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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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vervollstä ndigte ich seinen Satz. „Ja, natürlich. Bitte, nimm dir was du magst.“
    Er zögerte noch kurz, bevor er nach einem Thunfischsandwich griff und kraftvoll hineinbiss. Ganz wie ich vermutet hatte, natürlich war er hungrig.
    Eine Weile beobachtete ich ihn, dann fiel mir mein Versprechen wieder ein. „Ich erzähle dir alles von meinem Gespräch mit Adrian ... und was mir dabei durch den Kopf ging”, begann ich.
    Sofort schoss sein Blick hoch. „Aber nur, wenn du mir etwas versprichst. “ 

    Noah wischte mit dem Handrücken über seinen Mund und schluckte; seine Augen wurden wieder schmal. „Was?“
    „Dass du nicht wieder so sauer wirst. Dein Zorn ... ist nicht hilfreich.“
    Es dauerte, aber dann, endlich und unter deutlichen Schwierigkeiten, rang sich Noah ein Nicken ab. „Und dass du keine voreiligen Schlüsse ziehst.“ Dieses Mal kam seine Zustimmung schneller.
    Zufrieden nahm ich mir ein Stück Apfel und biss hinein. „Adrian sorgt si ch sehr um dich. Ich weiß nicht warum du denkst, es könnte anders sein. Aber du irrst dich, Noah.“
    Er verdrehte die Augen und setzte an zu antworten, doch ich warf ihm einen warnenden Blick zu und fuhr schnell fort: „Lucy und er ahnen, dass deine ... leiblichen Eltern ... dich sehr schlecht behandelt haben.“
    Sofort verspannte er sich und legte das Sandwich zur Seite.
    „Du musst nichts dazu sagen, Noah. Ich erzähle dir nur die Dinge, die du wohl nie erfahren würdest, wenn man es weiterhin allein dir überließe.“
    Es stimmte. Ich spürte, dass man ihn an die Hand nehmen und führen musste, um auch nur die Hoffnung auf dauerhafte Änderung hegen zu können. Und da er scheinbar nur mir die Chance dazu ließ ...
    „Weiter!“, befahl er brüsk.
    „Iss!“, entgegnete ich im selben Ton.
    Sein Blick schoss mir entgegen wie ein giftiger Pfeil, aber ich hielt ihn trotzig fest. Eine Weile kämpften wir stumm um Dominanz, dann seufzte er und griff erneut nach seinem Sandwich. Er nahm einen großen Bissen und sah mich dabei auffordernd an.
    „Beide gehen davon aus, dass man dich ... misshandelt hat ...“ Die Vorstellung allein reichte aus, um meine Verzweiflung vom Vortag erneut aufkeimen zu lassen. Ich bemerkte, dass sich Noahs Hände so stark verkrampften, dass er das Sandwich förmlich zerquetschte. Die Remouladensoße quoll an den Rändern heraus und rann zwischen seinen Fingern hindurch. Ich wies ihn nicht darauf hin – nicht einmal, als sie auf meine Jacke herabtropfte. Das war absolut nebensächlich.
    „Adrian hat mir erzählt, dass ...“ , dieser Teil war weitaus schwieriger. Ich fürchtete einen weiteren Wutausbruch – ganz egal, was Noah zuvor versprochen hatte. Ich wollte zumindest sichergehen, dass er gegessen hatte, also wartete ich ab, bis er den nächsten Bissen genommen hatte und sagte dann leise: „ ... dass du dir das Leben nehmen wolltest.“
    Noah wusste bereits, dass sein Bruder dieses Geheimnis gelüftet hatte. Dennoch schien es einen Unterschied zu machen, die Worte so direkt aus meinem Mund zu hören, denn er legte das Sandwich erneut beiseite und sprang auf.
    „Lauf nicht weg!“, rief ich panisch, als er sich in Bewegung setzte. „Du hast es versprochen .“ Ich klang wie ein verzweifeltes Kind, selbst in meinen eigenen Ohren.
    Wie auf Kommando drehte er sich auf dem A bsatz um und lief wieder zurück. Baute sich bedrohlich vor mir auf und wandte sich dann erneut ab.
    Ich erhob mich. „Noah!“
    Erneut kehrte er um und kam auf mich zu. Dieses Mal sah er mir tief in die Augen, nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Dann wandte er sich wieder ab und lief ein paar Meter, nur um erneut kehrtzumachen und zu mir zu kommen. Seine Bewegungen erinnerten mich an die eines Tigers in einem viel zu kleingeratenen Gehege.
    „Du hast keine Ahnung, warum ...“, rief er endlich. „Nicht die leiseste Ahnung, wie es ist ...“ Seine Sätze verhallten unvollendet.
    „Genau“, flüsterte ich. „Das ist ja Adrians Dilemma. Er sorgt sich um dich, genauso wie deine Eltern und Lucy. Und ich. Keiner von uns weiß, was in dir vorgeht. Das lässt ihn ... sie ... mich ... fast verzweifeln.“
    Wieder sah Noah so entsetzt auf mich herab, dass er eigentlich hätte blass sein müssen. Er schwieg lange, dann sagte er – so leise, dass es mich kaum erreichte: „Unwissenheit ist in dem Fall besser als die Wahrheit, glaub mir.“
    Und m it diesen Worten sackte er in sich zusammen, kauerte plötzlich unmittelbar vor mir und verbarg den

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