Blind Date Mit Einem Rockstar
eindeutig weiblich.
Deshalb besserte sich meine Laune am Samstag endlich wieder etwas. Nell, Violet und ich waren schon früh am Morgen losgefahren, um auf den letzten Drücker Zoeys Geburtstagsgeschenke zu besorgen.
Meine Freundin wurde heute endlich achtzehn – das hieß nicht nur, dass sie jetzt auch volljährig war, sondern zusätzlich, dass ihr Hausarrest endete. Auch wenn sie den nie wirklich ernst genommen hatte … Mann, war ich stolz auf die rebellische Zoey!
Auf jeden Fall würden wir es zur Feier des Tages im Pulse ordentlich krachen lassen. Alex und die anderen Jungs hatten die Betreiber des Clubs dazu überredet, uns für eine Nacht die Schlüssel zu überlassen. Solange am Sonntag alles aufgeräumt war und wir den verbrauchten Alkohol ersetzten, durften wir gratis im Pulse feiern.
» We can get a little freaky boy, a little naughty «, trällerten Nell und ich den Song Take Your Shirt Off von den Millionaires . Still und ruhig in Violets Auto zu sitzen, war uns zu langweilig. » But I ainʼt gonna go unless you take your shirt off !«
»Leute, könnt ihr ein bisschen leiser singen!«, schrie Violet unserem Gekreische entgegen, das man kaum Gesang nennen konnte. »Wenn ich wegen euch einen Unfall baue, stottert ihr die Reparaturkosten ab.«
Sie versuchte gerade angestrengt, rückwärts in eine Parklücke einzuparken.
»Serena hat aber kein Geld.«
»Dann putzt du bis zu deinem Lebensende meine Bücherregale.«
»Das wäre richtig unmenschlich, Violet«, warf Nell ein. »Wie viele Bücher kriegst du jede Woche neu? Fünf?«
Als Violets engste Freundin wusste ich, dass es schon mal zehn oder mehr Bücher sein konnten. Sie konnte sich ihre größte Sucht ja auch locker leisten. Der Grund für ihren Reichtum war allerdings ziemlich traurig. Sie und ihr Vater waren beide Konzertpianisten gewesen, dann war er plötzlich an einem Blutgerinnsel im Gehirn gestorben und Violet hatte aufgehört zu spielen. Sie war damals erst zwölf Jahre alt gewesen. Seit diesem Tag war das Verhältnis zu ihrer Mom getrübt, da die sich mit dem Geld der Lebensversicherung ein schönes neues Leben leistete. Seit sie dann auch noch vor einem Jahr ihren neuen Freund geheiratet hatte, hatte sich Violet komplett von ihr abgewandt.
Obwohl ich ihre allerbeste Freundin war, redeten wir nur selten über dieses Thema. Violet war immer für mich und andere da, aber sie selbst sprach kaum darüber, was ihr auf dem Herzen lag.
»Ha! Vorurteile null, Violet eins. Habe ich nicht schön rückwärts eingeparkt?«
Das hat sie wirklich , stellte ich fest, als ich ausstieg. So schön, dass sich vor und hinter uns auch keiner mehr hinstellen kann.
»Was kaufen wir dieses Jahr für Zoey?«, fragte ich, als wir langsam zum Einkaufszentrum schlenderten. Es war neun Uhr morgens, trotzdem strömten von allen Seiten schon Leute ins Gebäude. »Das mit Alex verändert alles.«
Vor ein paar Wochen waren wir uns noch einig gewesen, dass wir ihr eine aufblasbare Sexpuppe kaufen würden. Dazu hätten wir uns dann witzige, aber vor allem peinliche Aufgaben ausgedacht, für die Zoey dann kleinere Geschenke bekommen sollte.
Da sie jetzt aber mit dem Rockstar zusammen war, war die Geschenk-Idee irgendwie langweilig geworden. Sicherlich würde Alex es auch nicht gutheißen, wenn Zoey mit einer Gummipuppe rumknutschte …
»Ich könnte mir einen großen Geschenkkorb vorstellen«, schlug Violet vor. »Und da packen wir dann alles Mögliche rein, was Zoey mag, und natürlich ein paar Sachen, die sie nicht mag.«
Zoey flippte immer so schön aus, wenn wir ihr flauschige Handschellen, einen Dildo oder einen Sex-Ratgeber schenkten.
»Ich hole für Zoey Schminksachen in der Drogerie. Nagellack, Mascara, Eyeliner und das ganze Zeug, das sie in rohen Mengen verbraucht.« Nell grinste. »Und ein bisschen was für Alex, damit er auch seinen Spaß hat. Wisst ihr, was es unbedingt geben sollte? Eine bunte Mischung Kondome! Ein paar mit Noppen, ein paar mit Erdbeergeschmack, Kirschgeschmack, Apfelgeschmack, extra …«
Violet hatte auch gleich eine Idee. »Dann hole ich noch eine bunte Mischung aus Süßigkeiten, Nell. Oh, und ich besorge den Sekt und den Korb.«
»Serena, ähm …, Serena kauft Zoey …, Serena könnte ihr eine CD kaufen?«
Ich war richtig schlecht darin, mir Geschenke zu überlegen. Meistens kaufte ich meinen Freundinnen vorgefertigte Geschenke aus dem Supermarkt.
Kaum waren wir durch die automatische Drehtür ins Innere gelangt, wurde
Weitere Kostenlose Bücher