Bleibst du fuer immer, Liebster
Mutter war auch nicht in ihrem Zimmer. Das Bett sah unbenutzt aus.
“Marcus! Marcus!” rief sie und rannte zu ihm. Sie kniete sich neben ihn. “Marcus! Meine Mutter ist weg!”
Noch bevor er die Augen öffnete, setzte er sich auf. In seinem Beruf musste er jederzeit einsatzbereit sein, Tag und Nacht.
Doch meistens war das, was ihn aus dem Schlaf holte, nicht so angenehm wie Rachels Anblick. Ihr Haar war noch feucht, und der Morgenmantel aus Seide gestattete ihm einen Blick auf ihre hinreißenden Brüste.
Er streckte die Arme nach ihr aus.
Sie schob seine Hand fort. “Hast du nicht gehört? Meine Mutter ist fort. Ihr Bett ist unbenutzt!”
Er ließ sich zurückfallen. “Vielleicht hat sie es schon gemacht, Rachel. Sie hat es gern ordentlich, das weißt du.”
“Es ist sieben Uhr morgens, Marcus. Sie macht ihr Bett immer erst nach dem Frühstück.”
Gähnend schloss er die Augen. “Vielleicht hat sie etwas zu erledigen.”
“Aber wo ist sie? Die Küche sieht nicht aus, als hätte sie gefrühstückt.”
Marcus öffnete die Augen wieder und stützte sich auf den Ellbogen. “Vielleicht hat etwas gefehlt und sie besorgt es.”
Rachel kletterte vom Bett. “Ich sehe nach, ob ihr Wagen in der Garage steht.” Sie eilte davon.
Marcus sprang auf und zog die Jeans an. Er streifte gerade das T-Shirt über den Kopf, als Rachel zurückkam.
“Ihr Wagen ist da, Marcus. Die Motorhaube ist kalt. Ich mache mir Sorgen.”
Er legte den Arm um sie. “Lass uns herumtelefonieren.”
“Wen sollen wir anrufen?”
“Grant, zum Beispiel.”
“Daran habe ich auch schon gedacht. Aber wenn sie die Nacht mit Grant verbracht hat, hätte sie sich doch gemeldet.”
“Ich weiß nicht.” Er lächelte. “Vielleicht hat sie es vergessen.”
Das rang auch ihr ein Lächeln ab. “Und wenn sie nicht bei Grant ist?”
“Dann rufen wir im Krankenhaus an. Und den Sheriff.”
Rachel wurde blass. “Wenn ich mir vorstelle, dass meiner Mutter etwas zugestoßen ist, während wir beide hier…” Sie eilte nach unten.
Als Marcus ihr folgte, hielt sie bereits den Hörer in der Hand.
Sie hörten, wie es bei Grant läutete. Niemand nahm ab.
Rachel legte auf. “Oh nein”, rief sie und ging hektisch auf und ab.
“Rachel, mach dich nicht verrückt…” begann Marcus.
In diesem Moment ging die Haustür auf.
“Mom! Grant! Wo wart ihr die ganze Nacht? Was habt ihr getan?” rief Rachel.
Marcus sah Frannie an, dass sie in dieser Nacht nichts anderes getan hatte als ihre Tochter. Sie strahlte vor Glück. Er warf Grant einen Blick zu. Sein alter Freund wirkte ein wenig müde, aber ebenfalls glücklich.
“Nun?” fragte Rachel scharf. “Was habt ihr gemacht?”
“Wir haben uns verlobt”, erwiderte Frannie und hob stolz die Hand.
“Was?” Rachel rannte zu ihr und ergriff die Hand. “Ein Brillant! Mom!”
Marcus schüttelte Grant die Hand. “Das hast du richtig gemacht, alter Freund. Meinen Glückwunsch!”
“Danke”, erwiderte Grant ein wenig verlegen und sehr, sehr stolz.
“So”, sagte Frannie, “jetzt mache ich uns allen Frühstück.”
“Mom, überlass das mir”, bat Rachel. “Wann wollt ihr heiraten? Und wo?”
“Bald”, antwortete Grant. “Und hier. Aber danach ziehen wir sofort um.”
“Ihr zieht um?” fragte Rachel.
“Nach Arizona.”
“Nach Arizona? Aber warum denn?”
“Mein Herz, Rachel. Der Doc sagt, ich muss in eine wärmere Gegend ziehen.”
Hinter ihnen fiel die Haustür laut ins Schloss. Sie drehten sich um. Vor ihnen stand Timmy.
“Ich habe es doch gewusst!” rief er mit Tränen in den Augen.
“Ihr wollt mich verlassen! Früher oder später verlässt jeder mich!” schluchzte er und rannte die Treppe hinauf.
Marcus hielt Rachel im Arm und spürte, wie sie zusammenzuckte, als der Junge seine Zimmertür zuwarf.
“Oh Gott, ich wünschte, er hätte es nicht so erfahren”, sagte Frannie bedrückt.
“Ich gehe zu ihm. Ich versuche es ihm zu erklären.”
Ihre Mutter hielt sie zurück. “Nein, Rachel. Ich tue es. Ich bin seine Pflegemutter … noch jedenfalls”, fügte sie voller Wehmut hinzu und eilte nach oben.
“Ich mache uns Tee”, murmelte Grant und verschwand in der Küche.
Rachel ging auf die Veranda.
Als Marcus zu ihr kam, saß sie mit gesenktem Kopf auf der Hollywoodschaukel.
“Was zum Teufel ist hier los?” fragte er. “Eben haben wir alle uns noch gefreut, jetzt herrscht eine Stimmung, als wäre jemand gestorben.” Er wartete auf eine Antwort, aber
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