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Bleib ungezaehmt mein Herz

Titel: Bleib ungezaehmt mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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noch niemals so etwas gefühlt«, flüsterte sie erregt keuchend.
    »Das ist schon viel besser«, murmelte er. »Ich möchte auch keinen weiteren Unsinn mehr über die enthemmende Wirkung von Champagner hören.« Marcus lächelte sie an, ein glitzerndes Lächeln männlicher Befriedigung. Er hielt ihren Blick fest, während er eine Hand auf ihr Knie legte und ihren Rock Zentimeter für Zentimeter hochschob. Die warme Brise einer Sommernacht streifte ihre entblößten Beine, als der Rock über ihre Schenkel heraufrutschte. Seine Handflächen umfaßten ihre Knie und glitten dann höher hinauf, über den Rand ihrer Seidenstrümpfe hinweg zu der seidigweichen Haut an der Innenseite ihrer Schenkel.
    »Wenn du wüßtest, wie oft ich davon geträumt habe«, flüsterte Marcus, immer noch lächelnd und ihr Gesicht beobachtend, als seine Finger in einer intimen, lustvollen Erkundungstour langsam weiter hinaufkrochen. »Während du mich mit deiner scharfen Zunge bis aufs äußerste gereizt hast, haben mich Visionen deines Körpers gequält und verfolgt, Phantasien, wie dein Körper auf meinen reagieren würde.«
    Judith gab keine Antwort, aber ihre Zungenspitze fuhr über ihre Lippen, ihre Augen verengten sich, als eine Woge der Lust sie mit sich forttrug, und das schnelle Heben und Senken ihrer Brüste war das einzige Anzeichen für ihre wachsende Erregung.
    Plötzlich zerstörten laute Stimmen ihre intime kleine Welt der Leidenschaft, gefolgt vom Geräusch stampfender Füße und einem grellen Hornsignal. Das Pferd zwischen den Deichseln machte einen erschreckten Satz nach vorn und tauchte in die Hecke. Judith fiel mit einem unsanften Ruck und einem Laut überraschter Empörung von Marcus' Schoß. Marcus griff fluchend nach den Zügeln, die er nachlässig hatte fallen lassen, und zog das verängstigte Pferd aus der Hecke heraus.
    »Pest und Hölle!« schimpfte Judith, als sie auf den Sitz zurückkletterte.
    »Charmant ausgedrückt«, bemerkte Marcus, einen Blick über seine Schulter werfend. »Anscheinend sind wir mitten in ein Regiment auf dem Weg zur Schlacht hineingeraten.«
    »Das ist aber sehr ungeschickt von ihnen«, knurrte Judith, ihre Röcke glattstreichend.
    Marcus warf ihr einen amüsierten Blick von der Seite zu. Es schien, als müßten sie kurz von ihrer Leidenschaft ablassen.
    »Verrate mir nur eines«, sagte er mit täuschender Harmlosigkeit. »Warum hast du meinen Vorschlag von heute morgen als unehrenhaft abgetan, während du so ein wildes Gerangel in einer Hecke wie ein Milchmädchen und ihr Freier am Maifeiertag durchaus akzeptierst?«
    Judith kämmte ihre zerzausten Locken mit den Fingern. »Ist das eine ernsthafte Frage, Mylord?«
    »Ganz gewiß.«
    »Nun, du hast mir bei dieser Gelegenheit nicht angeboten, für meine Dienste zu zahlen. Sicher kannst du den Unterschied zwischen einer Hure und einer Geliebten erkennen.«
    Marcus zog scharf die Luft ein und atmete dann langsam wieder aus. Hier spielten wieder mal exzentrische Prinzipien mit hinein. Aber es war ihm egal, zu welchen Bedingungen sie ihre Liaison fortsetzten, ihm ging es nur um diese selbst.
    »Und du bist bereit, meine Geliebte zu sein?« fragte er ruhig. »Ich will dich, Judith, ich begehre dich so sehr, wie ich noch keine Frau begehrt habe. Wenn du nein sagst, werde ich absteigen und dich deine Fahrt allein fortsetzen lassen und mich niemals wieder in dein Leben einmischen. Aber wenn du ja sagst...« Er brauchte den Satz nicht zu beenden.
    »Ich will nicht, daß du gehst«, erwiderte sie und begegnete seinem Blick mit klarer Offenheit.
    »Und du weißt, was das bedeutet?«
    »Ich weiß, was das bedeutet.«
    Erleichterung überkam ihn. Es war ein Vergnügen, einer Frau zu begegnen, die offen aussprach, was sie dachte, und nicht zimperlich und tugendhaft war. Er hatte noch nie etwas für naive, jungfräuliche Mädchen übrig gehabt und fand Kultiviertheit und Ehrlichkeit eindeutig erregender.
    Er starrte ungeduldig auf die Männer, die die Straße entlangmarschierten. Wie lang war denn die Kolonne, zum Teufel noch mal?
    Judith rutschte unbehaglich auf dem Sitz hin und her. »Wo fahren wir hin?« Die Würfel waren gefallen, und dennoch fühlte sie sich plötzlich beklommen.
    »Ein Stück weiter voraus ist ein Gasthof«, erklärte er. »Wenn ich mich recht an die Straße erinnere... Gott sei Dank, die Kolonne ist endlich vorbeimarschiert.«
    Er lenkte den Wagen wieder auf die Straße und setzte die Fahrt Richtung Quatre Bras fort. Der neue Tag

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