Blind Date mit Folgen - Roman
gedunkelt. Deborah war mit ihrer Abendtoilette beschäftigt. Alex ging ins Schlafzimmer, zog sich bis auf die Shorts aus und legte sich aufs Bett. Er wollte seine Schroffheit vom Nachmittag wieder gutmachen.
Als Deborah in sexy Lingerie aus dem Badezimmer kam und neben ihm unter die Laken glitt, wandte er sich ihr zu und küsste ihren Hals, während seine Hand begann, ihren Oberkörper zu streicheln. Sie ließ es eine Weile geschehen, bevor sie sanft aber bestimmt seine Hand wegschob.
»Alex, so einfach geht das nicht«, sagte sie, »du kannst mich nicht in der einen Minute verletzen und in der nächsten so tun, als sei nichts geschehen. Dass du null Bock auf Ferien hast, macht mich traurig, da bin ich nicht gleich wieder in Stimmung für Sex.«
Er ließ sich auf seine Bettseite zurückfallen und starrte an die Decke. »Sorry wegen heute Nachmittag«, entschuldigte er sich aufrichtig, »aber ich mag es nicht, wenn du immer wieder die Ferien thematisierst. Im Moment geht es nicht, das musst du verstehen.« Er suchte mit seinem Fuß den ihren und startete noch einen Versuch, jetzt hatte er wirklich Lust auf sie.
»Außerdem weißt du, dass ich dir nicht widerstehen kann, wenn du so sexy neben mir liegst.« Er drehte sich wieder zu ihr.
Deborah seufzte, machte aber keine Anstalten, ihm entgegenzukommen.
»Nicht gehen und nicht wollen ist nicht das Gleiche«, erwiderte sie, »aber lassen wir das, ich bin müde. Gute Nacht, Schatz.« Sie wandte sich ab und knipste ihre Nachttischlampe aus.
Das war’s dann wohl, sie gab ihm den Tarif bekannt. Wenn sie sogar den Gutenachtkuss ausließ, dachte Alex, musste sie immer noch sehr wütend sein. Dabei hatte er gedacht, das Abendessen und seine Hilfe in der Küche hätten sie besänftigt. Aber natürlich musste sie unendlich schmollen und konnte es nicht einfach gut sein lassen. Nun, es war nicht zu ändern, auch wenn dadurch sein Verlangen nur größer wurde. Er schloss die Augen und versuchte vergeblich seinen Körper zu beruhigen.
Es war einige Monate her, seit er sie das letzte Mal so richtig wütend erlebt hatte, dabei war sie sogar handgreiflich geworden. Es war ein Streit vorausgegangen und Deborah hatte ihn angebrüllt, weil er sie – wie sie behauptete – auf einer Party vor allen bloßgestellt hatte. Dabei war es nur eine knappe Bemerkung gewesen über ihren orangefarbenen Pullover, der überhaupt nicht zu ihren Haaren passte, die er vor Chris, seiner Frau und einigen Bekannten hatte fallen lassen, nichts Großes und schon gar kein Grund zur Aufregung, doch sie war ausgeflippt. Aber erst zu Hause, Gott sei Dank. Auf der Feier hatte er seinen Lapsus gar nicht bemerkt, erst im Auto war ihm dann ein Licht aufgegangen, weil sie kein Wort mehr mit ihm sprach. Daheim angekommen, war sie direkt ins Wohnzimmer gestürmt und hatte plötzlich nach einer Orange in der Obstschale gegriffen, die sie ihm mit voller Wucht ins Gesicht warf.
»Orange? Mein Pullover ist orange, ja? Da siehst du, was orange ist.« Aus nächster Nähe, direkt unters Auge getroffen. »Ich trage Fuchsia und zu meinen Haaren passt das total!«
Er konnte von Glück reden, dass sie in dem Moment nicht in der Nähe einer orangen Vase gestanden hatte, denn er wusste nicht, wie sein Gesicht dieses Wurfgeschoss aufgenommen hätte. Jedenfalls war er so perplex gewesen, dass er erst nur erstarrt dagestanden und außer dem Demolieren sämtlicher Vasen (was natürlich nicht infrage kam) keine passende Reaktion darauf gewusst hatte. Er konnte ihre Tätlichkeit jedoch auf keinen Fall auf sich sitzen lassen, wollte ihr zumindest klar seine Meinung sagen. Sie wandte sich ab und wollte den Raum verlassen, aber er war schneller. Bevor sie ihm entwischen konnte, hatte er sie am Arm gepackt. Sie wollte sich aus dem Griff herauswinden, dies führte zu einer kleinen Rangelei und dabei fielen sie beide zu Boden. Einem Impuls folgend hatte er sie dann geküsst, wogegen sie sich erst sträubte, den Kuss aber immer leidenschaftlicher erwiderte, bis sie schließlich – auf dem Boden – wilden Sex hatten.
»Kritisiere mich nie wieder vor anderen Leuten!«
Nun lag sie neben ihm und war wieder wütend auf ihn. Alex stand vom Bett auf. Er spürte keine Müdigkeit mehr, im Gegenteil; der Gedanke an die Orange hatte ihn munter gemacht.
Er ging ins Arbeitszimmer, schloss leise die Tür hinter sich und loggte sich bei ›Room2Chat‹ ein. In seiner Mailbox war eine Nachricht.
an FEUER33 von SECRETS:
Secrets sind da, um
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