Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
Hände.
Noah sah auf mich herab und spielte mit einer meiner widerspenstigen Locken. „Was?“, fragte er unter meinem intensiven Blick.
Anstelle einer Antwort stützte ich mich ein wenig hoch und legte einen sanften Kuss auf seinen Mundwinkel.
Noah schluckte – so stark, dass ich die Auf - und Ab-Bewegung seines Adamsapfels in meinen Lippen spürte. Und dann, nach diesem Moment köstlicher Verwirrung, als ich gerade zurückweichen wollte, zog er mich an sich und küsste mich, wie ich noch nie zuvor geküsst worden war.
Noch vor wenigen Tagen war es die bloße Nähe zu ihm gewesen – die Perfektion seiner Erscheinung –, die mein Bewusstsein zunächst überfordert und schließlich außer Gefecht gesetzt hatte. Nun war es Noahs Kuss, der mir die Luft verwehrte und mich schwindlig werden ließ. Sanft hielt er mein Kinn, während er mich mit leicht geöffnetem Mund küsste. So behutsam, dass es fast qualvoll war, glitt er weiter, über meine Wangen, meine Schläfe, meine Augenlider, meine Nase, meine Mundwinkel ... zurück zu meiner Oberlippe, die er leicht zwischen seine Zähne sog.
Ich seufzte. Einfach so , völlig gedankenlos. Denn nichts, was klares Denken erforderte, war mir in diesem Moment noch möglich.
Ich stützte meine Hände auf Noahs Brustko rb, um mir Halt zu verschaffen. Um nicht einfach wegzurutschen und diese herrlichen Liebkosungen zu verlieren. Mein Herz raste, stolperte, setzte aus, raste weiter. Unter meinen Händen jedoch: Bumm-bumm ... bumm-bumm ... bumm-bumm ...
So stark und gleichmäßig schlug Noahs Herz, dass ich mir ein wenig verraten vorkam. Wie konnte er nur derart gelassen sein? Spürte er denn nicht, was ich spürte? Diese unglaubliche ... Kraft , diese Magie zwischen uns, die meine Knie in Butter verwandelte, sobald ich in seine Augen blickte?
Seine Lippen teilten sich ein wenig mehr, nun küsste er mich inniger.
„Noah!“ Ich hauchte ihm seinen Namen in den Mund und erntete ein zittriges Seufzen, das wiederum heiß durch meinen Körper zuckte. Die Art, wie wir aufeinander reagierten ... Wow!
Die Finger meiner rechten Hand verkrallten sich in seinem T -Shirt, direkt über seinem Herzen. Ich wich ein wenig zurück, unterbrach unseren Kuss.
„Dein Herzschlag verwirrt mich“, flüsterte ich und lachte, weil die Worte so dumm klangen.
Noah lachte mit mir. „Mich auch.“
Ich verstand nicht, legte den Kopf schief und sah ihn fragend an.
„Mein Herzschlag ist nicht leicht aus der Ruhe zu bringen“, erklärte er vage. „Das hat nichts damit zu tun, wie ich mich fühle, Em. Oder was ich ... für dich fühle.“
Nun grinste ich. Und sein Geständnis war nur zum Teil dafür verantwortlich. „Hast du mich gerade Em genannt?“
Noah blinzelte einige Male schnell hintereinander – als müsste er sich selbst darüber im Klaren werden, ob er das getan hatte. Dann zuckten seine Mundwinkel und verzogen sich zu einem schüchternen Lächeln. „Ich schätze schon, ja. ... Entschuldige!“
„Nein! ... Nein, es gefällt mir. Sehr sogar.“
Er nickte – nur einmal – und strich dann sanft über meinen Rücken. Ich konnte mich meiner immer wiederkehrenden Fragen nicht verwehren:
War das hier tatsächlich derselbe Junge, den ich vor gerade mal neun Tagen kennengelernt hatte? Der Junge, der mich am ersten Tag unserer Bekanntschaft Bitch genannt hatte?
„Wann fangen wir an?“, fragte ich ihn und legte meinen Kopf zurück auf seine Brust.
„Zu streichen, meinst du?“
Ich nickte.
„Weiß nicht. Vielleicht am Wochenende ?“
Ich nickte einfach weiter.
Wann immer du willst, Noah Franklin. Ich bin für dich da.
XVIII .
Am Abend brachte mich Noah nach Hause, machte aber keine Anstalten, mit mir auszusteigen. Vermutlich lag es daran, dass der Wagen meines Vaters mitten in der Einfahrt stand. Die Tatsache, dass mein Dad zu Hause war, schien Noah nervös zu machen. Gott sei Dank nicht so nervös, dass er mich nicht küsste.
„Bis morgen, wir holen dich ab“, flüsterte er, als sich unsere Lippen voneinander lösten. Und dann, ich wollte gerade die Autotür hinter mir zuschlagen, fügte er noch ein „Pass gut auf dich auf!“ hinzu.
Ich grinste ihn an und wandte mich ab. Noah wartete noch einen Moment, dann warf er den Motor des Amaroks an und brauste davon.
Gedankenverloren hüpfte ich zur Haustür. Jawohl, ich hüpfte. Wie ein sechsjähriges Mädchen mit Rüschenkleid und langen Zöpfen. Was stellte dieser Junge nur mit mir an?
Ehe ich mich versah, hatte ich die
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