Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
er mit einem leichten Schmunzeln.
„Dass ich so tollpatschig bin. Immer wieder.“
Nun stieß er ein leises Lachen aus. „Du bist wie du bist, Emily. Perfekt!“ Er drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er im Männer-WC verschwand und mich ziemlich benommen stehenließ.
Als ich wieder aus der Damentoilette trat, erwartete er mich bereits. Mein Blick fiel sofort auf seine Hand ... und dann zweifelnd auf die andere, da von Schwellung und Rötung keinerlei Spur mehr war. Erleichtert reichte ich ihm meine Hand. „Danke!“
„Hm?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Na, du hast mich schon wieder gerettet. Langsam komme ich mit dem Zählen nicht mehr nach.“
Noah grinste und beugte sich mit bedeutungsvoller Miene zu mir herab. „Wie wäre es mit Eins ?“, fragte er und küsste sanft meine Nasenspitze. Ich ergab mich seiner Zärtlichkeit für einen kurzen Moment, dann schüttelte ich den Kopf.
So ein Quatsch! Der Pool, der Unfall, Bill ... noch einmal Bill ... Das macht e schon mal ... Ähm, wie viel?
Denken war, wie immer in seiner Gegenwart, nicht so leicht.
Noah ließ seinen Daumen über meine Lippen gleiten und teilte sie unter seiner Berührung. „Überleg noch einmal!“, forderte er leise, als würde er versuchen, ein Geheimnis zwischen uns zu bewahren. „Das war eben tatsächlich das erste Mal, dass ich nicht zu spät kam.“
Ich klappte meinen Mund zu und küsste, wie automatisch, seine Fingerkuppe.
„Ich mache Fortschritte. Und jetzt komm, David wartet“, sagte Noah mit einem triumphierenden Blick und zog mich hinter sich her.
Gott, ich liebe diesen Jungen! ... Oh verdammt, hast du das gehört?
„Natürlich. Und Em?“
„Hm?“
„Dito!“
XXIX .
Spät am Abend verließen wir das Four Seasons satt und bei bester Laune, wenn auch erschöpft. Zumindest ging es mir so. Die Reise hatte mich scheinbar stärker geschlaucht als die anderen, die tatsächlich noch Pläne für die Nacht schmiedeten. „Warum hast du nicht im Flugzeug geschlafen, wie wir?“, maulte Lucy, die alles daran setzte, Noah und mich mit zum Times Square zu schleppen.
„Ich kann im Flugzeug nicht schlafen“, erklärte ich. „Und du solltest es wirklich dabei belassen, glaub mir. Ich bin heute Abend keine gute Partie, dafür bin ich viel zu nervös und angespannt. Allein der Gedanke an den morgigen Tag lässt mich schon hyperventilieren.“ Ich zog Lucy ein wenig zur Seite, als ich das sagte. Dennoch hörte Noah mein Geständnis und legte die Stirn sofort in Falten.
„Warum bist du nervös?“
„Keine Ahnung! Die Menschenmassen, mein Hang mich grundsätzlich dann zu blamieren, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann, das Blitzlichtgewitter, der bloße Gedanke an hochhackige Schuhe ...“
„Ich dachte, du müsstest nicht über den Roten Teppich laufen“, hakte Noah beunruhigt nach.
Schnell ergriff ich seine Hand und drückte sie. „Muss ich auch nicht. Trotzdem, so stelle ich es mir vor.“
„Wie sieht es aus, steht dir der Sinn nach einem nächtlichen Sightseeing?“, hörte ich meinen Dad fragen. Jane, der die Frage gegolten hatte, zuckte mit den Schultern und gähnte hinter vorgehaltener Hand, was meinem Vater ein schallendes Lachen entlockte. Nie zuvor hatte er in meinen Ohren so jung geklungen, nie zuvor unbeschwerter.
„Das war eindeutig“, flachste er. „Also, fahren wir zurück zum Hotel. Sam, bringst du meinen Sohn und die Freunde meiner Tochter bitte zum Times Square? Vielen Dank!“
Ha, er übergeht Blondie auch, feixte ich innerlich.
Noah beugte sich ein wenig zu mir herab und kam dicht an mein Ohr heran. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Freundin deines Bruders einen Namen hat, weißt du?“
Grinsend versetzte ich ihm einen leichten Stoß gegen die Brust.
Noah schüttelte den Kopf. „ Nein, ehrlich. Verona, Victoria, ... so etwas in der Art muss es sein. Blondie war es jedenfalls nicht, das weiß ich genau.“
„Sollen wir ein Taxi nehmen?“, fragte mein Dad hinter mir und ließ Noah damit ruckartig zurückweichen.
Ich blickte in den neblig-schwarzen Himmel über uns. Das Unwetter hatte nachgelassen, und es fühlte sich auch nicht so an, als würde innerhalb der nächsten Minuten ein neuer Schauer auf uns niedergehen. „Lasst uns doch zu Fuß gehen, es ist überhaupt nicht weit“, schlug ich vor.
„Prima Idee, Liebes!“, stimmte Jane zu und hakte sich entschlos sen bei mir unter. „Nach diesem großartigen Essen wird uns die frische Luft
Weitere Kostenlose Bücher