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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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angeschossen wurde.« Er schüttelte den Kopf. »Diese McClouds sind einfach übersensibel. Ein falsches Wort, und sie flippen aus, reagieren völlig übertrieben emotional.«
    Sie dachte an Davys heißblütigen Zorn, seinen Beschützerinstinkt, seine ungezügelte Erotik. »Ich weiß genau, was du meinst. Kann ich reingehen?«
    Seth grunzte. »Ich bin nicht sein Aufpasser.«
    Sie drückte die Tür auf und schaute Davy eine lange Weile an. Es tat ihr im Herzen weh, seinen kraftvollen Körper so geschwächt zu sehen. Ein Infusionsschlauch steckte in seinem Arm. Sein verprügeltes Gesicht war bleich, wo keine Blutergüsse prangten. Die goldene Tönung seiner Haut war graustichig.
    Sean saß neben ihm, das Gesicht in den Händen. Er blickte auf.
    Die Veränderung an ihm schockierte sie. Seine Grübchen waren verschwunden. Um seinen Mund lag ein harter Zug, die Augen blickten kalt. Jeder Humor hatte sich aus seinem Gesicht verflüchtigt. Er sah aus wie Davy. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen war ihr nie zuvor aufgefallen.
    Es war ein unbehaglicher Gedanke, dass Sean, wenn er angespannt und bedrückt war, aussah, wie Davy es fast immer tat.
    Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich schuldig. Seit sie diesen Mann kennengelernt hatte, hatte sie ihm nur Schwierigkeiten gemacht, ihn angelogen, provoziert, genervt und unter Druck gesetzt.
    Trotzdem hatte er ihr das Leben gerettet und war mehr als einmal ihr Held gewesen. Und das hatte er nun von seinem Einsatz. Reglos und mit grauem Gesicht lag er, an einen Beutel Flüssigkeit angeschlossen, in einem Krankenhausbett, mit blauen Flecken übersät und einer Schusswunde in der Schulter.
    Sean hatte ihr nichts zu sagen. Er checkte sie mit einem Blick auf Verletzungen, genau wie Seth es getan hatte. Sobald er sich vergewissert hatte, dass sie noch in einem Stück war, verlor er das Interesse und wandte sich wieder seinem Bruder zu.
    »Seth sagt, dass er wieder gesund wird«, begann sie zaghaft.
    »Ja, das behaupten sie. Nur sieht er für mich wie Scheiße aus.«
    Sie trat näher ans Bett und nahm Davys große Hand in ihre. So kalt, so still. Sie drückte seine langen, anmutigen, sehnigen Finger. »Er kommt wieder in Ordnung«, sagte sie leise. »Das muss er.«
    Seans Lachen war kurz und voll Bitterkeit. »Glaubst du? Das Schlimmste kann immer eintreten.« Er streichelte Davys Arm. »Ich habe viel Zeit damit verbracht, meine bewusstlosen Brüder in Klinikbetten anzustarren. Das einzig Positive, was ich darüber sagen kann, ist, dass es immer noch besser ist, als einen Sarg anzustarren.«
    »Es tut mir leid.« Margot fühlte sich hilflos.
    Sean schüttelte den Kopf. »Immer hinke ich ein paar Schritte hinterher. Nie gelingt es mir, eine Situation zu bereinigen oder jemanden zu retten.«
    Sie zermarterte sich das Gehirn nach ein paar tröstlichen Worten. »Aber du hast ihn gerettet. Du bist gekommen und hast ihn gerettet. Du solltest dir keine Schuld geben.«
    »Ach, wirklich? Sollte ich nicht? Ich war derjenige, der ihn dazu getrieben hat, sich überhaupt mit dir einzulassen. Ich dachte, er müsste öfter mal rauskommen. Ich fand, er müsste relaxen, Sex haben, sich amüsieren. Ha! Wäre irgendetwas von dieser ganzen Scheiße passiert, wenn ich die Finger davon gelassen hätte? Das ist die Dramatik meines Lebens. Ich richte ein katastrophales Chaos nach dem anderen an.«
    Der kalte Knoten in ihrem Magen verhärtete sich, bis der Schmerz fast unerträglich wurde. »Es tut mir leid«, wiederholte sie leise.
    Sean winkte ab. »Vergiss es! Du bist es nicht, die ihn angeschossen hat. Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt voll ist von abartigen Monstern.«
    Trotzdem hatte er recht. Nichts von alledem wäre passiert, hätte Sean sie nicht dazu überredet, Davys Rat zu suchen. Gleichzeitig wäre sie natürlich tot, wenn nicht gar Schlimmeres, hätte er es nicht getan.
    Diese Überlegung war nicht gerade aufbauend.
    »Ich hätte wissen müssen, dass er so auf dich reagieren würde«, fuhr Sean fort. »Genau wie bei der Stripperin, mit der er vor Jahren angebändelt hatte … Wie war noch mal ihr Name?«
    »Fleur«, sagte sie. »Seine Exfrau.«
    Sean wirkte überrascht. »Er hat dir von ihr erzählt? Er hat nie zuvor mit jemandem über Fleur gesprochen. Sogar Connor und ich mussten ihn erst betrunken machen, um es aus ihm herauszuquetschen. Und es ist nicht gerade leicht, diesen disziplinierten Mistkerl abzufüllen.«
    »Das glaube ich gern«, murmelte sie. »Ich weiß, wie er ist.«
    »Er

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