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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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sein Appetit steckte an, und sie langte ebenfalls gerne zu.
    Während sie aß, wartete er mit einigen lustigen, durchaus deftigen Geschichten auf. Die Tatsache, daß immer er selbst im Mittelpunkt der Erzählung stand, hätte sie abstoßen sollen; aber seltsamerweise hörte sich seine Egozentrik nach mangelndem Selbstvertrauen an, das zu verbergen er fest entschlossen war. Obgleich im Grunde alles gegen ihn sprach, hatte sie Kevin Tucker gern.
    Er leerte sein Bierglas und grinste frech. »Hätten Sie vielleicht Lust, den Bomber ein bißchen zu betrügen? Falls ja, wären Sie und ich bestimmt ein ideales Paar.«
    »Ganz schön unverschämt!«
    Trotz seines Lächelns war sein Blick ernst. »Oberflächlich betrachtet haben wir freilich nicht allzu viele Gemeinsamkeiten, und außerdem sind Sie ein paar Jahre älter als ich, aber ich bin gern mit Ihnen zusammen – so eine gute Zuhörerin findet man selten.«
    »Vielen Dank.« Gerührt lächelte sie ebenfalls. »Ich finde Sie auch nett.«
    »Aber wahrscheinlich möchten Sie jetzt keine Affäre, nicht wahr? Ich meine, schließlich sind Sie ja erst seit ein paar Wochen verheiratet.«
    »Allerdings.« Natürlich sollte sie diese Unterhaltung nicht derart genießen, aber ihr Selbstvertrauen hatte am Vorabend einen gehörigen Knacks erlitten, und Kevin Tucker war einfach eine umwerfende Type. Trotzdem hatte sie sich insgesamt mittlerweile genug geleistet. »Wie alt sind Sie?«
    »Fünfundzwanzig.«
    »Ich bin vierunddreißig. Neun Jahre älter als Sie.«
    »Wie bitte? Dann sind Sie ja fast so alt wie der Bomber!«
    »Sieht so aus.«
    »Mir egal.« Eigensinnig preßte er die Lippen zusammen und blickte auf. »Dem Bomber mag das Alter seiner Frauen wichtig sein, aber mir ist es vollkommen egal. Die einzige Sache ist die…« Er setzte eine halbwegs betrübte Miene auf. »So wenig wie ich den Bomber ausstehen kann, habe ich es mir zum Grundsatz gemacht, nicht mit verheirateten Frauen ins Bett zu gehen.«
    »Gut für Sie.«
    »Das gefällt Ihnen?«
    »Es spricht für Sie.«
    »Finde ich auch!« Fröhlich streckte er den Arm aus und nahm ihre Hand. »Versprechen Sie mir etwas, Jane. Falls Sie und der Bomber jemals auseinandergehen, versprechen Sie mir, mich dann anzurufen, ja?«
    »Oh, Kevin, ich glaube wirklich nicht…«
    »Hallo, hoffentlich störe ich nicht!«
    Beim Klang der tiefen, kämpferischen Stimme fuhr sie auf und sah, wie Calvin James Bonner ähnlich einem kurz vor dem Ausbruch stehenden Vulkan auf sie zugeschossen kam. Beinahe meinte sie, Rauchschwaden aus seinen Nasenflügeln aufsteigen zu sehen, und eilig versuchte sie, Kevin ihre Hand zu entziehen, doch er hielt sie natürlich wie eine Trophäe fest. Sie hätte wissen müssen, daß er sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen würde, den Rivalen zu erzürnen.
    »Da schau her, alter Mann! Ich und die Lady haben ein bißchen miteinander geplaudert. Hol dir doch einen Stuhl und gesell dich dazu.«
    Ohne auf ihn einzugehen, bedachte Cal Jane mit einem Blick, durch dessen Glut sich sicher eine Atombombe zünden ließ. »Gehen wir.«
    »Ich habe noch nicht fertig gegessen.« Sie wies auf ihren angefangenen Salat.
    »Und ob du fertig gegessen hast.« Er schnappte sich ihren Teller und kippte ihn über Kevins Gedeck aus.
    Erstaunt weiteten sich ihre Augen. Irrte sie, oder war sie tatsächlich Zeugin eines Eifersuchtsanfalls? Während sich ihre Stimmung merklich hob, überlegte sie, wie am besten mit der Situation umzugehen sei. Sollte sie ihm hier in der Öffentlichkeit eine Szene machen oder besser unter vier Augen, wenn sie zu Hause waren?
    Kevin nahm ihr die Entscheidung ab, indem er erbost auf die Füße sprang. »Du elender Hurensohn!«
    Eine Faust flog durch die Luft, und im nächsten Augenblick ging Kevin zu Boden. Mit einem alarmierten Zischen sprang sie ebenfalls von ihrem Stuhl und kniete sich neben ihn. »Kevin, ist alles in Ordnung?« Sie starrte ihren Gatten vorwurfsvoll an. »Du Schläger!«
    »Er ist halt ein Weichei. Ich habe ihn kaum berührt.«
    Kevin spie eine Reihe von Obszönitäten aus, und während er sich aufrappelte, erinnerte sie sich daran, daß sie es hier nicht mit zwei vernunftbegabten Erwachsenen zu tun hatte, sondern mit zwei Raufbolden, denen die körperliche Form der Auseinandersetzung vertrauter war als der Dialog. »Hört sofort auf!« kreischte sie, während sie sich ebenfalls erhob. »Es reicht.«
    »Und, kommst du mit vor die Tür?« schnauzte Cal Kevin an.
    »Nein! Ich haue

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