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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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schüchtern wirkenden Seitenblick.
    Sofort fühlte ich mich ertappt. „Wie meinst du das?“
    „Na, du erzählst zwar jedem, dass es dir hier gefällt, aber ganz ehrlich …“ Sein Blick festigte sich zunehmend, wurde prüfend und unglaublich tief. „Das ist doch totaler Schwachsinn! Du vermisst England sehr, nicht wahr?“
    Ich sah ihn noch einige Sekunden mit aufgerissenen Augen an und fragte mich dabei, wie er das wissen konnte. Nicht nur seine zutreffenden Vermutungen verwirrten mich, sondern besonders die Tatsache, dass er meine Gespräche mit seinen Geschwistern und später mit Marie offenbar mitgekriegt hatte. Wie konnte das sein?
    Egal! Eins nach dem anderen, befand ich nach kurzer Überlegung, senkte meinen Kopf und gestand: „Ja, du hast recht. Aber verrat es niemandem. Ich will kein Jammerlappen sein.“
    Noah stieß ein wenig Luft aus , und als ich wieder zu ihm aufblickte, begegnete ich seinem unglaublichen Lachen. Seine Zähne strahlten, ebenso wie das helle Türkis seiner Augen. Ich konnte nicht anders als ihn anzustarren. Mir war durchaus bewusst, dass ich es tat, doch meine Augen weigerten sich beharrlich, meinem Verstand zu gehorchen und von ihm abzulassen.
    Noah erwiderte meinen Blick und strich sich die wirren Haare aus der Stirn. „Also, für wen bist du so tapfer? Oder hat man dich gar nicht erst gefragt, was den Umzug anging?“
    „Nein, also … doch. Ich bin mir sicher, mein Vater wäre nicht hier hingezogen, hätte ich mich vehement quergestellt, aber … das habe ich nicht. Abgesehen davon, dass Jason dann nie wieder mit mir gesprochen hätte.“
    Nun sah er mich etwas verwirrt an. In seinen Augen spiegelte sich das warme Licht der Nachttischlampe wider.
    „Jason ist mein Bruder“, stellte ich klar.
    „Hm . Also bist du für die Karriere deines Vaters mitgegangen? Das war ... nett von dir.“
    Wir schwiegen einige Sekunden, in denen ich befürchtete, dass auch Noah mir nun Fragen zu meiner Mutter stellen würde. Aber er tat es nicht.
    „Und du? Bist du froh wieder hier zu sein?“, fragte ich nach einer Weile vorsichtig.
    Er legte den Kopf zur Seite; seine Augen verengten sich. „Hier hat sich in den letzten Jahren nicht viel verändert.“
    „Keine Ahnung“, erwiderte ich kopfschüttelnd.
    „Glaub mir!“, forderte Noah nüchtern.
    „Das tue ich“, gab ich postwendend zurück und errötete im nächsten Moment spürbar. Na super! Ich war Jay wesentlich ähnlicher als vermutet: Mein Hirn reichte jeden Gedanken ungefiltert an meinen Mund weiter, wenn ich mich nicht vollkommen konzentrierte – was in Noahs Nähe extrem schwierig war. Der hielt meinen Blick, während mir die Hitze meines Blutes in den Ohren pochte. „Wie war es denn in Frankreich?“, fragte ich hastig, um der Magie seiner Augen nicht schon wieder zu verfallen.
    Keine weiteren Ohnmachtsanfälle an diesem Abend , mein Plan stand nach wie vor. „Wo genau habt ihr überhaupt gelebt?“
    „An der Cote d’Azur, in einem winzigen Ort vor Vice, direkt am Meer. Landschaftlich wunderschön, aber ... nun, im Prinzip ist ein Ort wie der andere. Was die Menschen angeht, meine ich.“
    Ich wartete, ob er dieser frustrierten Bemerkung klärende Worte folgen lassen würde. Aber Noah sah mich nur an und biss dabei auf seiner Unterlippe herum. Die Geste wirkte abwägend, als würde er überlegen, ob ich eine ehrliche Antwort wert war. Schließlich schüttelte er kaum wahrnehmbar den Kopf und schwieg.
    Offenbar war ich ihm die ehrliche Antwort noch nicht wert. Nun, ich würde dafür kämpfen, das zu ändern. Ein Funke meines sonst so gut verdeckten Temperaments glühte in mir auf und entfachte Entschlossenheit. Oh ja, ich war mehr als nur entschlossen, hinter jedes einzelne von Noahs Geheimnissen zu kommen. Denn Gott, wie sehr wollte ich die ehrliche Antwort wert sein.
    Nur einen Herzschlag später zügelte ich mich jedoch schon wieder. Ganz langsam, Emily. Geduld! Schritt für Schritt.
    „Die Stadt hier ist – zumindest stellenweise – schon ganz schön”, gab ich zu.
    „Hmmm.“ Noah zog ein Gesicht, wiegte seinen Kopf hin und her und schien mit meiner Aussage nur halbwegs einverstanden zu sein. „Schön vielleicht nicht gerade, aber dennoch die beste der Welt“, murmelte er schließ lich. Diese Antwort verwunderte mich.
    „Die beste, wirklich? Was ist mit ... sagen wir ... Paris? “ 

    „Zu chaotisch . “ 

    „Rom?“
    „Zu laut.“
    „Und Tokio?“
    „Zu grell.“
    „London?“
    Ein kurzer

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