Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition)

Titel: Blick in die Ewigkeit: Die faszinierende Nahtoderfahrung eines Neurochirurgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eben Alexander
Vom Netzwerk:
wir uns das überhaupt vorstellen können, denn das Om weiß, was wir vergessen haben, und versteht, was für eine schreckliche Bürde es ist, auch nur für einen Moment ohne jede Erinnerung an das Göttliche zu leben.

16
    Der Brunnen
    Holley lernte unsere Freundin Sylvia in den 1980er-Jahren kennen, als beide als Lehrerinnen an der Ravenscroft-Schule in Raleigh, North Carolina, arbeiteten. Damals war Holley auch eng mit Susan Reintjes befreundet. Susan ist ein intuitiver Mensch, doch diese Tatsache stand meinen Gefühlen ihr gegenüber nie im Wege. Sie war nach meinem Dafürhalten ein sehr besonderer Mensch, selbst wenn das, was sie tat, gelinde gesagt jenseits meiner linearlogisch-begrenzten neurochirurgischen Sichtweise lag. Sie arbeitete auch als Medium und hatte ein Buch mit dem Titel Third Eye Open geschrieben, von dem Holley ganz begeistert war.
    Eine der spirituellen Heilaktivitäten, die Susan regel mäßig durchführte, bestand darin, Komapatienten bei ihrer Heilung zu helfen, indem sie mentalen Kontakt zu ihnen aufnahm. Am Donnerstag, meinem vierten Tag im Koma, hatte Sylvia die Idee, Susan versuchen zu lassen, Kontakt zu mir aufzunehmen.
    Sylvia rief sie bei ihr zu Hause in Chapel Hill an und erklärte ihr, was mir passiert war. Ob es ihr möglich sei, sich auf mich »einzustimmen«? Susan sagte ja und wollte ein paar Details über meine Krankheit wissen. Sylvia gab ihr die wichtigsten Informationen: Ich liege seit vier Tagen im Koma und befinde mich in einem kritischen Zustand.
    »Das ist alles, was ich wissen muss«, sagte Susan. »Ich wer de heute Nacht versuchen, Kontakt zu ihm aufzunehmen.«
    Susans Auffassung zufolge ist ein Komapatient eine Art Zwischenwesen. Diese Patienten, die sich weder ganz hier (im Reich des Irdischen) noch ganz dort (im Reich des Spirituellen) aufhalten, seien oft von einer einzigartig geheimnisvollen Aura umgeben. Das war, wie ich bereits erwähnte, ein Phänomen, das ich selbst viele Male beobachtet hatte, obwohl ich ihm natürlich nie eine derart übernatürliche Glaubwürdigkeit zugeschrieben hätte wie Susan.
    Susans Erfahrung nach war eine der Eigenschaften, die Komapatienten von anderen unterschied, ihre besondere Empfänglichkeit für die telepathische Kommunikation. Sie war überzeugt, dass sie, sobald sie sich in einen meditativen Zustand versetzt hatte, Kontakt zu mir würde aufnehmen können.
    »Mit einem Komapatienten zu kommunizieren«, erzählte sie mir später, »ist ein bisschen so, als würde man ein Seil in einen tiefen Brunnen werfen. Wie tief das Seil fallen muss, hängt von der Tiefe des komatösen Zustands ab. Als ich versuchte, zu dir Kontakt aufzunehmen, war ich als Erstes erstaunt darüber, wie weit das Seil nach unten fiel. Je tiefer es fiel, desto größer wurde meine Angst, du könntest zu weit weg sein, sodass ich dich vielleicht gar nicht mehr würde erreichen können, weil du nicht mehr zurückkamst.«
    Nach einem ganze fünf Minuten dauernden mentalen Abstieg über das telepathische »Seil« spürte sie eine leichte Veränderung. Es fühlte sich an wie ein kleiner, aber deutlicher Ruck an einer Angelschnur tief unten im Wasser.
    »Ich war mir sicher, dass du das warst«, erzählte sie mir später, »und das sagte ich auch Holley. Ich sagte ihr, deine Zeit sei noch nicht gekommen, und dein Körper wisse schon, was zu tun sei. Ich machte den Vorschlag, Holley solle diese beiden Gedanken im Kopf behalten und sie dir gegenüber wiederholen, wenn sie an deinem Bett saß.«

17
    N von 1
    Es war Donnerstag, als meine Ärzte feststellten, dass mein spezieller E.-coli- Stamm nicht mit jenem ultraresistenten Stamm übereinstimmte, der merkwürdigerweise genau zu der Zeit in Israel aufgetaucht war, als ich dort war. Aber die Tatsache, dass es keine Übereinstimmung gab, machte meinen Fall nur noch verwirrender. Es war auf jeden Fall eine gute Nachricht, dass ich keinen Bakterienstamm in mir trug, der ein Drittel des Landes ausrotten konnte. Aber bezogen auf meine eigene Heilung bestätigte es nur, was meine Ärzte bereits stark vermuteten, nämlich dass mein Fall eigentlich ein Präzedenzfall war.
    Allmählich wandelte sich die Verzweiflung in Hoffnungslosigkeit. Die Ärzte hatten einfach keine Antwort auf die Fragen, wie ich mir diese Infektion zugezogen hatte und wie man mich aus dem Koma zurückholen konnte. Sicher waren sie sich nur in einem Punkt: Sie kannten keinen Fall, in dem sich ein Patient ganz von seiner bakteriellen Meningitis erholt

Weitere Kostenlose Bücher