist. Wenn ich mich zum Beispiel an den Tisch setze, um einen Artikel zu Papier zu bringen, dann sehe ich ihn plötzlich vor mir. Mit seinen dunkelbraunen Augen und den breiten Schultern und der glatten Haut und … na ja, wenn man in zwanzig Minuten eine Deadline hat, kann einen das schon aus dem Konzept bringen.
    Noch ärgerlicher ist aber eine andere

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