Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
nichts übrig hast, aber Rose ist kein gewöhnliches Girl, von irgendeiner Straßenecke. Teufel, nein! Sie ist echte Klasse. Ihre Familie kam bereits auf der Mayflower nach Amerika oder so. Erzähl es ihm, Rose.«
    Sie war zur Gänze damit beschäftigt, die Tatsache zu verdauen, daß sie – Dr. Jane Darlington, eine respektable Physikerin, die in ihrem ganzen Leben bisher nur ein einziges Verhältnis gehabt hatte – als Nutte bezeichnet wurde.
    Demzufolge brauchte sie einen Augenblick, ehe sie zu einer möglichst herablassenden Antwort in der Lage war. »Bereits unter Miles Standish hat ein Bud gedient.«
    Chris blickte Melvin an.»Den kenne ich. Hat er nicht in den Achtzigern bei den Bears gespielt?«
    Melvin lachte schadenfroh. »Verdammt, Chris, hast du während deiner Collegezeit auch nur eine einzige Stunde im Klassenzimmer zugebracht?«
    »Für so einen Scheiß hatte ich keine Zeit. Ich mußte schließlich am Ball bleiben. Außerdem geht es darum nicht.
    Es geht darum, daß der Bomber Geburtstag hat und wir ihm das verflucht beste Geschenk besorgt haben, das sich auftreiben ließ, und daß der lausige Typ es nicht will.«
    »Das liegt nur daran, daß sie zu alt ist«, rief Willie aus.
    »Ich habe euch gleich gesagt, daß wir jemand jüngeren nehmen sollen; alles nur deshalb, damit sie ihn nicht an Kelly erinnerte. Dabei ist sie erst vierundzwanzig, Cal.
    Ehrenwort!«
    Somit hatte man sie kurzerhand um ein weiteres Jahr verjüngt.
    »Du darfst sie nicht ablehnen.« Chris trat vor und blitzte den Bomber böse an. »Sie ist dein Geburtstagsgeschenk.
    Ich bestehe darauf, daß du sie fi – eh – vögelst, jawohl.«
    Ihr wurde siedend heiß; aber da sie sich nicht beim Rot-werden erwischen lassen durfte, wandte sie sich ab und tat, als studiere sie das Wohnzimmer. Der dicke weiße Teppich, das graue, ausziehbare Sofa, die Stereoanlage und der große Fernseher waren teuer, aber nicht gerade aufregend.
    Seltsamerweise bevölkerten den Teppich diverse leere Behältnisse: ein Plastikbecher, eine KFC-Schachtel, ein Müslikarton. Mr. Bonner schien nicht nur dämlich, sondern obendrein unordentlich zu sein; aber da Schlampigkeit nicht vererbbar war, drückte sie ein Auge zu.
    Lässig warf er den Golfschläger, den er hielt, von einer Hand in die andere. »Ich habe einen Vorschlag, Jungs. Die Leute tauschen ständig irgendwelche Geschenke um. Wie war's also mit einer Einladung zum Steakessen anstelle von ihr?«
    Das konnte er nicht machen! Niemals fände sie einen perfekteren Vater für ihr Kind.
    »Scheiße, Bomber, sie hat, verdammt noch mal, viel mehr gekostet als ein paar Steaks!«
    Sie fragte sich, wieviel. Junior hatte ihr das Geld gegeben, aber sie hatte es, ohne hinzuschauen, erst in ihre Tasche und dann unter den Vordersitz ihres Wagens gelegt.
    Gleich morgen früh spendete sie jeden einzelnen Dollar dem Stipendienfonds des Colleges, an dem sie tätig war.
    Er hob sein Glas an den Mund und leerte es in einem Zug. »Ich weiß die Idee durchaus zu schätzen, Jungs, aber irgendwie ist mir heute abend einfach nicht nach einer Käuflichen zumute.«
    Plötzlich wallte unbändiger Zorn in ihr auf. Wie konnte er es wagen, so über sie zu sprechen! Ihre Gefühle trogen sie gelegentlich, aber ihr Geist hatte bisher noch immer funktioniert, und in diesem Augenblick schrie er geradezu nach einer Tat! So leicht durfte sie nicht aufgeben. Er war einfach ideal, und irgendwie mußte sie ihn herumkriegen.
    Zwar hatte sein Körper sie beim ersten Anblick fürchterlich erschreckt, und sie glaubte nicht, daß er ein sonderlich sanfter Liebhaber wäre; aber ein paar Minuten rüde Behandlung brächten sie wohl kaum um – und hatte sie ihn nicht gerade deshalb ausgewählt, weil er in jeder Beziehung ihr Gegenteil war?
    »Ach, komm schon, Bomber«, begütigte Willie. »Sie ist wirklich heiß. Allein, wenn ich sie angucke, habe ich schon einen stehen.«
    »Dann nimm du sie doch.« Bomber wies mit dem Kopf in Richtung Flur. »Du kennst das Gästezimmer.«
    »Ohne mich!«
    Sämtliche Köpfe fuhren zu ihr herum.
    Sie dachte an seinen ländlichen Akzent und wiederholte sich, daß er nichts weiter als ein einfältiger Footballspieler war. Außerdem verliehen ihr die Pillen ungeahnten Mut.
    Ihn zu überlisten, durfte doch nicht allzu schwierig sein.
    »Hier handelt es sich nicht um ein Stück Fleisch, das sich so herumreichen läßt. Ich habe einen Exklusivvertrag, und dieser Vertrag besagt, daß ich meine Kunst nur gegenüber Mr. Bonner

Weitere Kostenlose Bücher