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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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als dass ich es hätte verstehen können –, bemerkte ich vage, dass mein Kopf in einem eigenartigen Winkel nach hinten abgeknickt war. Unzählige zusammenhangslose Bilder wirbelten derweil wild durch meinen Kopf und verlangten nach Zuordnung in die Kategorien Traum oder Realität .
    Unbequeme Schuhe mit mörderisch hohen Absätzen ... eindeutig Realität .
    Kühles Wasser – und ich in voller Montur mittendrin ... ebenfalls peinliche Realität .
    Ohnmachtsanfall ... Jepp, leider dieselbe Kategorie.
    Noah, der mich in seinen Armen hielt und besorgt auf mich herabblickte ... Ähm ...
    Mist, es war wirklich noch zu früh, um klar denken zu können.
    Noah, der seine Arme um mich legte, langsam immer näher kam und mich schließlich federleicht küsste ... Traum! ... Schöner Traum, ach was, himmlischer Traum, aber leider eindeutig ... Traum!
    Wieder hörte ich dieses Gekicher. Oh nein, ich hatte doch nicht etwa im Schlaf gesprochen? ... Wie lag ich überhaupt hier?
    Langsam schloss mein Bewusstsein zu mir auf. Mein Kopf war nach hinten abgeknickt, meine Beine strec kten sich senkrecht der Zimmerdecke entgegen. Sie lehnten an ... dem Fußteil von Lucys Bett?
    Oh Gott, wie peinlich! Peinlich, peinlich, peinlich ! 

    „Hört auf mich auszulachen, ich habe euch gewarnt, dass ich schrecklich unruhig schlafe“, murmelte ich und s chlug mir beschämt die Hände vors Gesicht. Wie auf Kommando prusteten beide Mädchen los.
    „Du bist so süß, Emily “, lachte Lucy. „Es stimmt, du hast uns gewarnt, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass ...“ Sie war nicht fähig, ihren Satz zu beenden, als sie von einem neuem Lachflash durchgeschüttelt wurde.
    Kathy, wie immer die Gefasstere, übernahm die Hänseleien bereitwillig. „Du bist wie Sid , das komische Faultier aus Ice Age .“
    „Sehr witzig”, brummte ich grimmig, während ich mich auf meiner Matratze sortierte.
    Dämliches Ding! Zu weich, zu schmal, zu nah am Boden.
    Da lobte ich mir doch mein Bett. Das war wenigstens nicht zu schmal; man konnte bequem auch quer darauf schlafen, und wenn man doch herunterrollte, merkte man es wenigstens sofort.
    Als ich mich aufrichtete, um den beiden Lästermäulern tödliche Blicke zuzuwerfen, wurde die Situation noch unangenehmer.
    „Warum seid ihr schon angezogen? ... Habt ihr etwa schon geduscht? Wie spät ist es, verflucht? “ 

    Kathy und Lucy saßen perfekt gestylt und breit grinsend auf dem Bett, in einem gewissen Sicherheitsabstand zu mir und meinen Beinen.
    „Kurz nach elf. Ich bin gerade erst aus dem Bad gekommen”, versicherte mir Lucy.
    „Oh, o kay. Dann, ähm ... dusche ich jetzt auch mal.“
    „Mach das! Kathy und ich gehen schon mal runter und s ehen nach, ob es draußen noch was zum Aufräumen gibt. Ich glaube, mein Dad ist schon unterwegs. Mal sehen, wo meine Mom abgeblieben ist. Es ist so still im Haus.“ Lucy war bereits aufgesprungen und hielt mir nun ihre Hand hin. „Aber zuerst will ich sehen, wie es deinem Fuß geht. “ 

    Ach ja, mein Fuß. Den hatte ich total vergessen. Aber das konnte wohl nur ein gutes Zeichen sein, oder? Ich ließ mir aufhelfen und belastete ihn vorsichtig. Und wirklich, ich spürte keinen Schmerz mehr. Langsam drehte ich ihn erst in die eine, dann in die andere Richtung. Immer noch nichts.
    „Alles bestens. Tut überhaupt nicht mehr weh”, meldete ich und bracht e Lucy damit zum Strahlen.
    „Gut. Leg den Verband nach dem Duschen trotzdem noch mal an. Er stabilisiert das Gelenk. “ 

    „Hört, hört”, murmelte Kathy unter einem Grinsen, das Lucy dazu bewegte, ihr in die Seite zu knuffen. „Also, wir sehen uns dann unten. Lass dir Zeit!“
    

    Das warme Wasser des Duschstrahls war angenehm; ich ließ es länger laufen als nötig. Lucy hatte mir ein großes Frotteetuch rausgelegt und daneben ein kleineres für die Haare. Außerdem lag ein Sommerkleid für mich bereit, das Lucy wahrscheinlich bis zu den Waden ging, mir jedoch nur bis knapp über die Knie reichte. Egal .
    Es war cremefarben, dezent gemustert und leicht tailliert geschnitten. Schlicht. Etwas, das mir selbst auch gefallen hätte und in dem ich mich wohlfühlen konnte. Vor dem Kleid standen passende Sandalen, die ich mir überstreifte – natürlich ohne meinen Fuß zuvor zu bandagieren. Den Verband rollte ich sorgfältig auf und legte ihn ans Waschbecken.
    Dann begab ich mich an meine Haare. Lucy hatte auch hier an alles gedacht. Eine große Rundbürste lag neben dem Fön und direkt daneben eine

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