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Blind Date Mit Einem Rockstar

Blind Date Mit Einem Rockstar

Titel: Blind Date Mit Einem Rockstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Sporrer
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flüchteten.
    »Wir bieten Ihnen eine völlig neue Atmosphäre bei Ihren Dates«, faselte die Hoteltussi und bedeutete mir, ihr zu folgen. »Die Damen haben ein eigenes separates Zimmer. So werden sie nicht von den anderen Dates abgelenkt. Sie und Ihr aktueller Partner haben dann eine halbe Stunde Zeit, sich besser kennenzulernen.«
    »Okay.«
    Ehrlich? Für mich hörte sich das eher so an, als hätten wir genug Zeit, gleich miteinander in die Kiste zu springen.
    »Das ist Ihr Raum.« Die namenlose Dame öffnete eine Zimmertür. »Der Wecker läutet, wenn Ihr Date vorbei ist. Viel Spaß!«
    Und schon war sie weg.
    Vorsichtig tapste ich in mein Zimmer. Es gab einen kleinen Tisch mit Kerzen – Überraschung!, dem besagten Wecker und einem Block. Wenigstens hatte ich etwas zum Herumkritzeln, wenn das Date zu langweilig wurde. Das Hotelbett ignorierte ich geflissentlich.
    »Viel Spaß, Serena!«, wünschte ich mir selbst.

    Eines musste man mir lassen: über zwei Stunden lang hatte ich mit eisernem Willen durchgehalten, das heißt Beleidigungen wegen meiner Macken und billige Anmachsprüche ignoriert, mit freundlichem Lächeln genickt und bei einem Typen die Worte du konservatives Arschloch nur gedacht und nicht gesagt, aber jetzt … brauchte ich unbedingt eine Zigarette zur Beruhigung. Blöd, dass ich nicht rauchte.
    Seufzend kritzelte ich einen weiteren Totenkopf auf den Block. Der nächste Typ, der durch die Tür kam, sollte mein Traummann sein. Ich würde ihm wenigstens eine faire Chance geben.
    Ich nippte an dem Glas Wasser, das schon beim Betreten des kleinen Zimmers im Raum gestanden hatte, hoffte, dass dort niemand K.-o.-Tropfen reingemischt hatte und wartete auf Date Nummer fünf. Immer noch fand ich es ein wenig komisch, dass hier jedes Mädchen einen eigenen Raum hatte, um mit ihrem Date zu plaudern. Ich fühlte mich eher wie in einem Gefängnis als auf einem Date.
    Da der nächste Typ sich Zeit ließ, spielte ich mit dem heißen Kerzenwachs, während ich gespannt auf die Holztür starrte. Vielleicht hatte ich ja einmal im Leben Glück und der nächste Typ war der Kerl, der mein gebrochenes Herz ein für alle Mal heilen konnte.
    Als sich die Tür öffnete, hielt ich gebannt die Luft an und …
    »Du–«, sagte ich und deutete auf Simon, der wie erstarrt an der Tür stand. »Du bist real, oder?«
    Er war anscheinend genauso schockiert wie ich.
    »Ja«, brachte er nach längerem Zögern heraus.
    »Scheiße.«

12. KAPITEL
SERENAS DATE MIT SIMON

    Jedes meiner Dates hatte mich überrascht: Da war als erstes ein Kerl namens Martin gewesen. Der hatte mir mit seinem leeren Wasserglas demonstriert, dass er sich eine Bierdose durch seinen faustgroßen Tunnel im Ohr schieben konnte – ein unterhaltsamer Party-Gag, das musste ich wirklich zugeben. Ansonsten hatte der Kerl nur über sich selbst gelabert und versucht, nach meiner Hand zu greifen. Am Ende hatte er mir seine Handynummer zugesteckt; ich hatte sie sofort über einer Kerze geröstet.
    Mein zweites Date war ein Nerd wie aus dem Bilderbuch gewesen: gegelte und zurückgekämmte Haare, hässliches Karohemd, zwei Kugelschreiber in der Brusttasche und eine dieser schrecklich gerade geschnittenen Hosen. Natürlich durfte die dicke Hornbrille nicht fehlen. Nachdem der Kerl drei Sätze mit Meine Mama hat gesagt begonnen hatte, schaltete sich mein Gehirn aus. Bis zum Ende des Dates hatte ich nur noch gelächelt und genickt. Der einzige heiße Nerd, den ich kannte, war Zoeys großer Bruder Ian. Dass ich ihn heiß fand, war kein Wunder. In Zoeys Familie hatten die Erbanlagen mit Intelligenz und Schönheit nur so um sich geschmissen. Dafür mussten die sozialen Fähigkeiten der Familienmitglieder als sehr mangelhaft bezeichnet werden. Weder Zoey noch ihre Geschwister hatten einen großen Freundeskreis. Keiner von ihnen war gut darin, neue Freunde zu finden.
    Mein Date-Favorit war aber immer noch der nicht gerade gut aussehende Kerl gewesen, der mir geraten hatte, wegen meines dämonischen Problems einen Priester aufzusuchen.
    Meine sarkastische Antwort war gewesen, dass ich mich schon seit Jahren gefragt hatte, warum ich meinen Kopf um dreihundertsechzig Grad drehen konnte und beim Betreten der Kirche immer Feuer fing.
    Waren Leute, die in der dritten Person von sich redeten, denn wirklich so selten?
    Jedenfalls überraschte mich keines dieser Dates so sehr wie das mit Simon.
    Ihm ging es dem Anschein nach ähnlich, da er einige Sekunden brauchte, um sich zu

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