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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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jetzt so meine Sorgen. Meine Milch geht schon bedeutend zurück, ich trinke nun schon unheimliche Mengen, aber das nützt allein eben auch nichts. Man müßte sehr gut essen und noch mehr ruhen. Bei dem warmen Wetter wird die Flaschennahrung so leicht sauer. Ich gebe da nur nachts und früh Fencheltee. Wenn ich nur Trockenmilch bekommen könnte. Ist die in Holland nicht zu haben? Wenigstens in den heißen Monaten?
    Nun will ich wieder schließen, denn es ist gleich 6 Uhr; nachher will ich noch an Frau Ziemer schreiben. Dir nun für heute viele herzliche Grüße und einen Süssen
    von Deiner Leni und Heidi.
     
     
     
    Leipzig, den 13.7. 42
    Mein lieber alter Strolch!
    Es soll wieder kein langer Schreibbrief werden, denn es ist schon 10 Uhr. Bis jetzt habe ich wieder ein Nachthemdchen für Heidi genäht, mal sehen, eigentlich wollte ich nach dem Schreiben weiter nähen, damit man noch was schafft bis zu Deinem Urlaub.
    Dein lieber Brief kam heute Nachmittag an, und danke ich Dir wieder herzlich dafür. Du kannst einen wirklich mit Deinem Urlaub auf die Folter spannen. Hat denn nun der Herr Feldwebel geruht zurückzukehren? Und hat er Dein Urlaubsgesuch genehmigt? Wenn wir Glück haben, kommt vielleicht indes eine Urlaubssperre dazwischen, und das alles, weil Du Deinen Talisman nicht mehr bei Dir trägst. Schramms haben aus Polen einen Liter Öl bekommen, und das nur auf die bewußte Geldsache. Euer Mittagessen war ja am Sonntag ganz fürstlich. Unseres hier war aber auch nicht schlecht. Mutter und ich hatten auch allerlei ... dicke Möhren, neue Kartoffeln u. Schweinekotelett und grüner Salat. Heute nachmittag war ich mit Frau Berthold und Sohn noch bei Frau Häupl, und soll ich Dich von ihnen herzlich grüßen. Frau Häupl und Berthold möchten jeder auch ein Viertelpfund Kaffee haben, und schicke ich Dir heute deshalb 100 M. Das Pfund Kakao, was Du gekauft hast, ist bereits aufgeteilt, und bringe es nur ja mit. Gleichzeitig wird ein Brief von Mutti kommen mit 45 M. Mutti bat mich, Dir das mit zu schreiben, denn sie wird wahrscheinlich der Zeit wegen keine Zeilen mit beilegen. Für das Geld möchten sie ebenfalls noch ein Viertelpfund Kaffee haben. Wenn Du die drei Pfund Rohkaffee bekommst, so würde das vollkommen genügen, und brauchst Du weiter keinen. Wenn nicht, dann müßten es wenigstens eineinhalb bis zwei Pfund sein. Hast Du die 55 M von Frau Singer bekommen? Und meinen letzten Brief mit 50 M?
    Frau Singer hatte 55 M bei mir stehen, und hat somit 110 M für den Tee bezahlt, so daß ein Gewinn von 10 M für uns rausspringt. Außer den 900 M von mir, 100 M von Vater und 300 von Lisa hast Du nun noch in Briefen 55 M + 50 M + 45 + 100 M zusammen, also noch 200 M, macht also außer dem Stoffgeld 1100 M. Das muß dann also in Waren stimmen, wenn Du kommst. Ich halte den Daumen, daß es beim 20. bleibt. Jetzt ist es ½ 11 Uhr, und Vater noch nicht eingetrieben. Wird er wohl erst morgen kommen. Diese Nacht hatten wir ein ganz schönes Gewitter, und jeden früh regnet es ganz schön. Nachmittag ist meist anständiges Wetter. Ob wohl dieses Jahr nochmals Sommer wird? Für heute mal wieder gute Nacht! Schlaf gut, träum süß und nimm mal wieder viele herzliche Grüße und einen Kuß auch von Deinem Heidikind.
    Deine Leni
    Hast Du die Bilder schon weggeschafft? Bringe nur viel Butter mit.
     
     
     
    O.U., den 19.7. 42
    Meine liebe kleine Lenifrau!
    Für Deinen lieben Brief, über den ich mich wie immer sehr gefreut habe, Dir recht vielen Dank. Er wurde mir gerade gebracht, als ich an die Nürnberger beim Brief schreiben war und habe ich ihn aber bis jetzt nach dem frugalen Abendbrot (Butter und Wurst, letztere schmeisse ich aber weg, so schlecht schmeckt sie) aufgehoben. Denn nun nach Dienst will ich in Gedanken bei Dir sein und auch gleich wiederschreiben. Es sind jetzt so viele Pakete unterwegs, auch an Grete die Schuhe und Deine an die Nürnberger, sodass ich wirklich nicht weiss, was nun angekommen ist. Ich hatte Dir doch die Aufstellung geschickt, streiche doch da mal alles an und setze dazu, was Du nun bekommen hast. Die Fischpaste (drei Dosen) hatte ich an Elli geschickt, eine soll sie behalten und zwei Dir mitbringen.
    Es tut mir wirklich leid, dass Du nun so um Deinen Schlaf kommst und dass Du nun solche Sorge mit Heidi hast. Ist es denn inzwischen besser geworden? Wir wollen nur hoffen, dass sie bald wieder recht gesund wird und Du arme kleine Mutti dieser Sorgen enthoben wirst. Mir geht es soweit ganz

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