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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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er mich wissen. „Den ersten Teil hätte ich dir vielleicht noch abgekauft, aber dann ... Ehrlich, Kleines, jeder mag italienisches Essen.“
    „So?“, fragte ich knapp. Es wurde schwierig, meine freundliche Fassade nicht bröckeln zu lassen. Vielleicht war es einfach an der Zeit, deutlicher zu werden. „Gut, vielleicht mag ich italienisches Essen, Bill, aber ... Sieh mal, ich versuche nur freundlich zu bleiben. Wenn du allerdings darauf bestehst, dass ich es ausspreche, dann ...“ Erwartungsvoll sah er mich an; sein Grinsen blieb unangetastet. Oh Mann, war es echt so schwer, jemandem einen verständlichen Korb zu erteilen? Oder war er zu blöd, den Wink zu erkennen? Von dem berühmten Zaunpfahl konnte doch mittlerweile schon gar keine Rede mehr sein. In meiner Vorstellung (die zugegebenermaßen öfter mal comicmäßig ausfiel) schwang ich bereits einen zentnerschweren Brückenpfeiler über seinem Kopf.
    „Bill, ich will kein Date mit dir“, stellte ich schließlich klar, als die erhoffte Erleuchtung weiterhin ausblieb. „Ich meine es nicht böse, aber ... das mit uns passt einfach nicht.“
    Er grinste immer noch, doch nun wirkte sein Gesicht wie eine aufgesetzte Maske. Erstarrt. Nur seine Augen wurden zunehmend schmaler. Endlich zuckte er aus seiner Starre und sah sich hastig um. Als er niemanden auf dem Korridor entdeckte, lehnte er sich mir entgegen und drückte sich – mit seinem vollen Gewicht, wie es schien – gegen mich. Es reichte jedenfalls, um mir die Luft zum Atmen abzuschnüren. Seine Finger umfassten meine Handgelenke und pressten sie gegen die metallenen Türen der Schränke in meinem Rücken. „Woher weißt du das, wenn du uns keine Chance gibst?“, fragte er, nun wieder dicht an meinem Ohr. Dann presste er sich noch näher an mich. So, dass ich ihn – alles von ihm – an mir spürte. „Vielleicht passe ich sehr gut”, flüsterte er weiter.
    Die Zweideutigkeit seiner Worte bewirkte, dass sich mein Magen schmerzhaft zusammenzog. Heftige Übelkeit packte mich binnen eines Herzschlages. „Bill, nicht!“, japste ich erschrocken, doch er beugte sich vor und drückte mir seine harten Lippen auf den Mund, bevor ich noch mehr sagen konnte. Ich versuchte mich loszumachen und ihn von mir wegzuschieben, sobald er meine Handgelenke freigab. Aber ich war viel zu schwach. Ich konnte nicht einmal schreien, so sehr schockte mich sein plötzlicher Übergriff.
    Sandra Bullock , schoss es mir urplötzlich durch den Kopf.
    Ja, ich befand mich in einer misslichen Lage. Und ja, Sandra Bullock sollte meine Retterin werden. Genau genommen Sandra Bullock in einem bayrischen Dirndl mit langen roten Schleifenbändern in den Haaren, die sie zu lustigen Zöpfen hochgebunden trug.
    Man sollte in einer solch bedrohlichen Situation stets einen guten SONG parat haben, hatte sie auf der Bühne zur Präsentation der Schönheitsköniginnen-Kandidatinnen in Miss Undercover erklärt. Ich erinnerte mich genau:
    S               wie Solar Plexus. Und schon schoss meine geballte Faust in Bills Magengrube. Kräftig genug, um für einen verdutzten Moment zu sorgen. Bill wich zurück und sah mich fassungslos an.
    O               wie dicker Onkel. Mit der Hacke meines (leider viel zu flachen) Schuhs trat ich kräftig auf die Spitze seiner Sneakers. Mit einem Stöhnen klappte er vornüber.
    N               wie Nase, der ich direkt danach einen kräftigen Haken verpasste. Bills Kopf schoss nach oben. Ein weiteres Stöhnen.
     
    Jason wäre so stolz , blitzte es in mir auf, bevor ich zu meinem finalen Schlag ausholte.
     
    G               wie Glocken. Wie von selbst rammte sich mein Knie zwischen Bills Oberschenkel. Mit schmerzverzerrter Miene klappte er wie ein Schweizer Taschenmesser zusammen ... und ging zu Boden.
     
    Reflexartig wich ich zurück. Nun schloss der Schock zu mir auf und ließ mich erstarren. Fassungslos blickte ich auf Bill, der sich wenige Meter vor meinen Füßen krümmte.
    Als er es schaffte , seine Augen zu öffnen, stand ich noch immer an Ort und Stelle. Er sah zunächst zu mir auf – halb wütend, halb erstaunt –, doch dann wich sein Blick ein wenig ab und ging an mir vorbei. Was ...?
    Ein, zwei holprige Herzschläge später begriff ich endlich, dass jemand hinter mir s tehen musste und wirbelte herum. Noah!
    Er stand nur etwa eine Armlänge von mir entfernt und sah direkt auf mich herab. War er schon immer so groß?
    Sein Gesichtsausdruck wirkte so

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