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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Computermonitor, doch ihre Gedanken flatterten immer wieder davon. Sie konnte sich noch nicht mal lange genug konzentrieren, um ein belegtes Brot zu essen oder ein Glas Eistee zu trinken.
    Davy sollte gestern aus dem Krankenhaus entlassen werden. Sie fragte sich, wo er war, wie es ihm ging. Sie verzehrte sich danach, ihn zu sehen. Trotzdem widerstand sie dem Drang seit Tagen.
    Er hatte schon so viel für sie getan. Es schien ihr nicht fair, sich ihm an den Hals zu werfen und ihn anzubetteln, sie zu lieben. Er hatte ihr mehrere Male unmissverständlich klargemacht, dass er daran kein Interesse hatte. Alles, was sie ihm anzubieten hatte, war ein weinerliches, anhängliches Wrack von einer Frau, die ihn aus tiefster Seele liebte. Wenn er sie ein weiteres Mal wegstoßen würde, würde sie daran zerbrechen.
    Sie verbarg das Gesicht in den Händen und tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie sich nicht für immer so labil fühlen würde. Irgendwann musste es besser werden.
    Es klingelte an der Tür, und sie fuhr erschrocken hoch. Mit klopfendem Herzen und verwundert über sich selbst sank sie wieder auf ihren Stuhl. Es waren keine Monster mehr hinter ihr her. Vermutlich war es der FedEx-Bote, der Muster für ihre Freundin Pia, eine Modedesignerin, brachte. Sie tapste barfuß zur Tür und linste durch den Spion.
    Der Atem gefror ihr zu Eis in der Brust.
    Mach die Tür auf, du Idiotin! Tu es. Jetzt! Sie öffnete sie.
    Er war dünner. Seine Wangenknochen traten ausgeprägter hervor. Seine Blutergüsse schimmerten inzwischen gelblich grün. Er war so schön, dass es ihr das Herz zerriss. Mikey jaulte vor Wiedersehensfreude und versuchte, sich aus Davys Armen zu befreien.
    »Hallo, Margot«, begrüßte er sie ruhig. »Oder sollte ich lieber Margaret sagen?«
    »Meine Freunde nannten mich früher Mag, aber es ist seltsam, inzwischen gefällt mir Margot besser.« Denn so hast du mich immer genannt .
    Ein strahlendes Lächeln erhellte sein Gesicht. »Gut. Ich mag den Namen. Es war schwer, dich mir unter einem anderen vorzustellen.«
    Es folgte eine unbehagliche Pause. Er übergab ihr Mikey. Sie schloss den zappelnden Hund in ihre Arme, und er schmiegte sich glücklich winselnd an sie. »Du siehst schon viel besser aus«, stellte sie fest.
    »Und du siehst wunderschön aus.«
    Errötend sah sie an sich runter. Sie trug ein Paar von Pias abgeschnittenen Jeans und ein kurzes weißes Top. Hätte sie gewusst, dass Davy kommen würde, hätte sie Pias fabelhaften Kleiderschrank etwas mutwilliger geplündert. Aber nun hatte sie noch nicht mal Make-up aufgelegt, und ihre Haare waren ein einziges Durcheinander.
    »Hm, wohl kaum«, murmelte sie. »Trotzdem danke.«
    Die nüchterne Intensität in seinen Augen war fast mehr, als sie ertragen konnte.
    »Und danke, dass du mir Mikey gebracht hast.« Sie setzte den Hund auf den Boden, wo er sich auf den Rücken rollte und fröhlich mit den Beinen wackelte. »Ich dachte, dass er schrecklich wütend auf mich sein würde. Dieser unberechenbare Kerl.«
    »Ich glaube, es ist ihm bei Miles sehr gut ergangen. Die beiden haben sich offensichtlich angefreundet. Zwei einsame Männer, ihrer Herzensdamen beraubt.«
    Die Stille, die auf seine Worte folgte, war bedeutungsschwanger.
    Wage es ja nicht, deine Träume auf ihn zu projizieren , ermahnte sie sich. In diese Falle war sie schon früher getappt und hatte bitter dafür gebüßt.
    »Willst du mich reinlassen?«, fragte er.
    »Natürlich. Bitte entschuldige. Ich wollte nicht …«, stammelte sie.
    »Kein Problem.« Er trat ein. Sie sahen sich an, während Mikey mit den Vorderpfoten an ihren Oberschenkeln hochsprang. »Geht es dir gut?«
    Sie warf ihm ein mattes Lächeln zu. »Einigermaßen. Ich versuche herauszufinden, wie ich mein Leben wieder in geregelte Bahnen bekomme. Nur fällt es mir schwer, die nötige Energie aufzubringen. Es ist so viel Zeit vergangen. Ich fühle mich irgendwie verloren.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Davy berührte mit dem Finger ihre Wange.
    Sie fuhr zusammen, als hätte er sie verbrannt. Er ließ die Hand sinken. Sie wollte danach greifen und sie wieder an ihr Gesicht legen. Mit Mühe beherrschte sie sich. »Ähm, und was ist mit dir?«
    Er verzog spöttisch den Mund. »Die Sache mit diesem Marcus Worthington war zumindest gute Publicity für unser neues Geschäft. Calix will uns anheuern. Priscilla Worthington war beeindruckt von unserer Teamarbeit. Das muss man sich mal vorstellen.«
    »Das sollte sie auch sein. Keine

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