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Blick in Den Abgrund -3-

Blick in Den Abgrund -3-

Titel: Blick in Den Abgrund -3- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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zurückzog. »Sie haben mich erschreckt!«
    »Hm …« Er zermarterte sich das Gehirn wegen irgendeiner Antwort. »Der Drachengeist vielleicht.«
    Oh, verdammt! Er bereute die Worte, noch während sie ihm entschlüpften.
    »Der Drachen-was?« Sie musterte ihn mit tiefem Argwohn.
    »Der Legende zufolge kann ein Shaolin-Kämpfer den Geist des Drachen benutzen, um seinen Gegner zu der irrigen Annahme zu verleiten, der Angriff erfolge aus der anderen Richtung«, erklärte er lahm. »Theoretisch.«
    Margot reckte herausfordernd ihr spitzes Kinn. »Oh. Ich verstehe. Wollen Sie mich dann also angreifen? Seit wann bin ich Ihr Gegner?«
    »Das sind Sie nicht. Das sind Sie absolut nicht«, versicherte er ihr. »Ich habe das gesagt, ohne nachzudenken. Es war dumm von mir. Ich wollte damit nicht andeuten … warten Sie. Gehen Sie noch nicht!« Er versperrte ihr den Weg, als sie sich an ihm vorbeizwängen wollte.
    Sie runzelte die Stirn. »Hey. Versuchen Sie absichtlich, mich einzuschüchtern, oder sind Sie einfach nur seltsam?«
    Er dachte darüber nach und kam zu dem Schluss, dass er nicht versuchte, sie einzuschüchtern. »Ich glaube, ›einfach nur seltsam‹.«
    Sie verdrehte die Augen. »Okay, das reicht jetzt. Aus dem Weg. Die Arbeit wartet auf mich.« Sie verscheuchte ihn mit einem autoritären Winken ihrer schlanken Hand.
    »Treffen Sie mich nach Ihrem Kurs. Dann können Sie mir von Ihrem Problem erzählen. Beim Abendessen. Falls Sie möchten.« Nachdem er mit diesem impulsiven, unüberlegten Vorschlag herausgeplatzt war, wartete er mit angehaltenem Atem auf ihre Antwort.
    Ihre Augen weiteten sich vor hilfloser Überraschung. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, und ihr Ausschnitt rutschte tiefer. Der Ansatz ihrer Brüste war von roten Sommersprossen übersät. Er riss den Blick von ihrem Dekolleté los.
    »Wer sagt, dass ich ein Problem habe?« Ihre Stimme klang angriffslustig.
    »Menschen, die einen Privatdetektiv brauchen, haben immer ein Problem. Erzählen Sie es mir. Wenigstens die Kurzfassung. Bitte!«
    Margot starrte einen langen Moment zu Boden, dann ließ sie ein gedehntes, zittriges Seufzen hören. »Na ja … es ist nur so, dass es da diesen kranken Typen gibt, der mir nachstellt, und das macht mich fix und fertig.« Die Worte sprudelten mit nervöser Hektik aus ihrem Mund. »Ich wollte einfach mit jemandem darüber reden. Sie wissen schon, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen. Ich drehe mich wie eine Irre im Kreis, wann immer ich daran denke.«
    »Was ist passiert?«, bohrte er nach. »Was hat er bisher getan?«
    Sie knetete ihre Hände. »Das Ganze fing damit an, dass ich Rosenblätter vor meiner Haustür fand, was merkwürdig war, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Ein heimlicher Verehrer, hipp, hipp, hurra! Das Ganze hat sich in den letzten zwei Wochen mit Unterbrechungen wiederholt. Bis dann vor sechs Tagen bei mir eingebrochen wurde. Keine Ahnung, ob da ein Zusammenhang besteht. Bloß dass neulich …« Sie verstummte und schluckte.
    »Was?«
    Die unverhohlene Ungeduld in seinem Ton ließ sie zusammenzucken. »Die Sache mit dem Hund. Ich fand einen toten Hund auf meiner Veranda, mit aufgeschlitzter Kehle. Alles war voller Blut.«
    Irgendwo tief in seinen Eingeweiden tat sich ein kalter, dunkler Abgrund auf. »Was hat die Polizei gesagt?«
    Sie zögerte und schüttelte den Kopf. »Ich, ähm, habe sie nicht alarmiert.«
    »Warum nicht?«, fragte er, obwohl er den Grund haargenau kannte.
    Der Schatten auf ihrem Gesicht verdunkelte sich um eine kaum wahrnehmbare Nuance. Sie wandte den Blick ab. Die schwachen bläulichen Ringe unter ihren Augen verliehen ihr etwas Gehetztes. »Sehen Sie, ach … vergessen Sie es, okay? Ich hätte Sie nicht belästigen sollen, außerdem komme ich zu spät zu meinem Kurs, und Sie sind sowieso nicht mehr im Geschäft, deshalb vielen Dank für Ihre Zeit, aber ich muss jetzt …«
    »Erzählen Sie mir den Rest beim Abendessen«, wiederholte er.
    Sie bedachte ihn mit einem langen, forschenden Blick. »Wissen Sie, irgendetwas sagt mir, dass das keine besonders gute Idee wäre.«
    Hier war sie. Seine Chance, mit halbwegs intakter Würde aus der Sache rauszukommen. Wie gewonnen, so zerronnen, und das war bei Gott auch das Beste.
    »Warum nicht?«, fragte er.
    Sie wirkte verlegen. »Ich muss meinen Hund aus der Tagespension abholen.«
    »Ich kann warten. Mögen Sie mexikanisches Essen?«
    »Klar, sehr gerne. Aber es hat keinen Zweck, Ihnen mit meinen persönlichen

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