Blind Date Mit Einem Rockstar
nicht, was sie sagen soll.« Ich wurde purpurrot im Gesicht und fuchtelte mit den Händen herum. »Oder tun! Hilfe! Serena will Rat auf Draht anrufen! Eins-vier-sieben!«
Das hatte ich davon, dass ich diese Telefon-Seelsorge immer anrief, wenn ich betrunken war.
So ein Angebot von Simon und dann noch in nüchternem Zustand! Das würde jedes Mädchen aus der Bahn werfen. Außerdem war ich bei solchen Sachen total unsicher.
Völlig unerwartet strich mir Simon mit seinen Fingern über die erhitze Wange. »Du siehst jetzt aus wie nach unserem Kuss«, grinste er. »Serena–«
Genau in diesem Moment läutete es an der Tür.
»Willst du deine Freundinnen und die Jungs nicht hereinlassen?«, fragte mich Simon.
»Weiß nicht.« Schon wieder hatten mich seine grünen Augen in den Bann gezogen und ließen mich alles andere vergessen. »Mann, Serena kommt ja schon.«
Violet hatte einen eigenen Klingel-Rhythmus.
»Serena!«, rief sie. Klingel, klingel . »Serena!« Klingel, klingel . »Serena!« Klingel, klingel .
»Happy Halloween«, begrüßte ich meine Freundinnen.
»Nie wieder!« Violet schmiss mir zwei Packungen Chips zu und reichte mir eine Flasche Kindersekt mit Pfirsichgeschmack. Oh Gott, ich liebte dieses Zeug, obwohl es alkoholfrei war! »Nie wieder!«, sagte sie noch einmal. »Fahr nie mit den beiden.« Sie deutete wild fuchtelnd auf Alex und Zoey, die noch vor der Tür standen. »In einem Auto an Halloween, wenn versehentlich This Is Halloween läuft.«
»Wir würden das bei jedem guten Song so machen.« Zoey und Alex kamen herein und legten auf die Chipstüten noch zwei Schachteln Popcorn und drei Packungen Eis. »Falls es dir nicht aufgefallen ist – wir sind beide Sänger! Wir singen nun mal!«
»Oh ja.« Nell und Craig drückten mir ein paar Haribo-Tüten irgendwohin. Durch den Berg an Essen und Trinken auf meinen Armen konnte ich schon niemanden mehr sehen. »Nur nervt das ab und zwar tierisch! Du hast mal drei Polster nach mir geworfen, nur weil du bei Singstar nicht singen wolltest, Zoey. Und jetzt?«
»Non-Stop-Radio!«, fügte Violet hinzu.
»Das war vor fünf Jahren!«, stöhnte Zoey laut. Sie stand irgendwo rechts von mir. Schön, dass keiner merkte, dass ich unter einem Haufen von Kalorienbomben begraben war. »Wollt ihr mir das alle immer noch vorwerfen?«
Die streitenden Stimmen entfernten sich und ließen mich mit dem ganzen Zeug an der Tür stehen.
»Ganz vorsichtig, Serena.« Schritt für Schritt tastete ich mich vor. »Wo ist denn die Tür?«
Plötzlich nahm mir jemand einen Teil der Sachen ab.
»Jammern deine Freundinnen immer so viel rum?« Simon schüttelte den Kopf. »So viel Gejammer bin ich von ihnen nicht gewohnt.«
»Serena will nicht wissen, wie deine Kumpels rumjammern.«
Ich konnte mir Gespräche unter den Typen lebhaft vorstellen: »Zoey kratzt mich beim Sex immer blutig!«, »Nell will mir die Haare pink färben!«, »Im Bett liegen überall Muffinkrümel von Violet rum!«
Nachdem wir uns den ersten Film The Crow angesehen hatten, den Alex und Zoey allem Anschein nach recht romantisch aufgefasst hatten - sie machten ziemlich laut miteinander rum – legte ich schnell den zweiten Film Donnie Darko ein. Auch ein echter Halloween-Klassiker!
»Habt ihr zwei Turteltauben wieder einen Grund zum Rummachen?«, fragte ich Alex und Zoey, die eng aneinander geschmiegt auf dem Sofa lagen.
Nicht einmal Craig und Nell klebten so aneinander. Sie lagen bäuchlings vor dem Fernseher und starrten wie gebannt auf den Bildschirm. Sie flüsterten einander immer wieder etwas ins Ohr und kicherten dann.
Zoey schüttelte den Kopf. »Da ist kein verliebter Rockstar dabei.«
»Dafür der Song Mad World von Gary Jules «, erinnerte sie Alex. »Kennst du die Lyrics?«
Auf das Klar von Zoey folgte ein einstimmiges Stöhnen von uns.
»Ich mach Popcorn«, meinte Simon und ging in die Küche.
Alex folgte seinem Freund. »Ich hol mir schnell ein Bier. Und du kommst mit!« Im Vorbeigehen schnappte er sich Craigs Arm und schleifte den Gitarristen mit sich.
»Mädchenrunde!« Nell drehte sich strahlend zu uns um. »Ich hab gehört, dass da wer Sex mit dem traurigen Jungen hatte.«
»Serena hat gehört, dass du heute stirbst«, sagte ich sarkastisch. »Aber zugegeben, Serena hat mit Simon geschlafen.«
»Weiß Simon, dass du die Pille nimmst?« Mir machte das Strahlen in Nells Gesicht Angst.
»Äh, Serena glaubt nicht.«
Bezüglich einer Sache hatte Simon völlig recht gehabt: Wir hatten
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