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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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es nun auch nachts besser. Er muß öfter mal raus und da werde ich immer mit munter. Aber auch das wird sich noch machen.
    Wie geht es Dir, bist Du gesundheitlich auf dem Posten? Wo steckst und was treibst Du? Habt Ihr dort auch so herrliches Frühjahrswetter? Es ist doch gleich ein ganz anderes Leben.
    Von morgen, dem 27.3., ist nun auch Leni zu Hause. Ich freue mich sehr darüber, denn da braucht sie sich doch nicht so abzuplagen. Nun werden die letzten Wochen auch noch vorbei gehen und werden wir uns dann alle über das Kindchen freuen. Das wird wohl alle von trüben Gedanken befreien, denn es wird dann sein Recht geltend machen. Du wirst wohl auch die Zeit kaum erwarten können, bis Du Vater bist. Es fordert dann viel von Dir, so ein kleines Wesen. Gebt ihm nur immer recht viel Liebe, dann werdet Ihr sehen, wie gut es gedeiht, das ist ja, was auch die Menschen alle brauchen, Liebe und Frieden. Warum fällt das nur den Menschen so schwer. Es ist doch so einfach. Hoffentlich können Vater und ich uns noch recht lange an Eurem Kind erfreuen.
    Nun rückt auch die Zeit Deines Urlaubs näher, und Du kannst Dich mit dem Kind beschäftigen, das wird schön werden.
    Ich soll Dir von Elli viele Grüße ausrichten. Wir waren gestern auch wieder mal bei Schramms, auch sie lassen Dich grüßen. Nun will ich mit Vater die übliche Partie spielen und dann geht’s zu Bett. Ich bin immer sehr müde.
    Sei von Vater und mir recht herzlich gegrüßt.
    In aller Liebe Deine alte Mutter.
    Nochmals recht vielen Dank für alle Deine Liebe und für die Arbeit die Du mit uns hast.
     
     
     
    d. 31.3. 42
    Mein lieber, lieber Junge!
    Du wirst wohl inzwischen meinen Brief, worin ich Dir den Empfang des Briefes vom 18.3 und des Päckchens bestätigte und Dir unseren Dank übermittelte, erhalten haben. Ich habe denselben am 22.3 beantwortet. Heute Nachmittag sind Vater, Leni und ich im Wildpark gewesen. Es war herrliches Frühlingswetter. Im Wildpark Restaurant haben wir ein Gläschen Bier getrunken und haben Deiner gedacht. Weißt Du, wir haben an demselben Tisch gesessen, wo wir drei im Januar saßen und unsern Grog tranken. Dann sind wir bis zum Eiskeller gelaufen und von dort mit der Straßenbahn heimgefahren. Es war ein schöner, friedvoller Nachmittag. So geht es mit Vater immer ein Stück aufwärts. Jetzt füllt er ein Formular für die Krankenkasse aus. Er will sehen, daß er nochmals nach Bad Elster kann. Es wär auch recht gut für Vater.
    Doch nun zu Dir, mein lieber Junge. Nun bist Du noch eine Stück weiter von uns entfernt. Habt Ihr denn wenigstens halbwegs gutes Essen? Wie mir Leni erzählte, geht es auch von hier aus wieder weiter. Du siehst ja ein ganz hübsch Teil fremdes Land. Es ist nur gut, daß Ihr wieder ein nettes Lokal entdeckt habt, da kommst Du doch etwas auf Deine Kosten. Und mit dem Einkaufen mach Dir keine Sorgen, es wird schon wieder klappen. Natürlich war so ein Zuschustern immer ganz schön, zumal ich jetzt für Vater reichlich brauche, er entwickelt einen Riesenappetit. Hast Du die 35 Mark von uns erhalten?
    Am vergangenen Sonntag war Vater das erste mal mit im Kino, es wurde ‘Waldrausch’ gegeben. Wir waren erst ein Stück im Park nach Zschocher spazieren und sind dann im UT in Kleinzschocher gewesen. Anschließend haben wir ein Glas Bier getrunken und unser Abendbrot verzehrt. Um ¾ 9 Uhr waren wir wieder daheim. Leni hatte Besuch von ihrer Mutter. So kommt alles wieder in Reih und Glied, und müssen wir immer für alles recht dankbar sein, denn es ist doch ganz wunderbar, wie sich mit Vater alles so schnell macht.
    Nun wollen wir nur wünschen, daß auch der Krieg bald zu Ende geht und Ihr alle wieder zurück in die Heimat kommt.
    Verlebe die Feiertage recht gut, hauptsächlich bei guter Gesundheit. Ich denke doch, daß Du in einem Vierteljahr auf Urlaub kommst. Ich male mir immer aus, wie schön das sein wird, denn dann ist ja so ein kleines Menschlein dabei. Ich glaube, daß wir viel Liebes noch erleben.
    Nun mein Lieber, will ich schließen. Bleib mir recht gesund. Viele Grüße von Vater und mir.
    In aller Liebe Deine alte Mutter.
     
     
     
    d. 12.4. 42
    Mein lieber, lieber Junge!
    Vielen Dank für Deinen lieben Brief vom 6.4. 42. Wir erhielten ihn am 11.4 und danken Dir recht vielmals. Siehst Du, jetzt habe ich den Dank gleich zweimal geschrieben. Ich passe doch oft gar nicht auf. Also nun wart Ihr wieder auf Wanderschaft und wie ich heute durch Leni erfuhr, seid Ihr bei R. gelandet. Vor allen

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