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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Sekunde zu Sekunde und zwängte mein Herz ein.
    „Weißt du, es ist mir egal, wofür du dich entschuldigen wolltest. Ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut“, ließ ich ihn endlich wissen und erntete dafür die vage Andeutung eines Lächelns. Gut! Weiter!
    „Ich hätte mir wirklich nicht vorstellen können, dass du so ... fies bist, wie du scheinbar wirken willst.“
    Noahs Miene erstarrte in Fassungslosigkeit; sein Blick traf mich hart. Verdammt!
    „Glaub es lieber!“ Seine Stimme war rau und viel tiefer, als ich sie je zuvor gehört hatte.
    Ich schüttelte trotzig den Kopf und streckte, in einer Art Reflex, meine Hand nach seiner aus. Im Bruchteil einer Sekunde erfasste er meine Geste und zuckte zurück – als hielte ich ihm eine brennende Fackel anstelle meiner Finger entgegen. Einen Herzschlag später war er von seinem Ast gesprungen und stiefelte nun mit starrem Blick direkt auf die feiernde Menschenmenge zu.
    Ich brauchte einen Moment, bis ich mich von meinem Schock erholt hatte. Gerade noch waren wir auf dem besten Weg gewesen, ein halbwegs normales Gespräch zu führen und schon war er mir wieder entglitten. Ahhhh!!!!
    Absolut unwillig, es so enden zu lassen, warf ich meine Schuhe vom Baum, kletterte so schnell es ging hinab, ergriff meine Mörderhacken wieder und folgte dem bildschönen Sturkopf vor mir durch das nachtfeuchte Gras.
    „Noah, warte!“, rief ich, doch er lief nur noch schneller. Schon erreichten wir die ersten Gäste.
    „Bitte!“, hörte ich mich rufen.
    Abrupt wandte er sich um und funkelte mich böse an. „Nein, Emily!“ Sein harter Tonfall konnte die Faszination, meinen Namen zum ersten Mal aus seinem Mund zu hören, nicht mindern. Noahs Blick wurde etwas sanfter, als ich vor ihm erstarrte. „Geh zu den anderen und mach, was immer sie tun! Lass mich allein!“
    „Willst du das denn wirklich?“, fra gte ich leise, nicht länger imstande, den dumpfen Schmerz seiner Zurückweisung zu verdrängen.
    Er starrte mich an. Außer seinem spürte ich auch die ungläubigen Blicke der umstehenden Partygäste auf mir. Doch das war mir egal. Nur Noahs Augen zählten und in ihnen flackerte Unentschlossenheit.
    Sein Mund öffnete sich und schloss sich wieder, dann schüttelte er den Kopf, drehte sich erneut um und steuerte weiter auf den dichten Pulk unserer Mitschüler zu – die Hände zu Fäusten geballt, sein Körper bis zur letzten Muskelfaser angespannt.
    „Bleib stehen, verdammt!“, rief ich ihm nach und rannte über die Platten, die den Pool umsäumten. Mir blieben nur noch wenige Sekunden , Noah hatte die Terrassentür schon beinahe erreicht. Dummerweise berücksichtigte ich in meiner Hast den nassen Untergrund nicht. Ein falscher Schritt ... und schon glitten meine Füße darauf aus. Mit dem linken knickte ich um und kippte zur Seite weg. Und natürlich musste ich ausgerechnet so fallen, dass ich geradewegs im Pool landete.
    Gott, bitte lass den Abend nicht so enden! , flehte ich in Gedanken. Vergeblich – und nur unmittelbar bevor ich die Wasseroberfläche mit der Eleganz eines Elefantenbabys durchbrach.
    Das Wasser war zwar kühl, aber bei weitem nicht kühl genug, um die Hitze meiner Schmach zu löschen. Ertrinken erschien mir für einige Sekunden eine erwägenswerte Alternative zum peinlichen Auftauchen zu sein, also blieb ich länger unter Wasser als eigentlich nötig.
    Doch dann, urplötzlich und gegen meinen Willen, legte sich ein starker Arm um meine Taille und zog mich zurück an die schwüle Abendluft.

VI.
     
    „Scheiße noch mal, Emily!“, schimpfte Noah aufgebracht, als er mich vor sich gegen den Rand des Pools presste. Sein irritierend schönes Gesicht war nur wenige Zentimeter entfernt, die Wassertropfen perlten von ihm ab, wie von einem Lotusblatt. Das weiße Hemd klebte beinahe durchsichtig an seiner Haut und ließ die Konturen eines extrem athletischen Oberkörpers erkennen. Noahs Augen tauchten die Reflektion meiner Verwirrung in ein helles Türkis.
    Er war mir wirklich nachgesprungen? Warum tat er so etwas?
    Keiner der anderen Jungs hatte sich seit meinem Sturz auch nur einen halben Meter weit bewegt. Nein, unsere Mitschüler standen reglos um uns herum und gafften. Die Fassungslosigkeit stand ihnen in die Gesichter geschrieben. Am auffälligsten jedoch war die Stille. Niemand lachte, keiner redete oder ... flüsterte auch nur. Nichts.
    Die fröhlichen Gespräche waren innerhalb von Sekunden verebbt und nun komplett verstummt.
    Noah schien all das

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