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Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Blessed - Für dich will ich leben (German Edition)

Titel: Blessed - Für dich will ich leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Ernst
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mit sanftem Nachdruck.
    Er seufzte. Dann, ich konnte es kaum glauben, setzte er sich auf, zog sein angewinkeltes linkes Bein auf mein Bett und verschränkte den Fuß unter seinem rechten Knie. „Für dich“, flüsterte er, bevor er den ersten vorsichtigen Akkord anschlug. Ich lauschte seinem Spiel nur wenige Sekunden, schon spürte ich, wie brennende Tränen hinter meinen Augen aufstiegen und meine Hände zu zittern begannen. Hätte ich am Tag unserer ersten Begegnung die Möglichkeit gehabt ihn spielen zu hören – seine düstere Erscheinung hätte mich nie täuschen können. Nicht mal für einen Augenblick.
    Noahs Schmerz, sein Kummer, seine Sehnsucht – der Kern seiner wunderschönen Seele, so war es mir – klangen in der ruhigen Melodie wider. Sein Atem ging regelmäßig, seine Gesichtszüge wirkten entspannt, sein Blick glitt zwischen seinen Händen hin und her.
    „Noah“, hauchte ich, als der Schlussakkord verhallt war und er die Gitarre neben sich auf dem Bett ablegte. Es verstrichen weitere Sekunden, in denen ich verzweifelt nach Worten suchte, die meiner Erleichterung, meiner Bewunderung, meiner Zuneigung ... diesem warmen Gefühl, das mich in seiner Anwesenheit permanent umschlossen hielt, Ausdruck verleihen konnten. Ich scheiterte und schloss meinen Mund irgendwann, ohne etwas gesagt zu haben.
    Im selben Moment ertönte ein unverwechselbares Poltern, das Noah und mich zusammenschrecken ließ. „Emilyyyyy!“, rief Jason von der Treppe.
    „Ich befürchte, ob du willst oder nicht, du wirst gleich meinen Bruder kennenlernen“, brachte ich so gerade noch hervor, bevor meine Zimmertür aufflog und Jay breitbeinig im Türrahmen stand.
    „Ähhh ...“, sagte er, als er nach einer gefühlten Ewigkeit den ersten Schock verwunden und seine hängende Kinnlade wieder unter Kontrolle gebracht hatte. Ich blickte entschuldigend auf Noah, der Jay reglos anstarrte. Ganz recht, die Wortgewandtheit lag in der Familie.
    „Du hast Besuch“, stellte mein Bruder trefflich fest. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe zu antworten. Noahs spürbare Anspannung versetzte mich in Panik. Mit ausdruckslosem Gesicht saß er neben mir und hielt Jasons Blick. Der schaute immer noch so ungläubig, dass es einer Beleidigung gleichkam.
    Ja, da sitzt ein unglaublich gutaussehender Junge auf meinem Bett, direkt neben mir, Jay. Und?
    „Gehört der Amarok zu dir?“, fragte mein Bruder in die Stille.
    Noah nickte hölzern.
    „Cooles Teil!“, befand Jason mit einem anerkennenden Nicken. Dann ging er direkt auf Noah zu und hielt ihm seine Hand hin.
    „Hi, ich bin Jason.“ Gebannt h ielt ich den Atem an. Was würde Noah jetzt tun? Er, der niemanden berührte ...
    Nun, er streckte, so zögerlich, dass das Lächeln meines Bruders zu bröckeln begann, seine Hand aus und ... ballte sie zu einer Faust. Sofort kehrte das Grinsen in Jasons Gesicht zurück, dann stieß er seine Faust gegen Noahs und nickte ihm zu.
    „Das ist Noah Franklin“, erklärte ich so förmlich, dass ich bereits in diesem Augenblick ahnte, mein Bruder würde mir das noch unter die Nase reiben. Nun, von mir aus, aber ... später!
    „Ähm, Jason? Gibt es einen Grund dafür, dass du meine Zimmertür aus ihrer Verankerung gerissen hast?“, fragte ich schnell, bevor mein Bruder weitere Kommunikat ion – oder das, was er darunter verstand – betreiben konnte.
    Er wandte den Kopf und blickte in Richtung Tür, als woll te er sich versichern, dass sie noch fest in den Angeln hing. Dann kratzte er sich am Hinterkopf. „Essen“, fiel es ihm wieder ein. „Ich wollte wissen, was du zu essen machst.“
    „ Abend essen meinst du?“, fragte ich und versuchte dabei, meine volle Entrüstung in meinen Blick zu legen.
    Jason nickte unbeeindruckt.
    „Es ist nicht einmal vier Uhr nachmittags“, empörte ich mich.
    Sein Lachen klang so unbeschwert wie das eines Erstklässlers. Ein Lachen, das meine Wut stets am Überkochen hinderte. „Bin schon draußen“, rief er mit einer abwehrenden Geste und wandte sich zum Gehen. Die Hand bereits auf der Türklinke, drehte er sich noch einmal um. Das markante, breite Grinsen dehnte sich über sein Gesicht und ließ seine Augen schelmisch aufblitzen. „Scheiße, irgendetwas läuft hier vollkommen falsch. Meine kleine prüde Schwester hat einen Kerl auf ihrem Zimmer und meines erwartet mich nach wie vor leer. So hatte ich mir Amerika nicht vorgestellt.“
    Ich griff nach einem Kissen und pfefferte es gegen die Zimmertür, die sich im

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