Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
Vom Netzwerk:
gestand ich kleinlaut. Irgendwie schienen Japaner unter meinen Vorfahren gewesen zu sein, denn ich war unfähig, auch nur ein halbes Glas Rotwein zu trinken, ohne dass sich mir alles drehte und ich zu lallen begann.
    Mir fehlt da vermutlich irgendein Enzym oder so etwas ...
    „ Em?“, flüsterte Noah an meinem Ohr.
    „Hm?“
    „Du denkst wirres Zeug.“
    „Entschuldige.“
    „Bett?“
    „Ohhh ja!“
     
    Noah ließ mir den Vortritt im Bad. Ich benötigte nur wenige Minuten, bis ich ihm in meinem üblichen Schlafoutfit gegenübertrat. Er lächelte – dieses süße kleine Lächeln, das er mir jedes Mal schenkte, wenn er mich so sah, und das mich jedes Mal wieder wünschen ließ, es wäre umgekehrt und ich könnte einen Blick in seinen Kopf werfen.
    Er hatte sich ebenfalls seines Anzugs entledigt und trug nun nur noch seine Schlaf-Boxershorts. Die türkisfarbenen Augen erschienen im warmen Licht des Zimmers korallengrün, seine Haut schimmerte beinahe samten und makellos wie immer, das Haargel hatte unter unserem kleinen Spaziergang versagt; seine Haare standen wieder wirr von seinem Kopf ab. Kurzum: Er war unsagbar schön.
    „Was?“, fragte er in seiner sanftesten Stimme und zog mich dabei in seine Arme.
    „Du bist so schön“, flüsterte ich wahrheitsgemäß gegen sein Schlüsselbein. Was brachte es mir, meine Gefühle vor ihm zu verbergen? Und wieso hätte ich das tun sollen? Er wusste sowieso, wie es in mir aussah, wie ich ihn wahrnahm – und das war auch gut so. „Ich bin so froh, dass du hier bist, bei mir“, fügte ich glücklich hinzu.
    Meine Fingerspitzen flüsterten über seine Seiten, über sein Kreuz und den Rücken, wo seine Haut weniger makellos war. Ich streichelte die größte Narbe, unterhalb des linken Schulterblatts. Mittlerweile wusste ich, dass sie nicht – wie die meisten anderen Narben – von Dougs Gürtelschnalle stammte, sondern sogar von einer zerbrochenen Bierflasche. Der Gedanke bewirkte jedes Mal erneut, dass sich mein Magen zusammenzog, und auch Noah zuckte immer noch, wenn ich ihn dort berührte. Inzwischen entspannte er sich aber deutlich schneller und schien die Liebkosungen schon nach wenigen Sekunden genießen zu können.
    Wie zur Bestätigung meiner Gedanken – vermutlich war es genau das – schloss er seine Arme um mich und atmete schwer aus. „Komm, legen wir uns hin. Du bist erschöpft, und in weniger als einer Stunde bricht der große Tag an.“
    Gut, das hätte er besser nicht gesagt. Sofort kehrte die Nervosität zurück, sie brodelte regelrecht in mir auf. Selbst Noahs Kuss, den er schnell über meine Lippen legte und besonders lang und zärtlich ausfallen ließ, vermochte es nicht, sie vollkommen zu ersticken.
    Warum, um alles in der Welt, bin ich nur so nervös?
    „Weil du morgen zum ersten Mal in eine Welt abtauchst, die schon immer ein versteckter Teil deines Lebens war, die aber de facto völliges Neuland für dich darstellt. Das ist doch verständlich“, erklärte Noah mit einem Schulterzucken und schlug dann das Bettzeug für mich zurück.
    Bereitwillig legte ich mich zwischen die Laken und rückte zur Seite, aber er verschwand zunächst noch einmal im Bad. Ich hörte das Rauschen des Wassers, als er seine Zähne putzte, und kurz danach auch die Toilettenspülung. Ein Lächeln umspielte meinen Mund. Es fühlte sich so gut an, Noah an meiner Seite zu wisse n. So natürlich und ... richtig.
    Nein, er hatte recht. Wenn es Gerechtigkeit gab, würde irgendwas oder irgendwer unsere bevorstehende mysteriöse Trennung, die ich ohnehin anzweifelte, zu verhindern wissen. Woher ich mein blindes Vertrauen mit einem Mal nahm, war mir selbst nicht so ganz klar, aber in diesem Moment stand für mich fest: Noah wird ohne mich nirgendwohin gehen, auf keinen Fall!
    Die Matratze gab nur leicht unter seinem Gewicht nach; schon schloss er seine Arme erneut um meine Mitte. Ich spürte das Spiel seiner Brustmuskeln, als er seine Fingerspitzen unter den Saum meines Tops gleiten ließ und zaghaft meinen Bauch streichelte. Sein Atem – weder warm, noch kalt – traf auf meine Haut, unmittelbar bevor er mit leicht geöffneten Lippen tausend kleine Küsse über meinen Nacken und meine Schultern streute. Schließlich tat Noah etwas, das er noch nie zuvor getan hatte: er pustete meine Haare zur Seite und ließ seine Zungenspitze federleicht über meinen Hals gleiten. Hoch, bis zu meinem Ohrläppchen, das er sanft zwischen seine Zähne sog. Sein Atem traf auf die feuchte Spur,

Weitere Kostenlose Bücher