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Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946

Titel: Bleib uns gesund und behalt uns lieb 02: Briefe und Feldpostbriefe einer deutschen Familie 1928 bis 1946 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Schwester von Herrn Feise geräumt, da das Haus, in dem sie ein Zimmer hatte, von den Tommies beschlagnahmt wurde. Auf dem Tafelwagen haben wir die ganze Fuhre auf einmal weggebracht und war es der reinste Turmbau zu Babel. Aber wir haben nicht umgeschmissen. Gestern hab ich nun den Rest Möbel für sie mit dem LKW nach Bremen geschafft. Leider war das Wetter sehr schlecht, denn seit drei Tagen regnet es, sonst hätte ich mich erst mal in Bremen umgesehen, so waren wir aber schon ...
    (Rest fehlt)
     
     
     
    Leipzig, den 1. Februar 1946
    Mein lieber alter Strolch!
    Deinen lieben ausführlichen Brief will ich heute immer noch nicht beantworten, Du nimmst mir das doch nicht übel? Aber am Sonntag wird es bestimmt. Weißt Du, es ist jetzt ½ 10 Uhr durch und ich bin gerade fertig. Seit früh ununterbrochen gearbeitet. Erst sauber gemacht, das hat sich bis 5 Uhr hingezogen, und dann Wäsche gewaschen und aufgehangen und das hat bis jetzt gedauert. Ich bin heute so müde und kaputt, daß ich dann gleich ins Bett gehe. Mutter läßt Dich grüßen und Dir sagen, daß sie Dir auch in den nächsten Tagen schreibt. Am Mittwoch war ich früh mit Heidi impfen bei Frau Dr. Weise. Sie meinte, es macht direkt Spaß Heidi zu impfen. Zu Mittag bin ich gleich wieder raus in die Preußenstr. Papa ging es unverändert. Die Anfälle waren furchtbar, und kann das ein Mensch gar nicht mit ansehen. Ich war bis abends ½ 9 Uhr draussen, aber der andere Arzt kam nicht. Als ich zu Hause war, bin ich zu Frl. Brosius, und habe ihr den Fall erzählt, sie meint, meiner Beschreibung nach handelt es sich nicht um Krebs, sondern um ein aufgegangenes Magengeschwür. Ich sollte früh zu ihr mit dem Überweisungsschein kommen, ohne Papa und da wolle sie erst mal sehen, ob was frei ist, da sonst alles überbelegt ist. Gestern früh bin ich also zuerst raus, den Schein geholt, und rein in die Klinik. Frl. Brosius gab sich sehr viel Mühe und brachte dann einen Arzt mit, der meint, wir sollen Papa gleich bringen, er solle sofort geröntgt werden, und wenn es sich erweisen solle, daß er sofort operiert werden solle, müßte er dableiben. Ich wieder raus zu Lisa, Leling samt Auto geholt, Papa und Mutti rein, und wieder in die Klinik. Er wurde dann sofort geröntgt, und stellte es sich raus, daß er nicht Krebs, sondern zwei Geschwüre, eins am Magen und eins am Magenausgang, dem Zwölffingerdarm, hatte. Durch Frl. Brosius Vermittlung wurde er dann in der Medizinischen Klinik untergebracht. Dort liegt er nun, und muß es sich nun erweisen, was mit ihm dort gemacht wird. Auf alle Fälle bin ich froh, daß er dort ist, da hat er wenigstens die richtige Behandlung, und haben sie auch Mittel ihm die Schmerzen zu nehmen. Ganz hoffnungslos ist es nicht, und habe ich nun wieder neuen Mut. Nachmittags 4 Uhr war ich dann erst wieder mit Mutti draußen in der Preußenstraße und war ich gestern Abend richtig fertig. Morgen Nachmittag fahre ich zu Mutti raus, helfe ihr saubermachen, nehme sie mit rein, wo sie am Sonnabend bei uns schlafen kann. Sonntag essen wir hier Mittag und anschließend fahren wir ins Krankenhaus. Am Abend hoffe ich dann Dir ausführlich zu schreiben.
    Morgen ist der 2. Februar, ob der Russe geht? Ich bin so pessimistisch geworden. Manche Leute sagen, daß Dresden schon zum Teil geräumt ist. Es würde höchste Zeit, damit es mit der Ernährung bald anders wird. Stell Dir vor. Gestern war die Periode zu Ende. Von 560 Gramm Fleisch im Monat haben wir noch 400 Gramm dran an der alten Karte. Beim Fett ist dasselbe Verhältnis. Ob Du nun mal im Februar kommst? Ich habe solche große Sehnsucht nach Dir. Gestern sind von Dir wieder zwei alte Briefe gekommen. Einer vom 25.9. und einer vom 9.10. Dieser Tage war auch Frau Krause da. Sie bekommt wieder keine Post von ihrem Sohn. Der letzte Brief war vom 23. 12. Woran mag das wohl liegen?
    Für heute nun Schluß kleiner Mann. Sei nicht böse, ja, und nimm viele liebe Grüße und Süße und behalt lieb
    Deine Lenifrau und das Kerlchen.
     
     
     
    Leipzig, den 7.2. 1946
    Mein lieber alter Strolch!
    Heute liegen Deine zwei lieben Briefe vor mir, der vom 25.1. und der vom 30.1., und danke ich Dir für beide recht herzlich, kleiner Mann. Letzterer kam heute zusammen mit Mutters und Heidis Briefen an. Vielen heißen Dank auch für das beigelegte Stäbchen. Es war wieder ein Genuß und von Dir eine gute Idee, es für sich in einen Umschlag zu stecken. Gestern war ich mit Heidi das zweite Mal impfen, und diesmal

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