Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
Vom Netzwerk:
die seine Zunge hinterlassen hatte und kitzelte dort angenehm. Ich seufzte und ergab mich beinahe reglos seiner Zärtlichkeit, während sich Noahs Atem beschleunigte, holprig wurde und er mich zunehmend enger an sich heranzog. Sobald mich jedoch dieses unverkennbare, warme Kribbeln durchrieselte und eine unleugbare Hitze entfachte, die binnen Sekunden durch meine Adern strömte und sich so in meinem gesamten Körper verbreitete, stoppte er seine Liebkosungen und legte seinen Kopf hinter meinem auf dem Kissen ab. Ich hörte, wie tief er durchatmen musste, um seine Fassung zurückzuerlangen.
    „Träum süß“, flüsterte er schließlich. Und obwohl mir in diesem Moment absolut nicht nach Schlafen zumute war, protestierte ich nicht.
    „Du auch “, entgegnete ich nur und küsste seine Fingerspitzen, jede einzelne. Dann legte ich seine Hand zurück auf meinen Bauch und versuchte mein Bestes. Allerdings ... Der Schlaf kam nicht, so geduldig ich auch wartete.
    Ich dachte, Noah befände sich schon längst im Land der Träume, also lag ich so still wie nur möglich, um ihn nicht zu stören. Umso erstaunter war ich, als er nach einer gefühlten Ewigkeit laut in die Stille seufzte und sich erhob.
    „Was ist?“, fragte ich und wollte mich aufsetzten. Er kam mir zuvor, legte eine Hand über mein Dekolleté und drückte mich zurück i n die Matratze.
    „Deine Gedanken, ... tausende. Du bist so aufgewühlt, Em“, erklärte er und begann dann, in seiner Tasche zu kramen.
    „Nun, du bist nicht ganz unschuldig an diesem Zustand“, verteidigte ich mich und erntete dafür ein kurzes, verlegenes Lächeln, bevor Noah konzentriert weitersuchte. Endl ich schien er gefunden zu haben, wonach er suchte. Sein Blick erhellte sich, die kleine senkrechte Falte über seiner Nasenwurzel verschwand.
    „Ich habe hier etwas, d as dich vielleicht zur Ruhe kommen lässt“, sagte er und hielt seinen iPod empor. Bevor ich begriff, legte er sich wieder hinter mich und steckte mir einen Kopfhörerknopf ins Ohr. Den anderen nahm er selbst. Einen Augenblick später erklang Dear true love und umspielte mein Herz schon mit den ersten sanften Gitarrenklängen so warm, dass ich mich spürbar entspannte. Im Bestreben Noah den Erfolg seiner Idee zu zeigen, nahm ich seine Hand und presste sie unmittelbar unter meine linke Brust, über mein nun wieder ruhig schlagendes Herz.
    „Jedes dieser Worte ist wahr, weißt du?“, flüsterte er über die traurige Stimme des Leadsängers hinweg. „Ich bin nichts ohne dich. Ich wäre nicht einmal hier. So lange ... fühlte ich mich unsicher. Nie richtig vorbereitet auf das, was diese Welt noch für mich bereithalten könnte. Jetzt weiß ich, dass mir niemand diese U nsicherheit hätte nehmen können. Nicht einmal die stärkste Macht, die du dir vorstellen kannst. ... Absolut nichts hätte mich darauf vorbereiten können, wie es sich anfühlt, an deine Seite zu gehören. Zu dir. Es ist mein größtes Privileg, meine größte Schwäche ... und der einzige Grund für meine Existenz. Ich liebe dich, Emily Rossberg. Ich liebe dich so sehr.“
    Noahs Worte – so auserlesen und sorgfältig gewählt –, und seine Stimme, die sich sanfter denn je und gleichzeitig so bedeutungsschwer über die leise Melodie unseres Liedes legte, trieben mir heiße Tränen in die Augen.
    Ich drehte mich um, zog ihn an mich heran und küsste ihn mit aller Zärtlichkeit und Liebe, die ich für ihn empfand. Meine Stimme hätte die einzige Ungewissheit dieses Augenblicks dargestellt, also verzichtete ich auf sie und gab Noah stattdessen, was ohnehin lauter zu ihm sprach: meine Gedanken, unverhüllt und offen.
    Er beugte sich über mich, strich mir die Haare aus der Stirn und küsste die Tränen von meinen Wangen, bis keine neuen mehr nachkullerten. Dann küsste er meine Lider, als woll te er die Quelle endgültig versiegeln. Er zeichnete die Konturen meines Gesichts mit seinen Fingerspitzen nach und forderte mich auf, meine Augen geschlossen zu halten. Und so ergab ich mich dieser sehr, sehr verlockenden Tiefe, die sich unter mir auftat und mich erfolgreich aufforderte, mich doch endlich fallenzulassen.
     
    In dieser Nach schlief ich zum ersten Mal unruhig in Noahs Armen. Gott sei Dank längst nicht so unruhig wie ohne ihn – nein, er lag am nächsten Morgen noch neben mir – aber dennoch wesentlich oberflächlicher als sonst. Wirre Träume zerhackten meinen Schlaf in viele kleine Sequenzen, die weder erholsam, noch aufschlussreich waren. Ich

Weitere Kostenlose Bücher