Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)
angeschwollen“, stellte er fest. „Kannst du den Fuß denn bewegen?“ Sein Daumen massierte meinen Spann.
„Ja.“ Ich demonstrierte die uneingeschränkte Bewegungsfähigkeit meines Fußes und biss mir dabei auf die Innenseiten meiner Wangen, weil es höllisch wehtat.
„Hervorragend. Die Zehen?“, forderte Mr Franklin, also beugte und streckte ich auch diese.
„Sehr gut!“, befand Tom. „Dann ist es wohl nur eine Verstauchung. Ich lege dir einen festen Verband an und du hältst den Fuß ruhig, okay?“
„Okay“, seufzte ich erleichtert.
„Es war sehr vernünftig von dir, ihn im Wasser zu lassen , bis wir kamen“, lobte Mr Franklin. „Lucy bringt dir gleich noch einen Eisbeutel. Mit dem solltest du noch ein wenig weiterkühlen.“
„Danke“, sagte ich leise, plötzlich wieder ziemlich verlegen. „Es tut mir leid, dass ich Ihre Feier gestört habe.“
Ein sanftes Lächeln entfaltete sich auf dem Gesicht des Mannes, den ich zwar erst wenige Minuten zuvor kennengelernt hatte, der mir aber aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Adrian überhaupt nicht fremd erschien.
„Ich bitte dich, Emily, das war doch keine Störung“, versicherte er mir höflich, aber keineswegs distanziert. „Schließlich habe ich dich auf diese Art endlich kennengelernt. Ich war ja schon ganz neugierig, so viel, wie ich von dir gehört hatte.“
Tom kramte eine Kompresse aus dem üppig bestückten Medizinkoffer und tränkte sie mit einer violetten Flüssigkeit. Behutsam legte er sie über meinen Knöchel und verband ihn anschließend geschickt und schnell. Die überdurchschnittlich gute Ausstattung des großen Erste -Hilfe-Koffers erhaschte meine Aufmerksamkeit.
„Wow! Verletzen sich Ihre Kinder oft? Oder Sie?”, fragte ich beeindruckt.
Oh, welch Überraschung! Zur Abwechslung mal eine selten dämliche Frage.
Der gute Mann schaute zunächst ein wenig verdutzt, dann lachte er und schüttelte seinen Kopf. „Nein, das nicht. Aber jemand, der so viel mit Sport zu tun hat wie ich, muss für solche Fälle gewappnet sein. Auch wenn ich mich zugegebenermaßen nicht allzu gut mit Sportverletzungen auskenne. Hatte selbst immer großes Glück.“
„Mit Sport?“, wiederholte ich verständnislos. Er nickte. „Ich bin Personal Trainer.“
Lucys Kopf erschien hinter dem Vorhang zu ihrem Kleiderschrank.
„Oh, Dad, komm schon, erzähl es ihr! Seit wann bist du so schüchtern?“
Mr Franklin schüttelte nur wieder den Kopf und neigte seinen Blick. Tom hingegen sah mich mit großen Augen an, während er meinen Fuß weiter verband. „Joe war früher Profi-Basketballer – und zwar ein verdammt guter. Hat für die L.A. Lakers gespielt.“
„Oh!“, machte ich beeindruckt. Lucy nickte stolz.
„Ja. Hier kennt man ihn, und die Stars reißen sich darum, von ihm betreut zu werden. In Frankreich war das schwieriger. Auch ein Grund dafür, warum wir nicht länger geblieben sind.“
Ihr Dad nickte. „Ja, ein Name ist in dem Geschäft viel wert, das stimmt.“
Ich schämte mich ein wenig, ihn nicht zu kennen, aber von Basketball verstand ich wirklich nichts. Ich wusste ja nicht einmal, wer die L.A. Lakers waren. Also schwieg ich, während Tom das Ende des Verbands verklebte und die restlichen Utensilien wieder zusammenpackte. Dann, als alles verstaut war und Tom gerade erneut neben mir Platz nehmen wollte, erhob sich Mr Franklin und legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Komm, Junge, lassen wir die Mädels allein. Emily sollte schleunigst aus ihren nassen Klamotten schlüpfen.“
„Hmmm“, brummte Tom und ließ seinen Blick dabei zuerst an meinem und dann an Lucys Körper herabgleiten, was Mr Franklin Gott sei Dank verborgen blieb.
„Bist du eigentlich mit einem eigenen Auto da oder wurdest du von jemandem mitgenommen?“, fragte der mich mit gerunzelter Stirn.
„Nein, ich fahre selbst.“
„Das bezweifle ich”, erwiderte Tom und deutete mit dem Kinn auf meinen verletzten Fuß.
OhMist, richtig !
„Willst du deine Eltern benachrichtigen? Sonst fahre ich dich später auch gerne nach Hause“, schlug Mr Franklin vor. Wie auf ein Stichwort hin, hüpfte seine Tochter plötzlich auf und ab. Die Mundwinkel des sympathischen Mannes vor mir zuckten. „Ja, Lu?“
„Kann Emily nicht hier übernachten, Daddy? Vielleicht klappt es mit dem Fahren ja morgen wieder?“ Lucy bettelte wie ein kleines Mädchen , und ihr Dad konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
„Von mir aus gerne. Aber das muss Emily natürlich erst mit
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