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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ausüben darf.« Da sie nicht wagte, ihn anzusehen, wandte sie sich seinen Freunden zu. »Warum lassen die Gentlemen uns jetzt nicht einfach allein, damit ich diese Angelegenheit mit dem Geburtstagskind unter vier Augen bespreche?«
    »Genau, warum hauen wir nicht einfach ab?« pflichtete Melvin ihr bei.»Kommt schon, Jungs.«
    Er brauchte sie nicht lange zu überreden, denn kaum hatte er den Mund wieder zugeklappt, eilten sie mit einer Behendigkeit aus dem Raum, die in krassem Gegensatz zu ihren massigen Leibern stand.
    In letzter Minute drehte sich Melvin noch einmal zu ihr um. »Wir erwarten eine entsprechende Gegenleistung für unser Geld, Rose. Sieh zu, daß du den Bomber zufriedenstellst. Du gibst ihm alles, was er will, kapiert?«
    Sie schluckte, doch dann nickte sie, und einen Augenblick später fiel krachend die Eingangstür ins Schloß und sie blieb mit dem Mann, den sie Bomber nannten, allein zurück.

3
    Jane beobachtete, wie der Quarterback der Stars sein Glas aus einer Flasche auf dem Kaffeetisch nachfüllte, an seine Lippen hob und sie mit seinen hellen, durchdringenden Augen musterte, die aussahen, als führe er bei Bedarf allein mit seinem Blick eine erfolgreiche Politik der verbrannten Erde durch.
    Hektisch zermarterte sie sich das Hirn nach einem Einstieg, ehe er sie hinauswarf, aber welchen? Sie könnte sich einfach ihrer Kleider entledigen, aber da ihr schmalbrüstiger Körper nicht unbedingt Pinup-Kurven aufwies, wäre dies wahrscheinlich die Garantie dafür, sich schnellstens auf der Straße wiederzufinden. Außerdem war es schwer, Begeisterung dafür aufzubringen, sich vor einem Fremden zu entkleiden, der in einem hell erleuchteten Zimmer vor einer Front gardinenloser Fenster stand. Wenn sie an den intimeren Teil des Unternehmens gedacht hatte, schwebte ihr immer ein stockdunkler Raum vor.
    »Also, Rosebud, am besten zischst du gleich wieder ab.
    Ich schätze, du hast inzwischen kapiert, daß ich auf Nutten nich' abfahre.«
    Seine schreckliche Sprache festigte ihre Entschlossenheit. Mit jedem umgangssprachlichen Ausdruck, den er benutzte, sank der IQ ihres ungeborenen Kindes um ein paar weitere Punkte ab.
    Sie mußte Zeit gewinnen. »Ich habe es schon immer als wenig ratsam erachtet, wenn man Gruppen von Menschen über einen Kamm schert.«
    »Was du nicht sagst!«
    »Einen Menschen einzig auf der Grundlage seiner Ethik, seiner Religion oder aber seines Berufes in eine Schublade zu packen, ist unlogisch.«
    »Ach ja? Und wie sieht's mit Mördern aus?«
    »Bei Mördern handelt es sich streng genommen um keine homogene Gruppe, so daß das kein passendes Beispiel ist.« Sie wußte, daß ihn eine derartige Diskussion wahrscheinlich nicht gerade antörnte; aber sie war eine wesentlich bessere Rednerin als Verführerin und konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen, ihm seine Schieflage zu beweisen. »Bei der Gründung Amerikas haben ethnische Vielfalt und Religionsfreiheit eine bedeutende Rolle gespielt; aber im Laufe der Zeit führten blinde Vorurteile zu zahlreichen gesellschaftlichen Mißständen. Finden Sie nicht auch, daß das leider eine Ironie des Schicksals ist?«
    »Versuchst du etwa, mir klarzumachen, es wäre meine Pflicht als loyaler Sohn von Onkel Sam, dir zu zeigen, welche Farbe die Decke in meinem Schlafzimmer hat?«
    Beinahe hätte sie gelächelt, doch dann sah sie, daß diese Frage offenbar ernst gemeint war. Angesichts einer derart gesegneten Hirnlosigkeit freute sie sich, wie der IQ ihres ungeborenen Kindes ständig weiter sank.
    Einen Augenblick lang wog sie moralische Bedenken gegen die geplante Manipulation eines derartigen Holzkopfes gegen ihren Wunsch nach einem normalen Baby ab – doch am Ende gewann die Erkenntnis, daß sie den Leib dieses Kriegers dringend benötigte, die Oberhand.
    »Ja, ich schätze, das kommt ungefähr hin.«
    Er leerte sein Glas. »Also gut, Rosebud. Ohne Zweifel bin ich betrunken genug, dir eine Chance zu geben, bevor ich dich rausschmeiße. Los jetzt, zeig mir, was du zu bieten hast.«
    »Wie bitte?«
    »Ich will die Ware sehen.«
    »Die Ware?«
    »Deine schönen Sachen, deine Tricks! Wie lange bist du überhaupt im Geschäft?«
    »Ich – tja… wenn ich ehrlich bin, sind Sie mein erster Kunde.«
    »Dein erster…?«
    »Bitte machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Ich habe eine fabelhafte Ausbildung genossen.«
    Sein Gesicht spannte sich sichtbar an, und sie erinnerte sich an seine Abneigung gegen Prostituierte, durch die diese Show noch eine

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