Blind Date Mit Einem Rockstar
passiert, nicht! Seit wann rauchst du eigentlich?«
Simon zuckte mit den Schultern. »Seit ungefähr zwei Jahren.«
»Warum hast du mit so einem Scheiß angefangen?« Wenn ich eines nicht ausstehen konnte, dann war es der Geruch von Rauch, der sich in meinen Haaren und Klamotten festsetzte. Nichts war in meinen Augen unattraktiver als ein Typ, der stündlich eine Zigarette qualmte. »Serena hasst Raucher! Serena kauft dir jetzt Nikotinpflaster!«
»Im Moment rauche ich nicht.« Anscheinend war ich für Simon nicht mehr interessant, denn er widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher. »Ich hab mir die Kippen immer von Alex geschnorrt, aber der hat sich das Rauchen durch Zoey irgendwie abgewöhnt. Und ich bin es leid, das Zeug für teures Geld zu kaufen.«
Ich schnaubte. »Findet Serena gut.«
»Ich komme mit.« Simon stand schnell vom Sofa auf und machte den Fernseher aus. »Du hast meine Wünsche sowieso schon wieder vergessen, stimmtʼs?«
»Äh, du wolltest eine Monster-Pizza und vier vegetarische Plektren?«
»Ich komme mit«, wiederholte er seufzend.
Es war mehr als unangenehm, Simon im Bus gegenüberzusitzen und zu vermeiden, keinen Blickkontakt zu ihm herzustellen. Ich musste immer wieder an unser erstes Treffen denken.
Irgendwann würde ich eine Zeitmaschine bauen und Simon eins mit seiner eigenen Gitarre über den Kopf ziehen!
Umso erfreulicher war die Situation im Supermarkt – nicht. Simon stöhnte alle paar Minuten auf und das nur, weil ich genau studierte, wie viele Kalorien das ganze Knabberzeug hatte. In der Abteilung für Alkohol blühte er hingegen auf und hievte gleich zwei Kästen Bier in den Einkaufswagen. Ächzend nahm ich einen Kasten wieder heraus und tauschte ihn gegen einige Flaschen Sekt.
»Serena hat das Geld und die Brüste!«, zischte ich Simon an, als er trotzig darauf hinwies, dass er und seine Kumpels mehr Bier bräuchten. »Serena ist der Boss! Serena und ihre Mädels wollen Sekt. Also kaufen wir Sekt!«
»Zoey bringt auch Sekt mit.«
Die Stimme, die hinter meinem Rücken erklungen war, brachte mich sofort zum Lächeln. Man konnte gegen Ian sagen, was man wollte – dass er wie seine Schwester ein wenig speziell war und ein Nerd – aber ich mochte Zoeys großen Bruder wie gesagt sehr.
Nell, Violet und ich waren als vollpubertierende Teenies am liebsten bei Zoey gewesen und hatten ihrem Bruder angeglotzt.
Er sah mit seinen schwarzen Haaren und dunkelbraunen Augen ein klein wenig wie die männliche Version von Zoey aus. Nur war er viel größer und trug ab und zu eine Brille.
»Ian!«, lächelnd wandte ich mich von Simon ab.
Zoeys gut aussehender Bruder nickte mir zu. »Hey Serena. Wie geht’s?«
»Ach, Serena geht’s gut.« Die Standardphrase anzuwenden war in diesem Moment berechtigt. Ich konnte ihm unmöglich erzählen, dass es mir beschissen ging, weil ich immer noch in meinen Exfreund, der hinter mir stand, verknallt war. »Seren–«
»Wir müssen weiter einkaufen.« Simon war neben mich getreten und … Versuchte er gerade, Ian zu vertreiben? »War nett, dich kennenzulernen.«
Bevor ich mich von Ian verabschieden konnte, hatte mich Simon am Handgelenk gepackt und weggeschleift. Als Zoeys Bruder außer Hörweite war, riss ich mich von Simon los und dreht mich wütend um.
»Gott, Simon!«, fauchte ich ihn an. »Das war doch nur Zoeys großer Bruder!«
»Wie er dich angesehen hat«, zischte Simon. »Hattest du mal was mit ihm?«
Ian und ich? Violet schwärmte seit Jahren für ihn, damit war er für mich aus dem Rennen gewesen. Außerdem hing mein Herz doch seit Jahren an Simon, ich hatte nicht zulassen können, mich ernsthaft in einen anderen Typen zu verlieben.
»Bist du eifersüchtig?«, fragte ich ihn lächelnd. Plötzlich war die Schärfe in meiner Stimme verpufft.
»Ach Simon, das ist echt süß!«
»Ich bin nicht eifersüchtig!«, stritt er sofort ab. »Ich … Du warst einmal meine Freundin. Vielleicht vergesse ich manchmal, dass du nicht mehr die Person bist, die ich geliebt habe.«
Er sprach nicht mit mir, sondern mit dem Maskottchen einer Cornflakes-Packung, die er gerade interessiert studierte, um mir ja nicht in die Augen blicken zu müssen.
»Meinst du – so wie vorgestern?«
Augenblicklich spannte sich Simon an. »Es war ein Fehler«, wiederholte er mit monotoner Stimme. »Wir haben uns gehenlassen und nicht an die Konsequenzen gedacht, die das für uns haben könnte.«
»Welche Konsequenzen?«, fragte ich ruhig. Ich riss ihm
Weitere Kostenlose Bücher