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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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schnurstracks in die Hölle zu fahren, als diesem aufgeblasenen Hurensohn seinen Job zu überlassen.
    Er leerte sein Glas und spürte die Anfänge eines leichten Schwindels, der ihm allmählich den ersehnten Zustand ankündigte, in dem er den Tod zweier geliebter Menschen, Kevin Tucker, das Älterwerden und die Tatsache, daß er eigentlich schon ewig keine der willigen, taufrischen Dinger mehr vögeln wollte, mit denen er sich in der Öffentlichkeit sehen ließ, vergaß.
    Währenddessen blickte Chris zum dritten Mal innerhalb der letzten fünfzehn Minuten verstohlen auf die Uhr. »He, Chris, hast du noch was vor?«
    »Was? Mmpf, nein!« Sein verlegener Blick galt Melvin.
    »Nee, ich habe mich nur gefragt, wie spät es ist.«
    »Drei Minuten später als bei deinem vorigen Blick auf die Uhr.« Cal nahm den Schläger und ging ins Eßzimmer, das zwar mit einem hübschen gekachelten Boden und einem kostbaren Kristallüster versehen, jedoch ohne Möbel war. Wozu sollten die gut sein? Er zog vor, sich möglichst ungebunden zu fühlen, und auf keinen Fall hatte er irgendwelche eleganten Dinnerpartys im Sinn. Wenn er seine Freunde einlud, dann charterte er ein Flugzeug und flog nach Scottsdale, wo es jede Menge Unterhaltung gab.
    Außerdem häufte er nur ungern Besitztümer an, da er sich nie lange in einer Wohnung hielt; und ein Umzug ging, je weniger er besaß, um so leichter vonstatten. Er war ein großer Spieler, weil es in seinem Leben keine Ablenkungen gab. Keinen festen Wohnsitz, keine feste Freundin, nichts, das ihm das Gefühl vermitteln würde, alt und verbraucht zu sein.
    Es klingelte und Willies Kopf fuhr hoch. »Das müssen die bestellten Pizzas sein.«
    Cal sah seine Kollegen belustigt an. Den ganzen Abend über hatten sie äußerst geheimnisvoll getan. Und nun war offensichtlich der Grund für ihr Getue im Anmarsch.
    Jane stand in der geräumigen Diele von Cal Bonners luxuriösem Appartement, und mit der fetten, rosafarbenen Schleife um den Hals wirkte sie wie das perfekte, prächtig verpackte, frei Haus gelieferte Geschenk.
    Ihr Herz klopfte so schnell, daß es zweifellos sichtbar sein mußte unter dem spärlichen Kostüm. Außerdem fühlte sie sich ein wenig benommen, als stünde sie einen Meter neben sich, was bestimmt an den ihr von Jodie verabreichten Pillen lag.
    Junior mit den Raupenbrauen nahm ihren Mantel und stellte sie den drei Männern, die ebenfalls sehr nach Footballspielern aussahen, flüsternd vor. Der Weiße namens Chris litt unter frühzeitigem Haarausfall und besaß den dicksten Hals, der ihr je an einem menschlichen Wesen aufgefallen war. Der Schwarze namens Melvin sah mit seiner Nickelbrille beinahe wie ein Gelehrter aus, was in seltsamem Kontrast zu seinem enormen Körper stand. Willie hatte warme, kaffeebraune Haut, durch die seine riesigen Schwerenöteraugen vorteilhaft zur Geltung kamen.
    Nach der gegenseitigen Vorstellung zielte Junior mit seinem Daumen auf das Präsent. »Hat Jodie doch klasse hingekriegt, findet ihr nicht? Ich habe euch gleich gesagt, daß sie uns die Richtige besorgen wird.«
    Die Männer unterzogen sie einer eingehenden Musterung, und schließlich nickte Willie. »Ein echtes Klasse-Weib. Aber wie alt ist sie?«
    »Fünfundzwanzig«, gab Junior Auskunft und verjüngte sie somit um ein weiteres Jahr.
    »Hübsche Beine«, lobte Chris und ging um sie herum.
    »Und 'n toller Arsch.« Er legte seine Hand auf ihre Pobacke und kniff kurz, aber heftig zu.
    Sie wirbelte herum und versetzte ihm einen beachtlichen Fußtritt.
    »He!«
    Zu spät bemerkte sie, daß ihre Reaktion fehl am Platze war. Eine Frau, deren Geschäft im Verkauf von Sinnlichkeit bestand, reagierte wohl kaum derart vehement, wenn sich jemand ihren Hintern vorknöpfte. Also riß sie sich zusammen und bedachte ihn mit dem herablassenden Blick eines Callgirls aus der Oberklasse. »Gratisproben gibt es bei mir nicht. Wenn Sie Interesse haben, vereinbaren wir einen Termin!«
    Statt beleidigt zu sein, brachen die Männer in fröhliches Gelächter aus, und Willie schnalzte anerkennend. »Genau das, was der Bomber braucht.«
    »Ich bin sicher, daß er morgen endlich mal wieder gutgelaunt beim Training erscheint«, kicherte Melvin.
    »Los, Jungs. Auf geht's!«
    Junior schob sie vorwärts, und während sie auf ihren lächerlich hohen Absätzen über die Kacheln stolperte, setzten die Männer zu einem Geburtstagsständchen an. Happy birthday to you, happy birthday to you…
    Mit trockenem Mund und außer sich vor

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