Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
Vom Netzwerk:
die Parklücke neben ihnen einbog, lehnte sich über sie und vergrub schmerzhaft fest die Finger in ihrem Haar.
    »Jammer nicht rum, und geh mir nicht auf den Geist!« Seine Stimme war bedrohlich sanft. »Du hättest es bequemer gehabt und wärst sicherer und eine geringere Bürde für mich gewesen, wenn du mir vertraut hättest und nach Stone Island gegangen wärst. Erinnere dich daran, in welchem Zustand ich dich gestern gefunden habe.«
    Damit machte er ihren letzten Widerstand effektiv zunichte. Er wartete, bis sie zerknirscht nickte, bevor er ausstieg, die Türen verriegelte und sich auf den Weg ins Hotel machte, um einzuchecken.
    Noch immer verärgert kuschelte Margot sich in die Ledersitze. Davy hatte sich kein bisschen beruhigt. Sein Zorn traf sie mit voller Wucht, jedes Mal wenn sie für einen Moment ihre Deckung fallen ließ.
    In ihrer Suite angekommen, leerte er den Inhalt einer Papiertüte auf den Tisch. Cracker, geräucherte Austern, ein kleines Stück Käse, Wurst, Ölsardinen und sechs kleine Fruchtsaftkartons. »Frühstück.«
    Margot war zu überdreht und kribbelig, um etwas essen zu können – ein Problem, dass Davy nicht teilte.
    Kaum dass er den letzten Bissen verdrückt hatte, machte er sich an die Arbeit. Er öffnete den schmierigen Müllsack und nahm die Metallbox heraus. Darin befand sich der Negativabdruck eines Händepaars, der mithilfe einer tonartigen Modelliermasse abgenommen worden war. Als Nächstes zog Davy die gruselige Gummihand heraus.
    Obwohl Margot wusste, dass sie künstlich war, bekam sie eine Gänsehaut.
    Davy inspizierte sie genauer. »Craig war auf biometrische Sicherheitssysteme spezialisiert?«
    Sie nickte. »Mit dem Schwerpunkt Fingerabdrucktechnologie.«
    »Er muss Techniken entwickelt haben, um seine eigenen Systeme zu unterlaufen«, mutmaßte er. »Und dann hat er versucht, die Person, die ihn dafür bezahlte, aufs Kreuz zu legen. Es könnte dieser Marcus sein.«
    Margot presste die Hände vor die Augen. »Dieser Idiot«, flüsterte sie. »All diese grauenhaften Dinge, und das nur für Geld. Wie überflüssig und krank.«
    »Das ist es meistens.« Davy hob einen Metallkoffer auf den Tisch und kramte in ihm herum.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    Er förderte ein Ding zutage, das wie ein Knopf aussah, und hielt es an seine Jacke. »Ich möchte mit den Leuten in Craigs alter Firma sprechen. Das hier ist eins von Seths Aufnahmegeräten. Digital, unauffällig, sprachaktiviert.« Er nahm ein Nähset aus dem Koffer und riss einen Knopf von seiner Jacke. Er fädelte etwas Garn in eine Nadel ein und nähte mit flinken Fingern den neuen Knopf an.
    »Ich hätte nie vermutet, dass du nähen kannst«, staunte sie. »Du überraschst mich immer wieder.«
    Seine Lippen zuckten belustigt. »Ich hatte drei kleine Brüder und keine Mutter. Wenn ich wollte, dass sie ihre Klamotten am Leib behielten, musste ich dafür sorgen.«
    Er hielt die Jacke hoch, begutachtete sein Werk und warf sie offenkundig zufrieden beiseite. Anschließend holte er einen Laptop aus dem Koffer, verband ihn mit der Telefonleitung und wählte sich ins Internet ein. »Mit wem hat Craig bei Krell am engsten zusammengearbeitet?«
    Sie dachte einen Moment nach. »Du solltest mit Mike Wainwright anfangen. Er ist der Laborleiter. Und dann ist da noch Bob Kraus, der Marketingchef. Genau, das ist Krell. Ich habe ihre Website entworfen.«
    Davy nickte und klickte sich durch die Seiten. Er griff nach seinem Handy und wählte die Nummer auf der Homepage. »Könnte ich bitte mit Mr Wainwright sprechen? Mein Name ist Michael Evan.« Er lauschte in den Hörer. »Wie steht es mit Mr Kraus …? Ja, natürlich. Ich bin Sicherheitsberater bei BioGen Laboratories in Salt Lake City. Wir rüsten gerade unser Sicherheitssystem auf, und ich suche das Beste, was der Markt in puncto biometrische Technologien zu bieten hat. Krell ist in meiner engeren Auswahl. Zufällig bin ich gerade heute in der Stadt, deshalb dachte ich … ja, kein Problem, ich warte.« Während er das tat, arbeitete er sich weiter durch die Website und prägte sich zweifellos alles ein, was er sah.
    Es war seltsam, etwas, woran sie vor ewigen Zeiten gearbeitet hatte, auf dem Monitor leuchten zu sehen. Das Relikt aus einer Zeit, als ihre Welt eine ganz andere gewesen war. Sicherer, gesitteter, vorhersehbarer.
    Aber auch kleiner. Sie schaute Davy an. Seine Miene war abwesend, er schien versunken in einem Zustand äußerster Konzentration. Sein dunkelblonder Schopf

Weitere Kostenlose Bücher