Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
Vom Netzwerk:
plötzlichen Unbeschwertheit heraus. In diesem Moment fiel die Anspannung komplett von mir ab. Noah starrte mich einige Sekunden lang verständnislos an, dann stimmte er ein. Tatsächlich, er lachte. Ein richtiges, ehrliches Lachen, das alle Wolken der vergangenen Minuten vertrieb.
    „Hey, lach mich nicht aus!”, beschwerte er sich schließlich. „Das frage ich mich schon die ganze Zeit.“
    Nun, ich war ihm wohl eine Antwort schuldig. „Kennst du Miss Undercover , mit Sandra Bullock?“, fragte ich verlegen.
    Noahs Stirn legte sich in Falten, als er nickte. Offensichtlich erschloss sich ihm der Zusammenhang zwischen seiner Frage und meiner Antwort noch nicht so ganz. Wer konnte es ihm verübeln? „Erinnerst du dich an ihren kleinen Selbstverteidigungskurs mit dem SONG ?“, fragte ich und sah ihn mit großen Augen an, bis sich sein Blick plötzlich erhellte und ein breites Grinsen sein Gesicht eroberte.
    „Oh Gott, das glaub ich ja nicht . Da will ich ihr zu Hilfe eilen, und dabei hat sie sich alles, was Frau braucht, schon von Sandra abgeguckt.“
    „Du wolltest mir zu Hilfe eilen?“, wiederholte ich ungläubig.
    „Klar!“, bestätigte er mit einem Schulterzucken, das seine unglaubliche Aussage fast selbstverständlich wirken ließ.
    Ich brauchte eine Weile, um den Schock zu verdauen. Er hatte mir wirklich helfen wollen. Und das schon am Donnerstag. Warum war mir diese Möglichkeit nicht für eine Sekunde in den Kopf gekommen?
    „Ich bin d ran“, sagte ich knapp, als ich es endlich schaffte, meine Gedanken zu ordnen.
    „Wohl kaum.“ Noah grinste amüsiert.
    „Hm? “ 

    „Du hattest deine Frage. Ja , ich wollte dir helfen“, wiederholte er noch einmal, um mir auf die Sprünge zu helfen.
    „Ver flixt!“
    „ Jepp!“, sagte er und löste damit ein Kribbeln in meinem Innersten aus, denn sein kleiner Ausruf klang beinahe unbeschwert. Nur einen Wimpernschlag später legte sich die makellose Haut seiner Stirn jedoch erneut in Falten.
    „Was weißt du bisher über mich? Und von meiner ... Vergangenheit?“, fragte er mit dünner Stimme.
    Ich bemerkte, dass sich seine Hände zu Fäusten ballten. Das Kribbeln in meinem Bauch wich einem ängstlichen Flattern. Eben noch auf Wolke Sieben, war ich nun schon wieder zurück auf der hauchdünnen Eisfläche. Mit Noah ging dieser Wechsel so wahnsinnig schnell.
    „Ähm ... ich weiß, dass du adoptiert bist. Und dass du sehr intelligent sein musst. Du hast Narrenfreiheit bei den Lehrern. Wann immer sie denken, dass du ihrem Unterricht nicht folgst, beweist du ihnen das Gegenteil, indem du all ihre Fragen korrekt beantwortest. Du schreibst gerne und viel. Ich weiß nicht was , aber du hast immer diesen Notizblock bei dir, in den du hineinschreibst. Ich weiß, dass Lucy und Adrian dich sehr ... ja, lieben , auch wenn du das nicht wahrhaben willst. ... Oder kannst.“ Ich ignorierte, dass sich seine Finger bei meinen letzten Worten in die Laken krallten, und fuhr fort.
    „Ich weiß auch, dass dir etwas Schreckliches passiert sein muss. Dass ... dich jemand verletzt hat. Schlimm verletzt hat. Und ich hasse diese Menschen für das, was sie dir angetan haben, Noah. Dafür, dass sie dir offensichtlich erfolgreich eingeredet haben, du hättest kein Glück in deinem Leben verdient.“
    Sein Kopf und sein Blick waren gesenkt, seine Hände bebten nun heftig. Oh, wie richtig ich doch lag – und oh, wie schmerzhaft mich diese Erkenntnis traf. Die Versuchung Noah zu berühren war unglaublich stark. Also setzte ich mich erneut auf meine Hände, spürte ich doch, dass jede unüberlegte Handlung, so klein sie auch sein mochte, das Fass zum Überlaufen bringen würde.
    Im Verlangen die düstere Stimmung wieder aufzulockern, wechselte ich das Thema. „Ich bin dran.... Hm, also ... warum hast du mich am Donnerstag ausgelacht? “ 

    Sein Blick schoss hoch und traf mit geballter Kraft auf meinen. Unter seinen empörten Augen gelang es mir nicht, ihn weiter anzulächeln – und der Vorsatz, die Frage ganz beiläufig klingen zu lassen, war passé, als meine Gesichtszüge entgleisten.
    „Du den kst immer noch, ich hätte dich ausgelacht?“ Noah seufzte. Er rieb erneut über seine Augen und verwehrte mir somit die Sicht auf sein schönes Gesicht, während er weitersprach. „Du sahst so ... verwirrt aus. Wie du zwischen Bill und mir hin- und hergeschaut hast. Als ob du nicht begreifen konntest, dass er wirklich da lag und sich krümmte, weil du ihn zusammengeschlagen hattest.

Weitere Kostenlose Bücher