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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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wandte sie sich zum Gehen.
    Intuitiv ergriff ich Noahs Hand, aber der überraschte mich ein weiteres Mal, indem er mir zuvorkam. Kaum hatte er meine Hand umfasst – noch ehe ich die Chance hatte, ihm etwas zuzuraunen – öffnete sich sein Mund: „Lucy, warte!“
    Sofort blieb sie stehen und drehte sich noch einmal zu uns um. „Weißt du, niemand hat gesagt, dass wir alleine streichen wollen. Ich wollte mir nur die Farben selbst aussuchen. Wenn du möchtest, dann ... hilf uns doch.“
    Lucy war offenbar sprachlos. Sie öffnete ihren Mund und schloss ihn wieder, ohne etwas gesagt zu haben; dann legte sie den Kopf schief. „Wirklich?“, fragte sie endlich.
    Noah zuckte mit den Schultern. „Klar, warum nicht. Könnte lustig werden.“
    Lucy strahlte. „Auf jeden Fall! Das wird super! Aber Noah, was machen wir mit Adrian?“
    Noah kniff die Augen zusammen. „Wie meinst du das? Natürlich darf er auch mitmachen, wenn er will.“
    Lucy nickte freudig, drückte mich noch einmal fest an sich – anstelle ihres Bruders, nehme ich an – und eilte dann aus dem Zimmer.
    „Das war sehr süß von dir“, lobte ich und strich über Noahs Oberarm. „Sie freut sich wie eine Schneekönigin.“
    Er grinste und zuckte erneut mit den Schultern. „Lucy halt.“ Die Geste sollte mit Sicherheit lässig wirken, tat es aber nicht. Seine eigene Freude ließ sich nicht überdecken ... und das war so süß, dass ich nun selbst wie ein Honigkuchenpferd grinste.
    Ich zog Noah an mich und schlang meine Arme um seinen Hals. „Sollen wir anfangen abzukleben?“
    Bei seinem Nicken ließ ich meine Hände fallen. Noah war jedoch offenbar nicht bereit, mich schon gehen zu lassen. „Warte!“, sagte er und legte im nächsten Augenblick einen sanften Kuss auf meine Lippen. „Es tut mir leid, dass ich dich vorhin so erschreckt habe.“
    „Du hast dich mehr erschreckt als mich, Noah. Wenn du das doch nur erkennen würdest.“ Ich sah ihm tief in die Augen. „Ich muss wissen, was dir widerfahren ist. Ich weiß, dass du nicht darüber reden willst ... oder kannst , und ich weiß, dass es mir das Herz brechen wird, aber ich brauche Klarheit über das, was dir zugestoßen ist.“
    Noahs Blick trübte sich, ein Schleier legte sich über das gerade noch so strahlende Türkis, bevor er seine Augen schloss.
    „Nicht unbedingt heute …“, sagte ich schnell.
    Er gab me inem Satz das Ende, das ich mich nicht auszusprechen getraut hätte. „… aber möglichst bald.“
    Ich widersprach nicht, denn seine Vermutung traf ja zu – ich wollte möglichst schnell Gewissheit. Anstelle einer Antwort umfasste ich Noahs Gesicht und strich behutsam über seine Wangen. „Komm, fangen wir an.“
    Wir arbeiteten in angespannter Stille. Meine Forderung stand zwischen uns und ließ sich – einmal ausgesprochen – nicht übergehen oder zur Seite schieben.
    Wir klebten Steckdosen, Fußleisten, Tür - und Fensterrahmen mit dem Kreppband ab. Noah arbeitete sehr schnell und dabei auffallend präzise. Ich versuchte sein Tempo zu halten, war ihm jedoch chancenlos unterlegen.
    Als wir fertig waren, ließ ich mich auf seinem Bett nieder. Er steckte seine Musikanlage noch einmal ein, legte eine CD mit sehr ruhiger, unglaublich schöner Musik auf und setzte sich dann neben mich. Ich fuhr durch das Wirrwarr seiner Haare und zeichnete behutsam die Konturen seines perfekten Gesichtes nach.
    „Was ist das für Musik?“, fragte ich leise. Wann immer wir so nah beieinander waren, fühlte es sich einfach falsch an, laut zu sprechen.
    „Gefällt sie dir?“, fragte er und strich dabei eine widerspenstige Haarsträhne hinter mein Ohr zurück. Ich lag, er saß – also zog ich ihn zu mir herab.
    „Sehr. So ruhig und ... friedlich.“
    „Hm. Die Band heißt Sleeping at last . Nicht sehr bekannt, aber ... ihre Musik hilft mir oft, zumindest ein wenig zur Ruhe zu kommen. Der Name ist quasi Programm.“
    Er strich schmunzelnd mit seinem Daumen über meine Unterlippe; ich schloss meine Augen unter seiner Berührung. In diesem Moment wechselten die Songs. „Dieses Lied habe ich in letzter Zeit besonders oft gehört“, gestand Noah.
    Ich lauschte den ruhigen Gitarrenklängen und der hellen, melancholischen Stimme des Leadsängers für eine Weile. „Hm, schön. Wie heißt es?“
    Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort. „ Dear true love “, flüsterte er schließlich in mein Haar.
    „Noah, halt mich!“, entfuhr es mir.
    Sofort kam er meiner Bitte nach. Er hielt mich fest, aber es

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