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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Visier.
    Plötzlich stolperte er keuchend nach hinten und ruderte mit den Armen. Ein Schuss löste sich. Putzsplitter platzten von der Wand.
    Marcus stürzte zu Boden. Faris hatte sein Bein in das seines Bruders gehakt und ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Er stach seinen Finger in Marcus’ Leiste. Dessen gepeinigter Schrei erstarb, als Faris’ andere Hand gleich einer Axt nach unten sauste und auf seinen Nasenrücken krachte. Mit einem schauderhaften Knacken brachen und kollabierten Marcus’ Nasenbein und Augenhöhle.
    In diesem Sekundenbruchteil fassungsloser Ungläubigkeit ertönte von außerhalb des Zimmers ein scharfes Pfeifen. Zwei aufsteigende Töne, gefolgt von einem kürzeren, tieferen Trillern. Marcus’ Gorillas gerieten in Panik und eröffneten das Feuer auf Faris. Der Mann zuckte und bäumte sich auf, als die Kugeln in seinen Körper einschlugen.
    Davy stürzte sich auf Margot. »Los, runter!« Er brachte sie gerade noch rechtzeitig in dem Drei-Sekunden-Zeitfenster, das Sean ihm signalisiert hatte, unter sich in Deckung. Sie schlugen mit voller Wucht auf dem Boden auf.
    Dann brach die Hölle los. Sean und Seth durchsiebten die Luft auf Brusthöhe mit Kugeln. Glas zersplitterte, verwirrte und schmerzerfüllte Schreie gellten zwischen donnernden Schusssalven durch den Raum. Einer der Kronleuchter krachte herab. Margot kauerte warm und zitternd und lebend unter Davy.
    Sein Empfindungsvermögen kehrte zurück. Er wünschte, dem wäre nicht so. Seine Schulter schmerzte wie von einem brutalen Fausthieb, doch es war mehr als ein Fausthieb. Er kannte dieses kalte, übelkeiterregende Gefühl, das mit einer lebensbedrohlichen Schussverletzung einherging. Sein Blutdruck fiel rapide ab. Er blutete heftig. Trotzdem konnte er nichts weiter tun, als zu warten, bis sich der Sturm verzogen hatte.
    Nur war er da schon weit weg und wurde zunehmend schwächer.

 
    27
    Margot presste die Augen fest zusammen und ertrug den unsäglichen Lärm. Selbst wenn sie nicht von Davys Gewicht nach unten gedrückt worden wäre, hätte sie nicht atmen können. Als er auf sie gefallen war, hatte es ihr die Luft aus den Lungen gequetscht. Sie wurde zermalmt, erstickt, ihre dreidimensionale Wahrnehmung war nur mehr zweidimensional. Sie drohte das Bewusstsein zu verlieren und kämpfte dagegen an.
    Endlich registrierten ihre klingelnden Ohren, dass der Lärm abgeklungen war. Sie fing gerade an, winzige Mengen Luft in ihre Lungen zu saugen, als es ihr dämmerte. Davy bewegte sich nicht.
    Er lag vollkommen reglos auf ihr. Ein Totgewicht. Etwas Warmes, Nasses lief über ihren Rücken und ihren Arm und sammelte sich neben ihrem Gesicht auf dem Boden. Blut.
    Panik und Entsetzen überwältigten sie. »Davy? Hey! Davy, antworte mir!« Sie versuchte, sich unter ihm herauszukämpfen, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie langsamer und vorsichtiger vorgehen musste. Jede ihrer Bewegungen konnte ihn weiter verletzen.
    Sanft und behutsam, um ihm nicht wehzutun, schob sie sich unter seinem leblosen Körper heraus. In seiner Schulter klaffte ein schartiges Loch, das stark blutete. Sein Gesicht war grau, seine Augen geschlossen. Er lag schrecklich still.
    »Davy?« Verzweifelt schaute sie sich nach etwas um, das sie als Bandage benutzen konnte, als sie sah, wie Sean auf sie zustürzte.
    Er fiel neben Davy auf die Knie. »Was zur Hölle hast du jetzt wieder angestellt?« Seine Stimme war panisch.
    »Er wurde angeschossen«, flüsterte Margot.
    »So eine Scheiße! Seth, ruf einen Krankenwagen! Jetzt gleich!« Sean legte sein Gewehr auf den Boden, nahm einen Rucksack von seiner Schulter und holte ein kleines Kästchen heraus. Mit den knappen, effizienten Bewegungen eines Mannes, der wusste, was er tat, förderte er eine Mullkompresse zutage. Dem Herrn sei Dank für kleine Gnaden!
    Erst jetzt registrierte Margot das Schlachtfeld um sie herum. Die Lichter waren ausgeschossen worden. Marcus’ Männer lagen überall auf dem Boden verstreut, umgeben von Blutlachen unterschiedlichster Größe. Ein paar von ihnen stöhnten noch. Die meisten taten es nicht.
    Marcus und Faris waren in einer grausigen, blutgetränkten brüderlichen Umarmung erstarrt. Zerbrochenes Glas, das wie Eissplitter glitzerte, bedeckte alles. Kalte, nach Regen riechende Windböen wehten ins Zimmer.
    »Kommt er wieder in Ordnung?« Ihre Stimme klang wie das ängstliche Wispern eines Kindes.
    »Das muss er«, sagte Sean grimmig und presste die Kompresse auf die Wunde. »Sonst kann er was

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