Blind Date Mit Einem Rockstar
dass du meinem Freund kein Auge ausstichst oder ihm deinen Ellbogen in eine empfindliche Stelle rammst.«
Ich hörte auf, mich zu wehren. Tatsächlich ließ mich mein Entführer auch los, so dass ich auf dem Sitz herumrutschen und die anderen Leute im Wagen erkennen konnte.
Meine Entführer entpuppten sich als Zoey und Alex – beide mit schwarzen Sonnenbrillen im Gesicht.
»Serena würde lachen, wenn sie nicht vor kurzem noch Angst um ihr Leben gehabt hätte.« Ich brauchte noch ein paar Sekunden, um meine Nerven zu beruhigen und meine Haare zu ordnen, aber dann war ich wieder in der Lage, meine Freunde anzubrüllen. »Was habt ihr mit Serena vor?«
»Wir bringen dich zu einem geheimen Militärstützpunkt«, meinte Alex ruhig. Als Zoey ihm einen strafenden Klaps auf den Hinterkopf versetzte, rückte er mit der Wahrheit heraus. »Wir bringen dich natürlich zu deinen Blinddates.«
»Wir wollen dir nur helfen.« Violet war als Fahrerin natürlich mit von der Partie! »Wirklich, Serena.«
»Achte besser auf die Straße, Violet«, sagte Zoey im Befehlston. »Du bist die Einzige von uns, die einen Führerschein besitzt.«
Ich hörte den unterschwelligen Vorwurf in ihrer Stimme.
»Roller ist cooler«, murmelte Alex leicht beleidigt.
»Helfen?«, echote ich. »Serena braucht keine Hilfe! Weder von euch noch von einem Therapeuten. Serena will keine Dates haben. Serena will Simon–«
»Du. Gehst. Auf. Die. Dates!«
Bei jedem einzelnen Wort beugte sich Zoey ein Stück weiter zu mir vor, so dass sich unsere Gesichter beinahe berührten. Egal wie sauer meine Mom auf mich war, gegen Zoeys Gesichtsausdruck wirkte ihrer so süß wie der eines Schmusekätzchens. »Und wenn Alex und ich dich eigenhändig auf einem Stuhl festbinden müssen!«
Alex zog Zoey an den Schultern zurück auf ihren Platz und beruhigte sie ein wenig. »Kali, komm runter. Würdest du so etwas mit dir machen lassen? Na also.«
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Gut, da ihr Serena wohl mit einem Lasso einfangen würdet, wenn sie abhauen würde, wird sie zu den Dates kommen! Habt ihr wenigstens heiße Jungs für Serena organisiert?«
»Ähm …«, kam es von Alex.
»Das ist ein schlechtes Ähm , oder?«, fragte ich.
»Wir haben die Dates nicht ausgewählt«, erklärte mir Violet. »Wir haben im Internet so eine Dating-Website gefunden und–«
»Da könnten lauter Irre herumrennen!«, gab ich zu bedenken. Ich schüttelte den Kopf. »Und ich meine nicht die gute Art von Irren, so wie Serena eine ist! Und es könnten natürlich wirklich alte Kerle … Serena muss sich beinahe jedes Mal übergeben, wenn solche Fossilien sie auf der Arbeit anmachen!«
»Keine Angst«, versuchte mich Zoey zu beruhigen. »Die Typen sind zwischen achtzehn und fünfzwanzig. Außerdem hast du ganz viel Auswahl und so …, fast so wie bei einer Salatbar.«
» All-You-Can-Eat-Buffet «, flötete Violet glücklich. Bei dem Gedanken an Essen wurde sie wie immer ganz fröhlich. »Oder in diesem Fall: All-You-Can-Date .«
Mit einem lauten Stöhnen ergab ich mich meinem Schicksal. »Aber ihr geht noch mit Serena rein!«
»Das muss es wohl sein.« Violet parkte vor einem Drei-Sterne-Hotel. »Sieht doch ganz süß aus.«
Ich gab einen abfälligen Laut von mir.
Für mich sah das Hotel wie jedes andere in der Stadt aus, ein Altbau mit neuen Fenstern und frischem Anstrich. Auf einem Schild stand: Heute findest du deine wahre Liebe.
»Oh toll«, murmelte ich nicht wirklich begeistert. »Leute, wisst ihr schon, dass Serena heute ihre wahre Liebe findet?«
Trotz allem waren meine Beine ganz weich vor Aufregung.
Violet und Zoey hakten sich rechts und links bei mir unter und zogen mich regelrecht zum Eingang.
Die Eingangshalle war so hell erleuchtet, dass meine Augen anfingen zu tränen.
»Uh, wen haben wir denn da? Ist das die letzte Kandidatin?« Eine Frau mit blondem Bob und hässlichem braunem Hosenanzug lief auf uns zu. »Sei nicht so schüchtern, Mädchen! Du bist also Serena Schwarz? Außergewöhnlicher Vorname.«
»Ja.«
Himmel, warum redeten manche Leute so viel? Ich meine, ich redete auch viel, aber ich plapperte wenigstens über coole Sachen.
»Serena ist schon ganz aufgeregt.« Violet pikste mir in die Seite. »Stimmtʼs?«
»Ja, Serena ist schon ganz aufgeregt.«
Die Veranstalterin schien meinen Tick überhört zu haben. »Das brauchst du nicht, Schätzchen. Komm mit.«
Meine Freundinnen wünschten mir noch viel Spaß, ehe sie aus dem Hotel
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