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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 01: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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1. März noch einmal hin, darauf kannst Du Dich verlassen. Ich glaube, die Prüfung kostet 20 Mark.
    Also liebes Kind, Du mußt Dich nun in dieser Sache noch etwas gedulden, aber die paar Wochen werden auch noch vergehen. Nun war das heute ein Anfragen, der Tag, aber auch für Dich, Du bist sicher erschrocken, als Leipzig sich meldete, Ferngespräche regen ja immer auf. Aber es war ja eigentlich an die Leitung gerichtet, da wir annahmen, Du seist nicht mehr dort. Unser Schreck war ja heute Morgen so groß und das alles nur, weil das Fräulein vom Amt am Sonntag bei der Arbeit geschlafen hat. Ich hoffe, daß ich das Ferngespräch vom Amt ersetzt bekomme. Sonnabend Nacht war auch hier fürchterlicher Sturm und hat viel Schaden angerichtet. Papa ist gestern ein Stück an der Kettenbrücke entlang gegangen und hat in der kurzen Zeit nicht weniger als 20 geknickte und entwurzelte Bäume angetroffen. Wenn ich Deinen freien Sonntag gleich richtig kapiert hätte, so hätte ich Dir doch wenigstens ein Päckchen geschickt und Zeitungen dazu. Hoffentlich kommt nun bald aus Dresden jemand. Frau D. Görschke sehe ich mir nun im Geiste mit ganz anderen Augen an. Hast Du denn Fräulein Dr. Goldacker all die Unannehmlichkeiten mit geschrieben? Also, liebes Kind, noch ein wenig Geduld und bald treffen wir uns wieder.
    Sonst sind wir gesund und hoffen von Dir dasselbe und nun recht herzlichen Gruß und Kuß
    von Deiner Mutter, Papa und Eri
     
     
     
    Mai 1935
    Meine liebe Leni!
    Es ist Freitagabend und da Herr Helm morgen Nachmittag mit vorbei kommt und Dir gern etwas mitnehmen möchte, so kann er meinen Sonntagsbrief auch mitnehmen. Er rief heute Nachmittag bei uns an. Ich habe gestern und heute die Küche gründlich gemacht und heute auch die Arbeitsstube sauber gemacht. Ich habe morgen allerhand noch zu tun, denn wir bekommen einen Gast zum Feldkameradentag. Einen Kameraden aus Chemnitz, mit denen der Papa ins Feld zog. Der Papa selbst wird am Sonntag gar nicht groß zu Hause sein. Ich werde da auch nicht große Küche machen. Was Lisa und Erika vorhaben, weiß ich noch nicht. Ich selbst werde mir am Sonntag den Festzug ansehen, werde mir den Tag so angenehm machen wie möglich. Deinen lieben Brief erhielt ich am Donnerstag und danke Dir dafür. Ich glaubte gar nicht, daß in der Woche noch einer käme, statt dessen kamen heute schon wieder für mich persönlich Deine lieben Zeilen im Paket. Ich glaubte anfangs, Du sendest mir Deine kaputten Strümpfe, statt dessen, sieh da, was kam da zum Vorschein und mit so viel Liebe zurecht gemacht, fürs erste die Blumen, sie sind tadellos erhalten angekommen, habe sie sofort verschnitten und ins Glas gesteckt, das Herz darum gebunden. Hab vielen, vielen Dank dafür. Mit den Würsten, das hast Du gut ausgedacht und ich schimpfe gar nicht, sie kommen mir diese Woche sogar recht gut zu passe. Papa macht sich diese Woche einen Anzug für sich, einen grauen, da noch keine Bestellung vorlag. Du weißt, da wird wieder einmal nichts verdient. Mir war es ja auch nur um Dein armes Portemonnaie zu tun. Nun darfst Du aber auch nicht mit mir schimpfen. Das Paket kam nämlich an, als Papa und ich uns zu Tisch setzten und nackige Linsen aßen und dann habe ich mir eine Tasse Kaffee gekocht und ein Stück Chocolade gegessen. Erst dachte ich, die ißt du am Sonntag, dann aber sagte ich mir, die schmeckt auch jetzt gut zum schwarzen Kaffee. Am Sonntag habe ich auch Kuchen im Haus, den ich morgen erst backen muß. Also hab nochmals vielen Dank für alles.
    Morgen früh will ich schnell Dein weißes Kleid ausbessern, ich habe ein Stück Seide noch gefunden und dann habe ich etliche Strümpfe da und Herr Helm will es gern mitnehmen. Nun zu Deinen Briefen. Das habt Ihr recht gemacht, daß Ihr tanzen gegangen seid, freilich muß man dann etwas schneller schlafen, aber schön ist tanzen doch. Ich hab in meiner Jugend doch so gern getanzt, freilich gab es auch damals keinen Sport. Warum paßt denn Fräulein T. so auf, wenn Ihr mit den ... sprecht? Warum dürft Ihr denn das nicht? Ihr seid doch keine Zöglinge. Oder ist Fräulein T. neidisch? Laßt Euch nur nicht zu sehr ins Bockshorn jagen. Hat sie denn soviel Zeit, daß sie immer dazwischen funkt. Die Wohnungen im ersten Haus sind zum Teil besetzt, die Mittelwohnungen. In den anderen beiden Häusern sind nur einzelne besetzt. Die Abschwemmungsanlage liegt noch in weitem Felde, jedenfalls habe ich noch nichts wieder davon gehört. Ich glaube, Fräulein Dr.

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