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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Mund bewegte sich weiter, doch er brachte keinen einzigen Laut mehr hervor. Als würden ihm die Worte einfach im Halse steckenbleiben.
    Dumm nur, dass ich bislang keine Ahnung hatte, wovon er sprach. Dann, nach Sekunden des Schweigens, wurde sein Blick so intensiv, dass ich endlich verstand: Er wollte mich hier rausholen, aus diesem Gespräch mit seiner Mutter, die nicht ahnen konnte, wie schwer ich mich mit ihren folgenden Fragen getan hätte. Aber ... wie hatte Noah mein Unbehagen gespürt? War mein Verhalten so offensichtlich gewesen? Oder hatte er aus seiner Position heraus beobachtet, wie sehr ich nach ihm gesucht hatte?
    Marie, die mit offenem Mund neben mir saß und ihren Adoptivsohn regelrecht angaffte, rührte sich plötzlich und sprang auf.
    „Nimm dir doch auch eine Getränk, Noah, und gesell disch ʼier zu deine Freunde.“
    Endlich hatte ich den Schock soweit verdaut, dass ich einspringen konnte. „Nein, ich ... wir ... müssten noch mal kurz rein, wenn es möglich ist. Ich müsste meinen Dad noch einmal anrufen.“
    Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, dass Kathy sofort ihr Handy zückte. Adrian, der den gesamten Abend nicht von ihrer Seite gewichen war, ergriff jedoch ihr Handgelenk und hielt es mit einem kaum merklichen Kopfschütteln fest.
    Um Noahs Augen herum zuckte es, er wirkte erleichtert. „Ich bringe dich rein“, sagte er bestimmt und brachte das Schwarz in den Augen seiner Mutter damit zum Schmelzen.
    „Oui, bien sûr. Wie lieb von dir, Noah.“
    „Ich komme!“, sagte ich und erhob mich schnell.
    Tom, der sah, dass ich zusammenzuckte, sobald ich meinen Fuß belastete, setzte sich sofort in Bewegung, um mir zu helfen. Doch Noah stellte sich ihm breitbeinig in den Weg. „Ich mache das!”, knurrte er und ließ Tom auf der Stelle erstarren.
    Dann wandte sich Noah mir zu und – ich traute meinen Augen kaum – streckte mir seine Hand entgegen. Wie in Zeitlupe legte ich meine hinein. Sein Griff war fest und sicher. Nur am Rande nahm ich wahr, dass Tom, Kathy und Lucy uns weiterhin anstarrten. Nur Adrian lächelte zufrieden.
    „À plus tard . Wir sehen uns später, Emily!“, rief Marie.

VIII.
     
    Noah führte mich an den anderen Gästen vorbei über die breite Veranda, durch das Wohnzimmer und über den langen Korridor. Schweigend steuerten wir direkt auf die enorme Treppe zu. Ich umfasste den Handlauf des Geländers, aber Noah schien nicht einverstanden zu sein. Er zog mich zurück. „Was ist verkehrt an Adrians Lift?“
    Entsetzt blickte ich zu ihm auf. Unter keinen Umständen wollte ich mir die Blöße geben, in diesem Sitz die Treppe hochzufahren, erst recht nicht vor seinen Augen. Also stützte ich mich wildentschlossen ab und setzte den heilen Fuß auf die erste Stufe. Im selben Moment – sobald sich mein Gewicht auf den verletzten Knöchel verlagerte – durchzuckte mich ein spitzer Schmerz, der bis in die Hüfte hoch stach. Und dann geschah etwas sehr Eigenartiges. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, biss die Zähne fest zusammen und verkniff mir jede Reaktion, die auf den Schmerz hingedeutet hätte.
    A ber Noah, der meine rechte Hand noch immer locker in seiner Linken hielt, zuckte spürbar zusammen und sah mit weit aufgerissen Augen auf mich herab. „Nimm den Lift!“, zischte er nur einen Herzschlag später.
    „Nein, es geht schon“, beharrte ich trotzig.
    „Es geht nicht! Du ... hast Schmerzen“, hielt er dagegen. Und das klang nicht wie eine vage Vermutung, sondern wie eine Feststellung. Dennoch schleifte ich den verletzten Fuß nach, setzte ihn ebenfalls auf die erste Stufe und trat mit dem anderen auf die nächste. Wieder ein Stich, noch schärfer dieses Mal. Und wieder dieses Zucken, das Noahs Körper durchfuhr.
    „Emily!“ Er brummte meinen Namen wie eine Drohung. Seine Hand verkrampfte sich und drückte meine nun wie eine eiserne Zange. Sein Griff gab mir eine leise Ahnung davon, wie stark Noah wirklich war. Vielleicht spürte er, wie fest er zudrückte, denn mit einem Mal entzog er mir seine Hand und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch den dunkelblonden Wuschelkopf.
    Er rang mit sich, das war eindeutig. Innerlich zerrissen, zerrte er an seinen Haaren, erklärte mir aber nicht, was ihm so zusetzte. Erst, als ich zu einem dritten Schritt ansetzte, erfuhr ich es. „Sturkopf!“, schimpfte Noah. „Solche Schmerzen und trotzdem ...“
    Sein Gemurmel wurde unverständlich, er grummelte vor sich hin und sah mich beinahe verächtlich an. Mit einem Mal

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