Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
Kleinen war etwas, das ihn regelmäßig zur Weißglut trieb. Aber nicht, daß seine Reaktion Ethan aus der Ruhe brächte! Als jüngster von drei Brüdern mußte er bereits in frühen Jahren ums Überleben kämpfen. Schon als Kinder hatten Cal und Gabe gespürt, daß Ethan verletzlicher war als sie; in der Folge hatten sie ihm daher beigebracht, wie man sich behauptete. Denn auch wenn es sich niemand in der Bonner-Familie so recht eingestand, war Ethan derjenige, dem ihrer aller Anbetung galt.
    Außerdem genoß er Cals Respekt. Ethan hatte auf dem College und kurz danach eine wilde Phase durchgemacht, in der er dem Alkohol und den Frauen verfallen gewesen war; aber seit seinem Eintritt in die theologische Fakultät lebte er uneingeschränkt so, wie er es predigte.
    »Krankenbesuche sind Teil meines Jobs«, sagte Ethan.
    »Also dachte ich mir, warum besuche ich nicht einfach auch mal deine Frau?«
    »Das würde ihr sicher nicht gefallen. Du weißt ja, wie Frauen sind. Sie will sich erst herausputzen, bevor sie meiner Familie zum ersten Mal gegenübertritt, damit sie einen möglichst guten Eindruck macht.«
    »Wann meinst du, wird das sein? Schließlich sind Mom und Dad ebenfalls wieder da, und sie können es kaum erwarten, sie endlich kennenzulernen. Außerdem macht Annie ihnen eine lange Nase, weil sie sie schon gesehen hat und wir nicht.«
    »Es ist ja wohl nicht meine Schuld, daß ihr alle ausgerechnet jetzt durch die Lande reisen müßt.«
    »Ich bin bereits seit drei Tagen aus meinem Skiurlaub zurück.«
    »Tja, nun, wie ich gestern abend beim Essen schon sagte, Jane wurde krank, kurz bevor ihr alle heimgekehrt seid.
    Verdammte Grippe. Ich schätze, daß es ihr in ein paar Tagen – spätestens nächste Woche – bessergehen wird, und dann komme ich sofort mit ihr vorbei. Aber erwartet bloß nicht, daß ihr sie von da an allzu häufig zu Gesicht bekommt. Ihre Arbeit ist ihr wirklich wichtig, und sie kann es sich im Augenblick nicht leisten, ihren Computer länger zu vernachlässigen.
    Ethan war erst dreißig, aber er sah seinen Bruder aus alten, weisen Augen an. »Wenn du jemanden zum Reden brauchst, C-Man, höre ich dir gerne zu.«
    »Es gibt für mich nichts zu reden, außer daß jeder in meiner Familie mit einem Mal seine Nase in meine Angelegenheiten zu stecken scheint.«
    »Gabe nicht.«
    »Nein, Gabe nicht.« Cal stopfte seine Fäuste in die Gesäßtaschen seiner Jeans. »Ich wünschte, er täte es!«
    Sie verfielen in Schweigen, denn beide dachten daran, wie ihr Bruder litt. Er war unten in Mexiko, auf der Flucht vor sich selbst.
    »Es wäre besser, wenn er nach Hause käme«, stellte Ethan schließlich fest. »Da er schon vor Jahren aus Salvation weggezogen ist, empfindet er es nicht mehr als sein Zuhause.«
    »Ohne Cherry und Jamie wird er nirgends mehr Fuß fassen.«
    Ethans Stimme klang gepreßt, und Cal sah eilig fort. In der Hoffnung, sie beide von ihrer Trübsal abzulenken, bückte er sich und sammelte den Inhalt von Janes Handtasche wieder ein. Wo war sie nur? Während der letzten zwei Wochen hatte er sich gezwungen, sich von ihr fernzuhalten, da er seinen Jähzorn fürchtete.
    Außerdem wollte er, daß sie ihre Isolation bemerkte und kapierte, daß er derjenige war, der den Schlüssel zu ihrem Gefängnis in Händen hielt. Doch bedauerlicherweise schien diese Strafe sie nicht sonderlich zu beeinträchtigen.
    Ethan gesellte sich zu ihm, um ihm behilflich zu sein.
    »Falls Jane eine so schlimme Grippe hat, fährst du vielleicht am besten mit ihr ins Krankenhaus.«
    »Nein!« Um seinen Bruder nicht ansehen zu müssen, bückte sich Cal nach einem kleinen Taschenrechner und einem Stift. »Sie hat sich einfach überanstrengt; aber es wird ihr jetzt, da sie ein bißchen Ruhe hat, bald wieder bessergehen.«
    »Auf alle Fälle sieht sie nicht wie eins deiner kleinen Flittchen aus.«
    »Woher weißt du, wie sie aussieht?« Er hob den Kopf und sah, daß Ethan das Photo auf ihrem Führerschein, der aus ihrer Brieftasche gefallen war, betrachtete. »Keine der Frauen, mit denen ich je ausgegangen bin, war ein Flittchen.«
    »Tja, ernsthafte Wissenschaftlerinnen waren sie wohl ebensowenig.« Er lachte. »Wohingegen diese Dame ja wohl beinahe so etwas wie eine Raketenforscherin ist. Soweit ich mich erinnere, bist du nur deshalb auf der High-School in Physik nicht durchgefallen, weil Trainer Gill das Fach unterrichtete.«
    »Du bist ein verdammter Miesmacher. Ich hatte in Physik eine eins.«
    »Und verdient hättest

Weitere Kostenlose Bücher