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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Spiel von Marika Röck ganz groß. Ich werde nicht mehr lange ins Kino gehen können, dann werde ich es für eine Weile einstellen müssen. Am Mittwoch sind Mutter, Grete und ich schon gleich nach 6 Uhr ins Waschhaus. Grete hat erst noch mit aufgehangen und ist erst zum Frühstück ins Geschäft gegangen, und ich habe dann mit Mutter allein weitergemacht. Es strengt mich jetzt ungemein an, und ich bin froh, daß wir es nun mal wieder geschafft haben. Wann kommst Du auf Urlaub wegen der nächsten Wäsche bestellen. Gestern Abend hatte ich ganz schön Schmerzen und Ziehen im Leib und bin ich wirklich froh, wenn alles vorbei ist. Gestern Nachmittag wollte ich dann nun Deinen Brief schreiben, als plötzlich Frau Berthold auf der Bildfläche erschien. Ich habe ganz schön gezankt in der Küche, das kannst Du mir glauben, nur nützte es mir nicht viel, denn rauswerfen konnte ich sie ja nicht wieder. Es war auch 10 Uhr, als sie ging, na, und da war es zum Schreiben zu spät und war ich froh, als ich lang lag. Heute früh habe ich mit Mutter Wäsche gelegt, und Mutter will nachher rollen gehen und ich werde inzwischen einen Teil wegplätten. Eben klingelte es und Mutti und Tante Hedwig aus Berlin kamen angerollt. Da bin ich froh, daß ich es soweit mit dem Brief geschafft habe. Drum lebe für heute recht wohl und behalt mich lieb
    Dein alter Robert.
    Grüße von Mutti und Tante Hedwig. Grete läßt ausrichten: Papier wäre geduldig (von wegen guten Kerl).
    Brief kann ich nun nicht durchlesen, drum entschuldige wenn Fehler drin ist.
     
     
     
    O.U., d. 3.5. 42
    Meine liebe kleine Lenifrau!
    Recht vielen Dank für Deine liebe Post vom 27.4., 30.4. und 5.4. Jawohl, Dein Brief vom 5.4., Mutters Brief vom 4.4. und einen Brief von Lieberoths vom 27.3. habe ich nun endlich auch bekommen und haben die drei alten Briefe eine lange Reise hinter sich, hoffentlich geht das mit dem Wäsche- und Butterpäckchen auch so. Ich habe Dir ja geschrieben, dass ich mich über jede Zeile von Dir freue und werde ich Dir jetzt nie böse sein, wenn nur eine Karte kommt, und freue mich immer, wenn es solche schöne nette Karten sind. Hoffentlich hast Du nun die Näherei bald hinter Dir, armes Ding, aber es macht wohl auch Spass, wenn so alles für unser Kind fertig wird. Mutters und Frau Kolbes Brief sind auch gekommen, ebenfalls ein netter Brief von Schramms. Ausserdem die Zeitungen von Dir, Mutter und Nürnberger. . Ist denn nun endlich die Wäsche und die Butter eingetroffen, wenn nicht, dann werden wir das Zeug auf Verlustkonto buchen müssen, was sehr schade wäre. Ich habe Dir bestimmt welche abgeschickt und würde es mir nie einfallen, Dir auf etwas Hoffnung zu machen, was ich nicht postfertig abgegeben habe auf der Schreibstube. Einen Teil der Fotos schicke ich anbei zurück, das eine von Dir und das, wo Du mit Mutter zusammen bist, behalte ich noch eine Weile. Schade, dass die Bilder alle unterbelichtet sind, wären alle prima geworden. Ja, kleiner Hase, da hast Du wieder gestaunt, was, wo ich schon wieder hingefahren bin. Wenn man auch nicht gerade ‘glücklich’ sagen kann, so bin ich doch sehr zufrieden, dass ich einen solch guten Riecher gehabt habe. Ein Balkon ist in meinem Zimmer nicht vorhanden, aber ein grosses Fenster, wie es hier in Holland üblich ist. Jedenfalls sehr nett, nur die Sonne fehlt seit ein paar Tagen, um die Gemütlichkeit zu erhöhen. Dass Elli über die Rede begeistert war, kann ich mir lebhaft vorstellen, sowas ist ja was für sie, und wehe dem Tommy, der in ihre Hände fallen sollte. Ich hoffe stark, dass ich die Leitung der Fernschreiber-Stelle bei der Kompanie bekomme, obwohl erstens schon ein ausgebildeter F.S.Unteroffizier da ist, der auch auf diesen Posten scharf ist und zweitens will man mich ja wieder in die Auswertung. Da wird wohl Rank Walther nichts unversucht lassen, um mich zurückzubekommen. Na, mal sehen, wie die Sache ausläuft, jedenfalls werden es vier schöne Wochen. Ich habe jetzt einen Kameraden, der woanders liegt und der schneller mir die Butter besorgen kann, mit dem Kauf von dreimal eineinhalb Pfund Butter beauftragt. Sie geht dann an Dich, Mutter und Nürnberger 4) in je einem Päckchen ab. Außerdem habe ich an Dich ein Päckchen mit Kriegs- und Rasierseife abgeschickt, denn ich schleppe das Zeug nur immer mit rum. Dann habe ich vor einigen Tagen für den Meister für Hfl 5) 2,25 Samen geschickt, ist das Zeug inzwischen angekommen? In RM umgerechnet 2,92. Es freut mich, dass Dir die

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