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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Dock.
    Er kniete sich hin und hielt im Wasser nach ihrer blassen, tauchenden Gestalt Ausschau. Die Sekunden verstrichen. Er begann, seine Stiefel aufzuschnüren.
    Plötzlich kam sie japsend in einer Wasserfontäne an die Oberfläche geschossen.
    »Hast du ihn?«, fragte er.
    »Ich habe ihn gefunden«, keuchte sie. »Gott, ist das Wasser eisig! Ich musste jede Menge Schlamm beseitigen, aber er ist da. Jetzt muss ich ihn nur noch hochholen.«
    Ein Aufblitzen ihres hellen, runden Pos, und weg war sie für eine scheinbar endlos lange Zeit. Sie tauchte auf, hielt sich am Dock fest und zerrte eine Handvoll Plastik an die Oberfläche. »Er ist voll Wasser. Er wird superschwer sein.«
    Und das war er. Davy hievte den Sack auf das Dock, dann beugte er sich nach unten, packte Margots Arme und zog sie auf die Füße.
    Gott, war sie hinreißend mit ihrem tropfnassen Körper und diesem triumphierenden Grinsen. Sie wrang ihre Haare aus und streckte provozierend die Brüste vor.
    »Zieh dir was an, um Himmels willen!«, flehte er.
    Ihre Augen glitzerten. Ein dummer Fehler, sie wissen zu lassen, dass sie ihn kalt erwischt hatte. »Gefalle ich dir nicht?« Sie vollführte eine Pirouette, streckte die Arme in die Luft und legte in einer Geste sinnlicher Selbstvergessenheit den Kopf in den Nacken.
    Er hob das Unterkleid auf, warf es ihr über und zog es nach unten, bis ihr Kopf auftauchte. Nasse Locken klebten in ihrem Gesicht.
    Ehe er wusste, was er tat, küsste er ihre kühlen, feuchten Lippen wie ein Ertrinkender. »Wir haben dafür keine Zeit«, stöhnte er.
    »Hey, mein Freund. Das ist nicht meine Schuld, immerhin hast du mich geküsst!«
    Diese Diskussion würde zu absolut nichts führen. Er ließ es auf sich beruhen und ging in die Hocke, um den Müllbeutel zu öffnen. Margot kniete sich neben ihn, und zusammen wühlten sie durch Schlick, sich auflösendes Gewebe, Papier, das zu Schleim geworden war, Zahnbürsten, Rasierer, Schuhe und Gürtel.
    Auf dem Boden des Müllsacks fanden sie die Schachtel. Der Wachskarton hatte auf wundersame Weise seine Form behalten, allerdings fiel er auseinander, sobald Margot ihn berührte. In ihm befanden sich zwei in dickes Plastik gewickelte, mit hellbraunem Matsch überzogene Objekte. Davy wischte den Schlick fort und inspizierte sie behutsam. Bei dem ersten handelte es sich um eine Metallkiste, deren Form und Größe einem dicken Buch entsprach. Das zweite war bleich, mit unregelmäßigen Konturen, und es gab bei Druck nach wie Gummi. Es war schwer zu sagen, was diese vorstehenden Dinger waren, die aus … oh.
    Finger. Es war eine menschliche Hand.

 
    23
    Margot zuckte mit einem Aufschrei zurück. Sie wäre ins Wasser gefallen, hätte Davy sie nicht festgehalten. Hätte sie irgendetwas in ihrem Magen gehabt, es wäre ihr hochgekommen. Nichtsdestotrotz beugte sie sich würgend vornüber.
    »Margot, nein«, sagte Davy beschwichtigend. »Sie ist nicht echt.«
    »Was?« Sie sah mit wildem Blick zu ihm hoch.
    Er legte ihr seinen warmen Arm um die Schultern. »Die Hand. Sie ist aus irgendeinem gummiartigen Material. Beruhige dich.«
    »Oh.« Sie ließ sich mit dem Hintern auf das Dock plumpsen. »Marcus’ Abdruck.«
    Wie dumm sie sich benahm. Nach all dem Schrecklichen, das sie gesehen hatte, warf eine Gummihand sie nun aus der Bahn. Als Nächstes würde sie noch wegen eines Plastikhundehaufens zu schreien anfangen.
    Davy schöpfte mit den Händen Wasser aus dem See und wusch den Schlick von den Tüten, anschließend zog er Margot auf die Füße. »Lass uns von hier verschwinden. Ich werde allmählich nervös. Und wir müssen einen Ort finden, wo du dich aufwärmen und trockene Sachen anziehen kannst.«
    Wie sich herausstellte, war das leichter gesagt als getan. Es dauerte ermüdend lange, bis sie eine geeignete Unterkunft fanden. Jedes Hotel, an dem sie hielten, verfügte Davy zufolge über schwerwiegende Sicherheitsmängel. Schließlich entschieden sie sich für Bobs Motel & Campingplatz, wo Davy Margot klarmachte, dass sie sich wie ein eingesperrtes Tier in ihrem Zimmer, das mit schweren Vorhängen ausgestattet war, zu verkriechen hatte.
    »Wir können nicht riskieren, dass dir in der Lobby irgendein Exfreund über den Weg läuft«, sagte er, um ihren Protest im Keim zu ersticken.
    »Dann soll ich mich also unter dem Bett verstecken?«, fragte sie genervt. »Lass mich einfach etwas Make-up und eine Brille besorgen, dann werde ich … hey!«
    Er drückte ihren Kopf nach unten, als ein Auto in

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