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Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Bleib für immer!: Roman (German Edition)

Titel: Bleib für immer!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Costello
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trinken. Jack hebt den Kopf in meine Richtung, und mein Magen fängt wieder mit diesen Kreisbewegungen an, die er seit vierundzwanzig Stunden ununterbrochen macht.
    »Frisch wie der junge Morgen, was?«, begrüßt er mich grinsend.
    »Ich bin startklar, ehrlich!«, beteuere ich. »Ich hatte nur ein kleines technisches Problem mit dem Wecker. Hallo, Edmund. Wie geht es dir heute Morgen?«
    »Ausgezeichnet«, erwidert er, und ich frage mich, ob ein Teil seiner Begeisterung Valentinas Kontaktaufnahme mit seinem Oberschenkel letzte Nacht geschuldet ist.
    »Können wir dann los?«, frage ich.
    »Wir warten nur noch auf Valentina«, erklärt Jack.
    »Einen schönen guten Morgen allerseits!«
    Wir drehen uns um.
    Valentina schreitet federnd auf uns zu, gekleidet in rosaweiß gestreifte hochhackige Pantoletten, ein Juicy-Couture-T-Shirt und Hotpants direkt aus Ein Duke kommt selten allein . Zudem ist sie perfekt geschminkt und sieht aus, als hätte sie sich zwei Stunden lang die Haare frisiert.
    »Du willst doch wohl nicht so mit auf die Wanderung, oder?«, frage ich.
    Sie runzelt die Stirn. »Warum nicht?«
    »Weil du dir in den Schuhen den Hals brechen wirst, zum Beispiel.«
    »Danke, Mama. Falls es dich interessiert, ich habe noch Schuhe zum Wechseln in meinem Rucksack.«
    Für den Fall, dass ich auch nur eine Millisekunde lang geglaubt hatte, sie hätte etwas Praktisches dabei, dreht sie mir den Rücken zu. Darauf prangt ein Kaugummifarbener Rucksack mit der Aufschrift J’ador Dior .
    »Ich gehe mal davon aus, dass da kein Campingkocher drin ist«, bemerke ich.
    »Ich habe alles Erdenkliche dabei, was ich für einen belebenden Morgenspaziergang benötigen könnte«, entgegnet sie.
    Ich sehe ihr in die Augen.
    »Damit meinst du deine Kosmetiktasche, richtig?«
    Sie schürzt die Lippen und gibt keine Antwort.

63
     
    E RNSTHAFTE WANDERER suchen immer nach der nächsten Herausforderung. Sie fangen vielleicht mit den sanften Hängen der South Downs in Südengland an, danach erklettern sie die etwas kritischeren Felsen von Snowdon im nördlichen Wales. Ehrgeizige arbeiten sich weiter bis in die Alpen vor und am Ende, wer weiß, landen sie vielleicht auf dem Everest.
    Aber heute finde ich heraus, dass sie eigentlich gar nicht so einen Aufwand betreiben müssten.
    Denn jedem Outdoor-Fan steht ein Gegenstand zur Verfügung, der einen ganz normalen, bequemen Spaziergang in ein gefährliches Abenteuer verwandeln kann. Etwas, das jedes noch so anspruchslose Gelände zu einer scheinbar aussichtslosen, nein, unbezwingbaren Aufgabe macht.
    Wovon ich spreche? Von Valentinas bescheuerten Schuhen natürlich.
    Ich kann mir kein weniger geeignetes Schuhwerk für eine Wanderung entlang der felsigen Küste vorstellen als ihre acht Zentimeter hohen Schläppchen. Wir haben jetzt fünfundvierzig Minuten zur Überwindung einer Distanz gebraucht, für die ein durchschnittliches Kleinkind ungefähr fünf benötigt. Das liegt zum einen daran, dass Valentina jedes Mal, wenn sie mit einem ihrer Absätze in einem Spalt stecken bleibt, ein schrilles Quieken ausstößt. Dann lässt sie sich theatralisch auf den Boden fallen wie eine viktorianische Jungfer, während Edmund ihr zu Hilfe eilt.
    Schon will ich Jack den Vorschlag machen, Valentina und Edmund zurückzulassen, damit wir endlich ein bisschen vorankommen, als sie plötzlich selbst einschreitet.
    »Eeeeviee! Jaaaack!«, ruft sie von hinten. »Wir können jetzt einen Zahn zulegen, wenn ihr wollt. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass andere Schuhe doch besser wären.«
    Nun trägt sie ihre Turnschuhe und trabt mit einem Baywatch-verdächtigen Schmollmund die Küste entlang. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, als sie und Edmund uns überholen. Valentina könnte nicht triumphierender aussehen, wenn Jude Law zu Hause mit dem Jackpot-Lottoschein zwischen den Zähnen auf sie warten würde.
    Als wir die anderen endlich einholen, machen sie eine Rast am Strand. Meine Mutter und Bob sitzen beide im Schneidersitz; er pellt Eier in ein blaues Halstuch, und sie bietet ihre Feldflasche mit Löwenzahntee an, sichtlich verwundert, dass niemand etwas möchte.
    Neben ihnen sitzen Grace und Patrick. Erleichtert stelle ich fest, dass Grace sich heute Morgen ungefähr genauso intensiv mit ihrer Schönheitspflege befasst hat wie ich. Außerdem sind Charlotte und Jim hier, und wieder scheinen sie sich in der Gesellschaft des anderen sehr wohlzufühlen.
    Georgia und Pete halten Händchen und wirken äußerst

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