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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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nicht da. Geh weg!« Zu ihrem Entsetzen schossen Tränen in ihre Augen. Sie hatte so lange an diesen Augenblick gedacht, hatte ihm eine solche Bedeutung beigemessen, und jetzt das!
    Die Tür traf sie im Kreuz. »Rück ein wenig zur Seite, meine Süße, und laß mich herein.«
    Zu betrübt, um zu streiten, trat sie einen Schritt zurück.
    Den Seidenmorgenmantel immer noch zerknüllt an ihre Brust gepreßt, lehnte sie sich mit dem nackten Rücken an die Wand.
    Ähnlich wie ein Soldat ein Minenfeld betrat er tastend den Raum. »Alles in Ordnung, mein Herz?«
    »Nenn mich nicht mein Herz! Nie im Leben habe ich mich derart geschämt.«
    »Das brauchst du nicht, Janeschätzchen. Du hast dem lieben Ethan den Tag ungemein versüßt. Himmel, wahrscheinlich nicht nur den Tag, sondern das ganze Jahr. Und mir erst recht!«
    »Dein Bruder hat mich nackt gesehen! Ich stand da oben auf der Treppe wie am Schöpfungstag und habe mich unsterblich blamiert.«
    »Da irrst du dich. Dein Anblick war alles andere als lächerlich. Warum läßt du mich nicht den Morgenmantel aufhängen, bevor du ihn vollkommen ruinierst?«
    Sie drückte den Stoff noch fester an ihre Brust. »Er hat mich die ganze Zeit über gesehen, und du stehst daneben wie ein Ölgötze. Warum hast du mich nicht gewarnt und gesagt, daß wir nicht alleine sind?«
    »Du hast mich einigermaßen überrascht, Liebste. Deshalb konnte ich nicht mehr klar denken. Und Eth konnte einfach nicht wegsehen. Es ist Jahre her, daß er zum letzten Mal eine schöne Frau gesehen hat. Ich hätte mir ernste Sorgen gemacht, wenn er nicht hingeguckt hätte.«
    »Er ist Pfarrer!«
    »Es war einfach ein gesegneter Zufall. Bist du sicher, daß ich den Morgenmantel nicht aufhängen soll?«
    »Du machst dich lustig über mich!«
    »Auf keinen Fall. Nur ein unsensibler Holzklotz würde denken, daß ein derart traumatisches Erlebnis witzig ist.
    Ich sage dir was: Noch in diesem Augenblick gehe ich runter und bringe ihn um, bevor er uns entkommt.«
    Statt zu lächeln, schmollte sie. Es war etwas, was sie schon immer einmal hatte tun wollen – aber bis zu diesem Augenblick hatte sie nie genau gewußt, wie man dazu das Gesicht verzog. Nun allerdings war es da wie das Natürlichste von der Welt. »Ich habe soeben den Schock meines Lebens gekriegt, und du tust so, als wäre das Ganze ein gelungener Scherz.«
    »Ich bin eben ein Schwein.« Er zog sie von der Wand und fuhr mit seinen Händen ihren nackten Rücken entlang. »Wenn ich du wäre, würde ich sagen, daß ich verschwinden soll, weil ich es nicht verdient habe, auch nur dieselbe Luft einzuatmen wie du.«
    »Das ist wahr!«
    »Schätzchen, allmählich tut mir wirklich der schöne Morgenmantel leid. Zwischen uns beiden wird er bestimmt nicht besser. Meinst du nicht, du solltest ihn mir endlich aushändigen?«
    Sie preßte ihre Wange an seine Brust und genoß das warme Streicheln seiner Hände, aber so schnell konnte sie nun auch wieder nicht lachen. »Ich werde ihm nie mehr in die Augen sehen können. Er denkt sowieso schon, daß ich eine Heidin bin. Und mein Auftritt war für ihn sicher der letzte Beweis.«
    »Stimmt! Aber Ethan fühlte sich schon immer zu Frauen hingezogen, denen die Sünde durch die Adern rinnt. Das ist seine persönliche Tragödie.«
    »Er kann unmöglich übersehen haben, daß ich schwanger bin.«
    »Davon verrät er nichts, wenn ich ihn darum bitte.«
    Sie seufzte, doch dann gab sie ihr Schmollen auf. »Jetzt muß ich die Sache wohl zu Ende bringen, was meinst du?«
    Er umfaßte ihre Wange und strich ihr sanft mit dem Daumen übers Kinn. »Ich denke, daß es seit diesem deinem Auftritt kein Zurück mehr gibt.«
    »Das fürchte ich auch!«
    »Aber wenn es dir nichts ausmacht, warte noch ein paar Sekunden, damit ich die Vorhänge ganz aufziehen kann.«
    Als er ans Fenster trat, maulte sie: »Du machst es mir nicht gerade leicht.«
    »Nein.« Er zog an der Kordel, so daß das helle Mittagslicht ins Zimmer fiel.
    »Was ist mit Ethan?«
    »Mein Bruder ist kein Narr und hat sich längst aus dem Staub gemacht.«
    »Aber zieh erst deine Kleider aus.«
    »O nein! Du hast mich schon Dutzende Male nackt gesehen. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Wenn du dir einbildest, daß ich hier eine Schau abziehe, während du vollständig bekleidet da rumliegst…«
    »Genau das bilde ich mir ein!« Er trat an ihr Bett, rückte die Kissen zurecht, zog seine Schuhe aus und machte es sich mit hinter dem Kopf gekreuzten Armen so bequem wie jemand, der

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