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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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Kosmetiktasche mit einer unbeschreiblichen Auswahl an Schminkutensilien. Einige dieser Dinge konnte ich nicht einmal benennen. Überhaupt fragte ich mich, wofür ausgerechnet Lucy, die ich vor wenigen Stunden zum ersten Mal ungeschminkt gesehen hatte und die trotzdem bildschön gewesen war, all diese Döschen und Tuben brauchte. Ich beschränkte mich auf die wenigen Utensilien, die ich zweifelsfrei zuordnen konnte: Kajalstift, etwas Wimperntusche und eine Spur Lipgloss. Fertig.
    Dann ging ich nach unten, um nach den anderen zu suchen, doch die Etage wirkte wie ausgestorben. Allerdings stand im Wohnzimmer die Terrassentür weit offen. Auf der Veranda sammelten die Mädels gerade sämtliche Feuerschalen und Lampions ein.
    „Könntest du vorne mal nachsehen, ob da noch welche sind?“, bat Lucy, als ich meine Hilfe anbot. Über den schmalen Kieselweg am Haus gelangte ich zu dem Vorplatz, der vor wenigen Stunden noch als Parkplatz für so viele Autos hergehalten hatte . Nun lag er leer vor mir; lediglich mein Mini stand einsam und verlassen mitten auf dem Pflaster.
    Adrian fuhr mit seinem Rollstuhl über die Einfahrt und titschte einen Basketball neben sich her. Zielsicher, über eine enorme Distanz von bestimmt zwanzig Metern, warf er ihn in den Korb am Giebel der Garage – die übrigens so groß war, dass sie in Manchester locker als Einfamilienhaus durchgegangen wäre. Als Adrian den Ball holte und sich umdrehte, um Schwung für einen weiteren Wurf zu nehmen, entdeckte er mich. „Hey, guten Morgen, Emily!Wie hast du geschlafen? “ 

    „Sehr gut, danke.“
    „Ich hoffe, du hattest trotz deines kleinen Unfalls einen einigermaßen gelungenen Abend.“
    „Auf jeden Fall!“
    Er grinste zufrieden, seine hellbraunen Augen strahlten. „Sehr gut.“
    „Ähm ... Lucy hat mich gebeten nach den Feuerschalen zu sehen.“
    Adrian gluckste und schüttelte seine Locken. „Meine Schwester und ihr Aufräum -Wahn. Jetzt spannt sie sogar schon verletzte Gäste ein. Das ist ja echt peinlich. “ 

    Ich musste lachen. „Sei nicht albern, mir geht es wieder gut. Schau!“ Demonstrativ drehte ich meinen Fuß in alle Richtungen, beugte und streckte ihn und widerstand nur knapp der Versuchung, auf diesem Bein vor ihm her zu hüpfen, um Adrian endgültig zu üb erzeugen.
    Der sah mich nur skeptisch an. „Gut. Es freut mich, dass es dir besser geht, aber du hättest den Verband heute noch dranlassen sollen. Er hätte dem Gelenk Halt gegeben.“
    „Irgendwie merkt man, dass Lucy deine Schwester ist“, sagte ich und verdrehte meine Augen dabei. Adrian lachte auf. „Ja, nicht wahr? Ich habe hier vorne sogar schon alle Feuerschalen eingesammelt. “
 Mit einem kurzen Nicken deutete er in Richtung der Frontveranda, wo sie tatsächlich sauber aufgereiht standen.
    „Oh, okay. Dann bin ich wohl arbeitslos. “ 

    „So soll es ja auch sein, als Gast. “ 

    „Hm. Ich hätte aber gerne geholfen. Gibt es denn nichts, was ic h sonst tun könnte?“ Adrians Augenbrauen zogen sich leicht zusammen.
    „Spuck ʼs aus!“, befahl ich prompt und entlockte ihm damit ein Lachen.
    „Nun, kannst du kochen? “ 

    „Öhm, ... ja.“
    „Dann könntest du uns vor einem Desaster bewahren“, erklärte Adrian nüchtern. Davon war ich überzeugt, auch wenn ich noch nicht wusste, worum es ging. Aber wer den Mut besaß, eine gebürtige Engländerin nach ihren Kochfähigkeiten zu fragen, der musste verzweifelt sein. Adrian zuckte mit den Schultern, die Geste wirkte entschuldigend.
    „Meine Mom ist ausgeflogen und hat in der Küche anstelle des Frühstück s nur einen Zettel hinterlassen. Wir sollen uns selbst versorgen. Wenn Lucy das liest, wird sie sich sofort an die Arbeit machen. Aber ganz ehrlich: Nichts von dem, was meine Schwester je gekocht oder zubereitet hat, war auch nur annähernd ess-, geschweige denn genießbar.“
    Ich schmunzelte. „Kein Problem. Kochen ist zu Hause auch meine Aufgabe.“ Was war zu Hause schon nicht meine Aufgabe? „Was darf es denn sein?“
    Adrian sah mich aus großen Augen an. „Omelette vielleicht?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Klar! Gib mir eine Viertelstunde.“
    „Du bist ein Schatz, Emily“, rief er mir nach, als ich im Haus verschwand.
    Wie der Rest des Hauses, war auch die Küche hell, riesig und pompös. Der enorme Gasherd stand frei im Raum , und der Kühlschrank hatte so gigantische Maße, dass ich etliche Minuten brauchte, um die Zutaten für ein simples Käse-Omelett mit Speck

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