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Bleib nicht zum Frühstück

Bleib nicht zum Frühstück

Titel: Bleib nicht zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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du bestenfalls eine vier.«
    »Drei minus.«
    Ethan fuchtelte grinsend mit dem Führerschein herum.
    »Ich kann es kaum erwarten, Dad zu erzählen, daß er die Wette verloren hat.«
    »Was für eine Wette?«
    »Bezüglich des Alters der Frau, die du eines Tages heiraten würdest. Er hat behauptet, die Hochzeitszeremonie fände sicher im Rahmen eines ihrer Pfadfinderinnentreffen statt; aber ich habe gesagt, daß du früher oder später sicher vernünftig werden würdest. Ich habe an dich geglaubt, Bruderherz, und anscheinend habe ich damit recht behalten.«
    Cal war erbost. Er hatte nicht gewollt, daß alle Welt Janes Alter erfuhr; aber nun, da Ethan mit großen Augen auf das Geburtsdatum des Führerscheins starrte, hatte weiteres Leugnen keinen Zweck. »Sie sieht nicht einen Tag älter als fünfundzwanzig aus.«
    »Ich weiß gar nicht, warum du in diesem Punkt so empfindlich bist. Es ist ja wohl nichts dabei, eine Frau seines eigenen Alters zu heiraten.«
    »Man kann nun nicht unbedingt behaupten, daß sie gleichaltrig ist.«
    »Zwei Jahre jünger. Das ist nicht so ein Unterschied!«
    »Zwei Jahre? Was, zum Teufel, redest du da?« Er riß ihm den Führerschein aus der Hand. »Sie ist nicht zwei Jahre jünger als ich! Sie ist…«
    »Oh-oh!« Ethan trat vorsichtig einen Schritt zurück.
    »Ich glaube, ich gehe jetzt besser.«
    Cal war zu verletzt von dem, was er auf dem Führerschein erblickte, als daß er die Belustigung in der Stimme seines Bruders oder einen Augenblick später das Knallen der Eingangstür vernommen hätte. Er nahm nichts mehr wahr außer dem vor ihm flimmernden Datum im Führerschein.
    Mit dem Daumen kratzte er auf der Plastikhülle herum.
    Vielleicht war ja lediglich ein kleiner Fleck auf dem Umschlag, aufgrund dessen das Geburtsjahr verschwommen erschien. Oder die Idioten von der Führerscheinstelle hatten sich einfach verdruckt.
    Aber im Grunde seines Herzens wußte er, daß ein Druckfehler nicht in Frage kam. Die schreckliche, grausame Zahl stimmte sicher. Seine Frau war vierunddreißig Jahre alt, und er stand gewissermaßen unter Schock …
    »Bestimmt wird Calvin bald kommen, um dich abzuholen«, bemerkte Annie Glide soeben.
    Jane stellte den alten, weißen Keramikbecher ab, der die Überreste eines Abziehbildes mit der amerikanischen Flagge trug, und schaute zu der in dem chaotischen Wohnzimmer niedergelassenen Annie hinüber. Trotz des ungewöhnlichen Dekors war dieses Haus ein echtes Heim, ein Ort, an den ein Mensch zu gehören schien.»Oh, das glaube ich nicht! Er weiß gar nicht, wo ich bin.«
    »Ach, er wird früh genug dahinterkommen. Schließlich ist der Junge bereits hier herumgestreift, als er noch Windeln trug.«
    Sie konnte sich nicht vorstellen, daß Cal je ein kleiner Junge in Windeln gewesen war. So, wie sie ihn kannte, mußte er bereits mit einer kriegerischen Haltung und ausgeprägter Brustbehaarung auf die Welt gekommen sein.
    »Ich kann einfach nicht glauben, wie nah wir beieinander wohnen. An dem Tag, als ich zum ersten Mal bei dir war, dachte ich, wir wären endlos gefahren, bis wir schließlich vor diesen gräßlichen Toren landeten.
    »Das seid ihr auch. Die Straße windet sich um den Heartache Mountain herum und führt dann durch die ganze Stadt. Der Weg, den du heute morgen genommen hast, ist eine sehr praktische Abkürzung.«
    Jane war überrascht gewesen, als sie den Gipfel des Berges erreicht hatte und auf der anderen Seite das Blechdach von Annie Glides Hütte entdeckte. Zuerst hatte sie sie nicht erkannt, aber dann sah sie den farbenfrohen Windsack an der Ecke der Veranda flattern. Obwohl es beinahe zwei Wochen her war seit ihrem ersten Treffen, hatte Annie sie begrüßt, als wäre ihr plötzlicher Besuch vollkommen normal.
    »Weißt du, wie man Vollkornbrot backt, Janie Bonner?«
    »Ich habe es ein paarmal probiert.«
    »Es wird erst dann richtig gut, wenn du ein bißchen Buttermilch in den Teig rührst.«
    »Das werde ich mir merken.«
    »Bevor ich krank wurde, habe ich immer meine eigene Apfelbutter gemacht. Es geht nichts über kalte Apfelbutter auf warmem Vollkornbrot. Aber du brauchst wirklich weiche Äpfel, und paß auf, wenn du sie schälst. Denn niemand auf der Welt beißt gern in 'n Stück harte Schale, wenn er denkt, daß er gute, weiche Apfelbutter kriegt.«
    »Falls ich jemals welche mache, denke ich daran.«
    Seit Jane bei ihr angekommen war, hatte Annie zahlreiche Rezepte und volkstümliche Weisheiten verraten: Ingwertee bei Schnupfen, neun Schluck

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