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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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liebsten getan hätte, wäre ich mit einer ehrlichen Antwort nicht daran vorbeigekommen, mich und ihn in Verlegenheit zu bringen. Denn in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als ihn zu küssen. Schnell senkte ich meinen Blick und schüttelte den Kopf.
    „Lass uns einfach ... keine Ahnung ... zusammen abhängen”, schlug ich vor.
    „Ich hänge nicht ab”, erwiderte Noah und verzog das Gesicht.
    „Nun, du könntest abhängen”, beharrte ich auf meiner eigenwilligen Wortwahl. „Häng mit mir ab!“
    „Okay“, w illigte er nach einer Weile ein. Ich bemerkte seine Unsicherheit.
    „Lass uns Freunde sein ... erst einmal. Wir werden sehen, wohin uns das führt.“ Sorgsam wählte ich das wir in meinem Satz, auch wenn natürlich Noah das Tempo vorgeben würde. Denn ich war zugegebenermaßen jetzt schon bereit für den nächsten Schritt. Ich wollte ihm nah sein, ihn spüren. Irgendwie. Seine Hand, seine Haare, sein Gesicht, ganz egal was. Irgendwas. Doch ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und sah ihn nur stumm an.
    Noah hielt meinen Blick sehr lange, dann nickte er endl ich. „Freunde“, wiederholte er leise.
    „Erst einmal “, fügte ich schnell hinzu und entlockte ihm ein Lächeln.
    „Erst einmal. “
    Plötzlich wurden Stimmen im Treppenhaus und auf dem Korridor laut. Ich erkannte Kathys Kichern u nd Lucys Tippelschritte, bevor die Laute hinter einer zufallenden Zimmertür verschwanden.
    Noah und ich hatten die Luft angehalten. Was dämli ch war, denn natürlich wussten die beiden, dass wir uns zusammen hier oben aufhielten .
 Als Lucys Tür zufiel, atmete ich tief durch und nickte Noah kurz zu. Wir beide wussten, dass unser gemeinsamer Abend beendet war.
    „Schlaf gut“, flüsterte ich und setzte mich l angsam auf. Er lachte sein kleines bitteres Lachen und massierte wieder einmal seinen Nacken.
    „Wir werden sehen”, murmelte er. „Aber du schläfst gut, verstanden?“
    „Jawohl, Sir!“, antwortete ich mit ernster Miene und deutete einen militärischen Gruß an.
    Er grinste. „Brav.“
    Als ich mich von seinem Bett erhob, wurde sein Gesichtsausdruck wieder ernster und sein besorgter Blick glitt zu meinem bandagierten Fuß. „Alles okay“, versicherte ich ihm. Es tat wirklich kaum noch weh. „Ehrlich, es geht mir sehr gut.“
    An seinen Augen erkannte ich, dass er verstand. Nein, meine Aussage bezog sich definitiv nicht nur auf meinen Fuß. Schüchtern senkte er seinen Blick. Ich konnte nicht fassen, wie sehr sich das verschwommene Bild, das ich zuvor von ihm gehabt hatte, in den vergangenen Stunden gewandelt hatte.
    D ann aber erwischte mich Noah kalt, als er flüsterte: „Wo warst du nur mein Leben lang? “ 

    Ich sah ihn ungläubig an, nicht fähig mich zu rühren, geschweige denn klar zu denken. Als ich endlich aus meiner Verzückung schnappte, hatte ich ihm meine Antwort bereits gegeben. Wie von selbst waren die Worte über meine Lippen ges chlüpft. „Auf meinem Weg zu dir.“

IX.
     
    Lucy und Kathy versuchten, alle Details unser gemeinsamen St unden aus mir herauszuquetschen. Doch die Eindrücke waren zu frisch, zu unglaublich und viel zu schön, als dass ich bereit gewesen wäre, auch nur Bruchstücke davon preiszugeben. Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob sich das jemals ändern würde. Momentan jedenfalls wollte ich diese noch so jungen Erinnerungen an unsere ersten Gespräche ganz für mich allein behalten. Ich hütete sie in meinem Herzen, wie den wertvollsten Schatz.
    „Sag uns wenigstens, ob er nett zu dir war”, maulte Lucy.
    Kathy warf ihr einen ungläubigen Blick zu. „Nett? Noah?“
    „Er war viel mehr als das”, verteidigte ich ihn und pfefferte ein Kissen nach meiner sonst so zurückhaltenden Freundin. „Er war ... ein absoluter Gentleman.“ Verlegen sah ich die beiden, die nebeneinander auf Lucys Bett saßen, an und ließ mich dann rücklings auf meine Schlafmatratze fallen.
    „Gott, ihr habt nicht die leiseste Ahnung”, flüsterte ich.
    Kathy schwieg – in Fassungslosigkeit, nehme ich an –, während Lucy entzückt quietschte und in die Hände klatschte. Ich mochte mich irren, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie in ihr Kissen biss, um nicht laut zu schreien.
    „Emily, du schwärmst ja richtig”, erkannte Kathy treffend, als sie ihre Sprache wiederfand. „Nichts für ungut, aber es fällt mir echt schwer zu glauben, dass sie von Noah spricht”, fügte sie an Lucy gewandt hinzu.
    „Ich hab dir immer gesagt, dass er

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